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Rezension: Aus Passion zur #Kunst- #Malerei in #Darmstadt von der #Romantik zur Moderne- Werke aus der Sammlung Sander- #Hirmer

Dieser bemerkenswerte Kunstband aus dem Verlag- #Hirmer wurde seitens Hans-Joachim und Isa Sander herausgegeben.

#Hans_Sander hat das Vorwort verfasst und lässt die Leser wissen, dass er sich Mitte der 1970er Jahre bereits entschlossen hatte,  die Darmstädter Galerie mit dem Thema "Darmstädter Malerei des 19. und frühen 20. Jahrhunderts" am 6. Dezember 1980 zu eröffnen. Schon zu dieser Zeit zeigte er Gemälde des Landschaftsmalers #Eugen_Bracht in einem speziell dafür eingerichteten Raum.

Später dann wandte er sich immer mehr dem Impressionismus, Expressionismus und der Kunst nach 1945 zu bis hin zur internationalen zeitgenössischen Kunst und hat in diesem Zusammenhang parallel dazu nicht unbedeutende Werke zusammen getragen. 

Das Ehepaar Sander hat im Laufe der Jahre eine Sammlung zum Thema "Darmstädter Malerei" aufgebaut, die der Liebe zu Darmstadt  geschuldet ist.

Nach der Einleitung von #Barbara_Bott werden die 56 Maler und deren Werke präsentiert. Es handelt sich dabei um rund 300 Gemälde. Zu jedem einzelnen Maler kann man eine aufschlussreiche Kurzbiografie lesen. Die gezeigten Gemälde sind  auch sehr gut beschrieben. 

Die Landschaftsbilder von Eugen Bracht (1842-1921) lassen den Betrachter lange inne halten, nicht nur die Motive, die die Region um Darmstadt bis hin in den Taunus zeigen, sondern auch jene, die die Landschaft der Lüneburger Heide oder der Ardennen und nicht zuletzt die Landschaft auf Rügen oder im Süden Europas zum Gegenstand haben, machen neugierig. 

Bracht war ab 1902 Professor für Landschaftsmalerei an der Königlichen Kunstakademie in Dresden und lebte ab 1919 auf der Mathildenhöhe in Darmstadt. Als Landschaftsmaler hatte er ein hohes Ansehen im Wilhelminischen Kaiserreich. 

Beeindruckend sind die Porträts von Gotthelf_Leberecht_Glaeser, der sieben Jahre hindurch Schüler von August Tischbein war und 1812 nach Darmstadt kam. Obschon er exzellent malte, wohl auch seitens bürgerlicher Kreise beauftragt wurde, starb er verarmt und einsam in Langen: "Ein Malerschicksal aus der Zeit des Darmstädter Biedermeier". 

Die Biografien der einzelnen Maler im Buch aufmerksam zu lesen, verdeutlicht,  mit welchen Schwierigkeiten Künstler einst zu kämpfen hatten. So liest man von dem Maler #Heinz_Heim, der nur 35 Jahre alt wurde, zwischen Darmstadt, Paris und München hin und her pendelte und früh bereits meisterlich malte. Betrachtet man seine Bilder, so ahnt man, welch eine Malerkarriere ihm hätte bevorstehen können, wenn das Schicksal ihn nicht so früh schon aus dem Leben gerissen hätte. 

#Ludwig_von_Hoffmann hatte sich zunächst in Jura eingeschrieben, bevor er seinen Ausbildungsweg änderte und Malerei und Dresden, Karlsruhe und Paris studierte. Der weitgereiste Künstler wurde 1903 seitens Harry Graf Kessler und Henry van der Velde als Dozent an die Kunsthochschule in Weimar berufen. Ab 1913 dann war er Professor für Wandmalerei in Dresden an der dortigen Akademie. 

Die  Werke dieses  Malers erinnern an Träume. Das gilt nicht nur für den "Märchengarten", sondern für die meisten anderen Gemälde, vielleicht besonders für den "Frühlingstanz". Auf dem Bild korrespondiert die Kraft der tanzenden Körper mit der Kraft des beginnenden Frühlings. 

Zauberhaft und zugleich verzaubernd auch mutet das "Arkadische Idyll" an. Zu sehen sind Musikanten und eine Tänzerin, die man mit dem Orient gedanklich in Verbindung bringt. 

