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Rezension:Magritte von A - Z (Gebundene Ausgabe)

"Magritte A-Z" beinhaltet über 200 Meisterwerke des bedeutenden, belgischen Surrealisten René Francois Ghislain Magritte (1898-1967). Die Herausgeber dieses Buches sind Christoph Grunenberg und Darren Pih. Es handelt sich dabei übrigens um den Ausstellungskatalog zur Ausstellung "René Magritte. Das Lustprinzip", die vom 9.11. 2011- 26.2.2012 in der Albertina in Wien gezeigt wird.

Anders als bei üblichen Ausstellungskatalogen gibt es eine Fülle von Texten, in denen der Vielschichtigkeit des Lebens und des Werkes des Malers nachgespürt wird.

Dem Nachschlagewerk von A-Z sind die Abbildungen seiner Werke beigefügt.

Unter dem Buchstaben A findet man u.a. das Wort "Anonymität" und sein Gemälde "Gollconda", 1923. Man erfährt, dass die dort abgebildeten Männer mit Melone im Zusammenhang mit seiner allgemeinen Auseinandersetzung mit der Darstellung von Anonymität, etwa in "Die Liebenden", 1928 stehen, als auch späteren Fassungen des Werks, wo die Gesichter in weiße Tücher gehüllt sind und weiteren Werken, die näher dort benannt werden, (vgl.: S.23.)

Unter dem Begriff "Belgien" liest man u.a. das der Künstler zu der Brüsseler Gruppe von Surrealisten zählte, die sich 1926 gebildet hatte. Was man unter "Surrealismus und Surrealisten" zu verstehen hat, liest man auf Seite 202. Die Brüsseler Surrealisten unterschieden sich von den Pariser Surrealisten und besonders von Breton dadurch, dass sie Musik liebten und sie in Schriften wie "Correspondance"(näheres zum Begriff Seite 52) förderten, (vgl.: S. 203).

Nachdem man die Erläuterungen zu dem Begriff "Bildfragmentierung" gelesen hat, versteht man seine Gemälde "Die Übungen der Akrobatin" und "Die weiße Rasse" besser.

Interessantes auch findet sich unter dem Begriff "Erotik". Magritte assoziierte das Erotische mit einem Ja zum Leben, durch ein intensives Erleben von Lust, die zur Motivation des Schaffens wird, (vgl.: S.66).

Mein Lieblingsbild von Magritte "Die Liebenden" ist im Buch doppelseitig abgelichtet. Die psychologische Deutung auf einer der Folgeseiten finde ich bemerkenswert.

Man liest von der Bedeutung der zumeist nackten "Frauenkörper", die sich in vielseitiger Form durch sein Schaffen ziehen, aber auch von Magrittes Vorlieben im Bereich "Philosophie" und "Poesie".

Es ist ganz unmöglich über alle Begriffe im Buch hier kurz etwas zu sagen. Wie Mosaiksteine fügen sie sich zu einem Bild zusammen, das das Werk Magritte begreifbarer macht.

Auf einem der Bilder sieht man einen Philosophen mit einem Löwen in einem Zimmer. Vielleicht wurde Sibylle Lewitscharoffs aufgrund dieses Bildes von Magritte zu ihrem Roman "Blumenberg" inspiriert. Ich halte dies für sehr wahrscheinlich.

Nicht zu vergessen der Begriff "Lust". Magritte plädierte für eine "Herrschaft der Lust" durch das Vermeiden von Unlust und entsprach damit Sigmund Freuds "Lustprinzip". Dessen Theorie der Sublimierung findet bei Magritte ein Pendant in der Transformation und Metamorphose, (vgl.S.120).

Auf den letzten Seiten hat man übrigens Gelegenheit, sich mit der Kurzbiographie Magrittes zu befassen.
Empfehlenswert.

PS: Das von Amazon gezeigte Titelbild ist nicht idententisch mit dem Titelbild auf dem Buch. Hier werden nämlich "Die Liebenden" gezeigt.

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