Natürlich ist es nicht möglich, im Rahmen einer Rezension auf alle Künstler und Maler einzugehen. Versichert werden kann, dass es viel Interessantes zu sehen gibt und nicht wenige Landschaftsbilder, deutlich machen, wie schön zahlreiche Gegenden einst waren als sie noch fast unbesiedelt den Malern ein Panorama schenkten, das man sich heute herbeiwünscht, wenn man Ruhe sucht und seinen Blick schweifen lassen möchte. 

Ein schönes, gelungenes Kunst-Buch, das man immer wieder gerne zur Hand nimmt, wenn man nicht festgelegt ist auf Abstraktionen. 

Sehr empfehlenswert. 
Helga König

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Rezension: Der Meister der #Blumenkunst- #Daniel_Ost - #Sandman_Edition

Dieser traumhafte Bildband präsentiert Werke des Blumendesigners und Gartenarchitekten Daniel Ost. Es handelt sich dabei um sehr ungewöhnliche Inszenierungen, deren Quelle der Inspiration die japanische Kultur ist.

Der Belgier Daniel Ost wurde für seine Arbeiten mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und ist seit 2015 Ehrenbürger der Stadt #Kurashiki in #Japan. Das 400 Seiten umfassende Werk enthält neben der beeindruckenden #Floristikkunst Daniel Osts einen #Essay des niederländischen Schriftstellers #Cees_Nooteboom, einen Textbeitrag des Architekten #Kengo_Kuma und bildererläuternde Texte des Journalisten #Paul_Geerts.

Das Vorwort stammt von Martine de Clerck-van den Weghe. Die Einleitung hat Daniel Ost verfasst. Für ihn ist #Floristik eine kreative Herausforderung, ist der Versuch mit schon existierender Schönheit noch mehr zum Ausdruck zu bringen. Hierfür böten sich ihm geradezu unbegrenzte Möglichkeiten in Bezug auf #Form, #Farbe und #Materialien. Die Eleganz der #Blumen und #Pflanzen ist in seinen Augen eine ständige Herausforderung. Er weiß, dass man sie sehen, fühlen und riechen, mit einem Wort ergründen muss, bevor man mit ihnen arbeiten kann.

Ein #Blumendesigner benötige gründliche Kenntnisse und Disziplin. Daniel Ost erwähnt nicht grundlos, dass die Floristik die Begrenztheit der #Zeit und #Vergänglichkeit erfahrbar mache, insofern müsse der Florist sehr rasch frisches Pflanzenmaterial in Neues verwandeln. Für die Kompositionen sind sich ergebende Zufälligkeiten und Hindernisse ein wesentlicher Bestandteil und es müsse darauf geachtet werden, dass Vasen und Pflanzen eine perfekte Harmonie bilden, weil die Gefäße anstelle der Erde die Pflanzen optimal stützen sollen.

Der Raum in der die Arbeit des Designers bewundert werden kann, sollte ebenfalls in Harmonie zu dem floristischen Werk stehen. Alles sollte passen, damit die Komposition zu vollen Entfaltung kommen kann.

Das Buch schildere nicht nur sein Leben als Florist, sondern sei auch Zeugnis seiner Leidenschaft für den Fernen Osten, speziell auch für Japan. Beim Blumenstecken in Japan sei die #Kontemplation wichtiger als die genaue Beobachtung. Fernöstliche Kulturen sehen den Menschen nicht im Mittelpunkt der Natur, sondern betrachten ihn als Teil davon. Oft werden dort in Blumenarrangements Samenstände, Blüten, Blätter und Knospen verwendet, um Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zum Ausdruck zu bringen. 

#Cees_Nooteboom schreibt in seinem #Essay "#Mysterium_Natur", dass Daniel Ost gemeinsam mit den Fotografen die #Vergänglichkeit überlistet. Er denkt beim Betrachten an ein Japanisches Kloster, auch ein konstruktivistisches Gemälde oder an eine Art-nouveau-Lampe und hält resümierend im Hinblick auf Daniel Ost fest: "Dieser Mann besitzt Hände, die allem, was sein Kopf sich ausdenkt, Gestalt geben können."

Für Kengo_Kuma steht fest, dass Daniel Ost deutlicher als die Japaner  das Potential Japans erfasst und nennt hierfür auch die Gründe. 

Die Werke sind in die nachstehenden Kapitel untergliedert und werden von Texten von Paul Geerts begleitet: 
Metamorphosen- Bis dahin unbekannte Schönheit 
Ausstellungen- Auf der Suche nach dem Geist des Ortes Festliche 
Events- Unvergessliche Blumenfantasien 
Atmosphäre& Dekorations -Schönheit im Vergänglichen entdecken
Botanisches Verzeichnis 
Daniel Ost-Pflanzen aus Ausdrucksmittel 
Chronologie-Ausstellung und Projekte 

Man erfährt zunächst Näheres über Arbeitsweisen des kreativen Floristen, auch mit welchen Materialien er die Grenzen in seinem Fach erweitert hat und lernt erste Arbeiten von ihm kennen. Die Objekte sind alle ausführlich beschrieben, so etwa in dem Satz "Pure Magie. Das Auge wird unweigerlich zu dem hingezogen, was sich hinter dem leicht geöffneten Kreis aus blauen Schlehdorn-Beeren und Hortensienblüten verbirgt."

Es ist leider unmöglich,  zu all den schönen floristischen Kunstwerken  im Rahmen dieser Rezension etwas zu schreiben. Wer Pflanzen und Blumen liebt und gerne staunt, ist hier einfach nur dauerfasziniert, so etwa von einem japanischen Aronstab mit Ranken und Früchten der Passionsblume in einer Vase aus oxidiertem Metall oder auch von eine Kreation, das das zarte Erröten des Mohns  zeigt, aber auch bereits verwelkte herzblättrige Bergenienblätter. 

Unsagbar schöne und raffinierte Arrangements finden sich im gesamten Buch. Man erfährt  nicht zuletzt auch mehr über die Ausstellungen des Künstlers. Dort werden nicht selten spektakuläre Werke gezeigt von beeindruckenden Dimensionen. So hatte der Künstler u.a. die Chance,  Werke in einem der wichtigsten Tempelkomplexe Kiotos vorzustellen, die man im Buch  ausgiebig bewundern kann. 

Eine Vielzahl von Bildern von Ausstellungen in Japan beeindrucken ebenso wie jene im Tempelkomplex in Kioto.  Nicht nur die  Kompositionen für das Imperial Hotel in Tokio sind einzigartig, sondern alles. 

Beeindruckt bin ich von den Kreationen auf Schloss Alden Biesen in Belgien, so etwa von einem geordneten Labyrinth aus Lorbeerbäumen rund um einen Rosenbrunnen. 

Man trauert beim Anblick all dieser Objekte aufgrund der Vergänglichkeit der formvollendeten Schönheit und staunt und staunt und staunt. 

Lorbeer sieht man auf dem Markt von Brügge, einige der Bäume sind 100 Jahre alt. Gezeigt wird eine stilisierte Deichlandschaft mit diesen Bäumen. Dabei wurden die Bodenwellen mit Lasergeräten zentimetergenau ausgeführt. Jedes Werk muss man lange betrachten und sich wünschen es im Original zu sehen, den Duft weißen Orchideen und Hortensien einzuatmen und sich von den Gestaltungsideen betören zu lassen, sei es in Schlössern, in Kirchen, auf Hochzeiten, Empfängen, wann und wo auch immer… 

Das Buch ist ein nicht enden wollender Traum. Es schenkt Freude immer wieder  und zwar all jenen, die der Kunst und Natur etwas abgewinnen können und gerne bewundern sowie staunen, wenn etwas schön und formvollendet ist. 

Sehr empfehlenswert 

Helga König

Überall im Fachhandel erhältlich
Onlinebestellung: Elisabeth Sandmann Verlag oder Amazon

Rezension #Vermeer- Das vollständige Werk- #Karl_Schütz- #TASCHEN

Dieser Prachtbildband aus dem Verlag #TASCHEN präsentiert das vollständige Werk des niederländischen Malers Johannes Vermeer. 

Autor des Werks ist Karl Schütz. Er war nach seinem Studium der Kunstgeschichte und Archäologie an der Universität in Wien ab 1972 Kurator der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien und von 1990 bis 2011 Direktor der Gemäldegalerie. Schütz forschte über die niederländische Malerei, die deutsche Malerei des frühen 16. Jahrhunderts, die höfische Bildnismalerei und auch über die Sammlungsgeschichte. 

Das vorliegende Buch beginnt mit einer Einleitung, die den Titel "Vermeer-Perspektiven" trägt. Hier bereits erfährt man, dass neben Rembrandt es Johannes Vermeer (1632-1675) war, der das #Goldene_Zeitalter der Niederlande beispielhaft durch sein Werk verkörperte und zwar durch die Momente: Realitätssinn, genaue Beobachtung und Abkehr von jeglicher Idealisierung. Zudem verbindet  die beiden Küntler ein Illusionismus in der Darstellung. Dieser beruht auf einer überragenden Beherrschung der malerischen Mittel. Zu Vermeers Breitenwirkung haben übrigens   große Ausstellungen entscheidend beigetragen. 

In "Vermeer" hat man Gelegenheit , im Rahmen einzelner Abschnitte mehr über den begnadeten Künstler zu erfahren. Diese Texte sind in nachstehende Kapitel untergliedert: 
Delft und Vermeers Herkunft 
Der junge Vermeer 1654-1659 
Vermeers reife Jahre 1660-1665 
Die letzten zehn Jahre 1666-1675 
Epilog: Vermeers Wiederentdeckung und später Ruhm 

Die Texte werden von zahlreichen Bildern begleitet,  auch solche, die andere Künstler im Goldenen Zeitalter angefertigt haben.  In diesem  grandiosen Gesamtkatalog werden die Gemälde Vermeers gezeigt, die in Museen und Galerien in Europa und in den USA im Original zu sehen sind. 

Der niederländische Maler war Nachkomme von Handwerkern und entstammte damit dem kleinbürgerlichen Milieu. Über seine Herkunft in Delft, aber auch über die künstlerische Umgebung dort wird man ausgiebig unterrichtet, erfährt, dass der Künstler Bürger Delfts war und nach Abschluss seiner sechsjährigen Ausbildung der Malergilde beitrat. Wie man liest, hat sich Vermeer vieles im Selbststudium beigebracht. Erkennbar ist an seinen frühen Werken eine bemerkenswerte innere Unabhängigkeit des Künstlers, aber auch sein souveräner Umgang mit diversen Vorbildern, so Karl Schütz. 

Man liest von Vermeers Eheschließung mit Catharina Bolnes, die einer begüterten katholischen Familie angehörte. Dann werden drei Jugendwerke thematisiert, wobei das Schlüsselwerk die "Kupplerin" ist. Zur Sprache gebracht werden in diesem Zusammenhang frühe Genrebilder. 

Jedem der Kapitel ist ein Zitat vorangestellt, das Bezug nimmt auf Vermeer. So schreibt Vincent van Gogh  "Die Palette dieses eigenartigen Künstlers umschließt Blau, Zitronengelb, Perlgrau, Schwarz und Weiß…Es zu vereinen, ist bei ihm so kennzeichnend wie bei Velázquez die Harmonisierung von Schwarz, Weiß, Grau und Rosa."  Auf diese farbliche Weise hält Vermeer  die komplette Geschichte eines Zeitalters fest und zwar durch flüchtige Gesten, Mienen und Erscheinungen. 

Über das Leben und  das Arbeiten in Delft kann man sich ebenso ein Bild machen wie über Vermeers Technik, über seine Genremalerei und insofern auch über die Bilder holländischen Lebens, über Musik und weibliche Beschäftigungen, die zum Bildgegenstand werden. 

Kopfstudien werden beleuchtet wie etwa das "Mädchen mit dem Perlenohrring" und man kann sich in so wunderbare Bilder vertiefen wie in "Das Mädchen mit dem Weinglas". Eine gewisse Anzahl aufklappbarer, großformatiger Bildansichten wartet auf die Betrachter, die einen intensiven Eindruck vom Können Vermeers vermitteln. 

Die Texte,  auch was sein Spätwerk anbelangt,  tragen dazu bei,  die Bilder noch viel intensiver zu bestaunen und Fragen, die man sich vielleicht schon lange stellte, nun endlich beantworten zu können. 

Die einzelnen Gemälde werden im Anschluss textlich vorgestellt. Hier liest man dann Wissenswertes zur Herkunft der Bilder, Angaben über Zuschreibung und Datierung wie auch kurze Informationen zur Ikonographie und zu den dargestellten Objekten.

Ein großartiges Werk,  das ich allen Kunstfreunden sehr gerne empfehle.

Helga König

Überall im Fachbuchhandel erhältlich

Onlinebestellung: TASCHEN oder Amazon

Rezension: #CHASING_ PARADISE- #David_Drebin- te Neues

Werke von #David_Drebin wurden erstmals 2005 bei #Camera_Work in Berlin ausgestellt. Dies hatte zur Folge, dass der Künstler 2007 seinen ersten Bildband auf den Weg brachte und vom Werbefotografen zum Kunstfotografen wurde.

Die Bilder David Drebins vereinen auf subtile Weise voyeuristische sowie psychologische Sichtweisen und schenken dem Betrachter dramatische Einblicke in die Gefühlswelten und Erfahrungen, wie wir alle sie aus unserem Leben kennen.

Der Kunsthistoriker Dr. Matthias Harder hat das Vorwort verfasst, das den Titel "Atemberaubend schön" trägt. Hier liest man, dass der Fotograf nicht selten aus bodentiefen Fenstern luxuriöser Hochhäuser fotografiert und teilweise magische Momente festhält. Genau davon kann man sich dann in den Bilderwelten überzeugen.

Dabei nutzt Drebin  ab und an das aus der Kunstgeschichte bekannte "Repoussoir- Motiv", das die Raumtiefe intensiviert. Dr. Harder hält fest, dass alle Bilder perfekt durchdacht sind, das Licht klug eingesetzt wird und das Miteinander von Raum und Figur "geschickt und rätselhaft" komponiert ist. Die Bilder des Fotographen bezeichnet er als "zeitlos-zeitgenössische Traumbilder eines höchst ästhetischen Jetset-Lebens".

Seine Landschaftsfotos sind gewissermaßen als Sehnsuchtsbilder zu begreifen, die die romantischen Landschaftsdarstellungen des 19. Jahrhunderts paraphrasieren. Diese funktionierten emotional und bleiben gleichzeitig sonderbar distanziert.

Neu sind die Stadtansichten aus der Fußgängerperspektive aufgenommen und wohl auch die Spiegelungen. Ziel ist es dadurch Räume zu erweitern. 

An Bildern wie etwa "Portofino Nights" oder "Escape to Lake Como" mag man sich nicht satt sehen.

Frauen spielen eine große Rolle in den Bildern. So erlebt man eine Nixe am Meeresstrand, schöne Frauen an Fenstern, im gewissen Sinne unerreichbar wie alles andere in dieser hier gezeigten Welt und möglicherweise  nur so lange begehrenswert bis man es besitzt. Dann verbrennt es wie die Herzen der Performance "Heart on Stage" oder "Heart of Fire" und lässt uns ausgebrannt zurück. 

Den Betrachter erwarten hochwertigste Impressionen. Fotokunst in  ihrer höchsten Form.

Sehr empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: #Klimt/#Schiele/#Kokoschka und die #Frauen- #Prestel

Dies ist der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung, die vom 22. 10.2015 bis zum 28. 2. 2016 in Wien im Museum #Belvedere gezeigt wird. 

Ausgehend von den Frauenbildern vergangener Jahrhunderte hat das Belvedere es sich zur Aufgabe gemacht, das Frauenbild der #Wiener_Moderne eingehend zu beleuchten. Vorgestellt werden die Werke dreier Hauptvertreter- ein neuartiger Diskurs zwischen Gustav Klimt, Egon Schiele und Oscar Kokoschka. Dabei befasst sich ein wesentlicher Teil der Ausstellung mit #Porträtkunst. Während es diesbezüglich bei Klimt Auftragsarbeiten waren, weisen Schieles Porträts expressionistische Tendenzen auf, die den Gegenpol zu Kokoschkas abstrakten Ansätzen darstellen. 

Bestimmte Frauenbeziehungen beeinflussten die Kreativität dieser Maler, sei es als Inspirationsquelle oder als Muse oder gar als Objekt obsessiver Besessenheit. Alma Maler galt als Personifikation des klassischen Typus der Muse. Dies wird von Agnes Husslein Arco näher erläutert. 

Das Buch enthält neben der Bilderpräsentation zahlreiche erhellende Essays unterschiedlicher Autoren, so etwa "Zur Frauenfrage in Wien um 1900" oder auch dazu "Wie widerstreitende Einflüsse zur modernen Darstellung der Frau führten." 

Es führt zu weit, auf die Inhalte aller Essays einzugehen. Bemerkenswert ist u.a. der Essay über die feminine Sexualität im Werk von Gustav Klimt und hier die Betrachtungen über die weibliche Selbstbefriedigung in der Kunst, die man in der Folge den dargestellten Werken entnehmen kann. 

Über Porträts erfährt man Wissenswertes und lernt zahlreiche Porträts  auch kennen, so etwa Klimts "Adele Bloch –Bauer", ein Gemälde über das ich mich kürzlich im Rahmen einer anderen Rezension bereits geäußert habe. "Mütter und Kinder" sind ein Thema und in diesem Zusammenhang Gustav Klimts  "Hoffnung 1", aber auch Schieles  "Mutter und Kind" und viele andere Bilder mehr. 

Dann werden Paare thematisiert. Klimt sah in der Liebe einen Teil des Lebenszyklus als verbindendes Element im Kreislauf von Werden, Sein und Hinscheiden. Hier werden Werke wie Egon Schieles "Kniende Mädchen" oder auch sein Bild mit dem Titel "Kardinal und Nonne" gezeigt und beispielsweise Klimts  "Jungfrau", dazu viele Bleistiftzeichnungen, die Akte darstellen und Egon Schieles grandioses Gemälde "Liegende Frau". 

Welche Frauenvorstellungen die drei Malern jeweils bei ihren Bildern beeinflussten,  wird anhand der Texte deutlich. Wer möchte, kann darüber nachdenken, wer von den drei Malern, den Frauen am nächsten stand und ihr Wesens am intensivsten begriffen hat. Dieser Frage bei den Bildbetrachtungen nachzugehen, finde ich sehr spannend.


Ein gelungenes Buch, das man immer wieder gerne zur Hand nimmt. 

Sehr empfehlenswert 

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann  gelangen Sie  zu Prestel und können das Buch dort bestellen. Sie können es jedoch auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.http://www.randomhouse.de/Buch/Klimt-Schiele-Kokoschka-und-die-Frauen/Agnes-Husslein-Arco/e490708.rhd

Rezension: #Gefährliche_Liebschaften- Die Kunst des französischen #Rokoko- Herausgegeben von #Maraike_Bückling- #Hirmer

Dies ist der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung "Gefährliche_Liebschaften - Die Kunst des französischen Rokoko", die vom 4. November 2015 bis zum 28.  März 2016 im Liebieghaus in Frankfurt gezeigt wird.

Das Vorwort zum Buch hat der Direktor des Liebieghauses Max Hollein geschrieben. Er lässt die Leser wissen, dass der inhaltliche Leitfaden der Ausstellung durch die Darstellung und Bedeutung der Liebe, die Entwicklung von neuen, beruhigten Liebeskonzepten und auch  durch die Frage nach den künstlerischen Vorstellungen in Bezug auf Natürlichkeit verkörpert wird.

Im #Rokoko machten sich #Kunsthistoriker, #Schriftsteller und bildenden Künstler über die Bedeutung von Gefühlen und Leidenschaften Gedanken. Die Liebe und die Emotion des Individuums bekam nun mehr Gewicht.

Die Ausstellung zeigt Bildhauerei, Malerei, Grafik und Kunsthandwerk, zeigt also #Skulpturen, #Gemälde, #Biskuitporzellanstatuetten aus den #Porzellanmanufakturen #Vincennes und #Sèvres, #Meißen, #Frankenthal, #Fulda und #Höchst, aber auch Ensembles aus vergoldeter Bronze, #Porzellan und #Porzellanblüten, französische Möbel, Spiegel und Fächer sowie Kupferstiche.

Neben den Bildern der Ausstellungsobjekte, hat man Gelegenheit einige Essays unterschiedlicher Autoren zu lesen, die zum besseren Verständnis der gezeigten Kunst führen. Maraike Bückling hat einen umfangreichen Essay mit dem Titel "Höfisches Arkadien und die Liebe der Empfindsamkeit" verfasst, der von ersten Bildern begleitet wird.

Unmöglich  ist es, auf den Inhalt dieses und der dann folgenden Essays im Rahmen der Rezension näher einzugehen, beispielsweise auf die Idealisierung der Natur in der #Pastorale, sprich dem Schäferstück. Dabei findet die bildnerische Umsetzung immer in der freien Natur statt. Der Künstler zeigt sie nicht als unberührte Natur, sondern als bestelltes Land oder Garten. Mit dem neuen Naturgefühl zu jener Zeit waren neue Liebesmodelle verbunden, über die man seitens der Essayistin aufgeklärt wird. Die Liebe als Sinn des Lebens und intime Wahrheit zwischen zwei Menschen zu betrachten, galt zu Beginn des 18. Jahrhunderts als das allgemeinste aller Gefühle, das von allen Menschen empfunden werden konnte.

Man erfährt mehr über die Kunsttheorie im Rokoko und auch über die Kunst und den Künstler im Allgemeinen. Die idealisierte Einstellung der Natur und dem verklärten Landleben gegenüber, aber auch die Überlegungen, die den Betrachter in den Mittelpunkt schoben, sowie die veränderte Vorstellung über zärtliche Liebe als Sinn des Lebens waren die zentralen Neuerungen, die die Basis für viele Werke aus der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts bildeten.

Der Künstler Francois Boucher ist als die zentrale Gestalt des Rokoko zu sehen, der die neuen Vorstellungen aufgriff und in seinen Werken zum Ausdruck brachte. Man erfährt über ihn und andere Wissenswertes, liest über Höhepunkt und Kritik des Rokoko, um dann im Essay von Frits Scholten mehr über den berühmten Amor von Falconet zu erfahren, den Madame Pompadour in Auftrag gegeben hatte. Die Skulptur wird mehrfach im Katalog gezeigt, doch auch andere Skulpturen des Künstlers so etwa "Die Badende" werden  thematisiert. 

Man erfährt mehr über Madame de Pompadours skulpturale Inszenierung im Vestibül des Château de Bellevue und über die unglasierten Porzellanfiguren der Manufaktur in Vincennes und Sèvres, über deren Geschichte man unterrichtet wird. In diesem Zusammenhang lernt man Figurenschmuck für Tafel und Kabinett kennen, der textlich näher erläutert wird. 

Sèvres- Figuren von Jean –Jacques Bachelier begeistern der idyllischen Darstellungen wegen aber auch Figuren von Johann Joachim Kaendler oder Johann Peter Melchior zeigen die Geisteshaltung des Rokoko, die letztlich auch als Kunst zur Überredung zur Liebe zu werten ist. 

Ein weiteres Thema ist die Sinnlichkeit der Gemälde Jean –Antoine Watteaus und Francois Bouchers. Auch hier werden eine Fülle wunderbarer Werke gezeigt, die näher erläutert werden. Es führt aber zu weit, auf all diese Werke und Themen im Buch an dieser Stelle näher einzugehen. Zu erwähnen ist noch die Raumgestaltung und – ausstattung im Rokoko, über die man ebenfalls informiert wird und sehr kostbare Intarsien-Arbeiten bewundern kann. 

Ein gelungener Katalog, den ich sehr empfehlen kann, weil er die Kunst des französischen Rokoko vielschichtig begreifbar macht. 

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Hirmer-Verlag und können den Katalog dort bestellen. Sie können ihn aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.

Rezension: Der Schatten der #Avantgarde- #Rousseau und die vergessenen Meister- Hatje Cantz

Dies ist der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung "Der Schatten der Avantgarde", die vom 2. Oktober 2015 bis zum 10. Januar 2016 in Essen im Museum Folkwang gezeigt wird. 

Die Kuratoren dort sind Kasper König und Falk Wolf 

Die Ausstellung "Der Schatten der Avantgarde" wird gemeinsam von der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder gefördert. Dabei stellt die Kulturstiftung des Bundes erfreulicherweise 400.000 Euro dafür zur Verfügung. 

Vorgestellt werden zentrale Werke von 13 Künstlern und Künstlerinnen, die keine akademische Ausbildung hatten und /oder heute nicht im Kanon des Museumsbetriebs anzutreffen sind, mit Ausnahme von Henri Rousseau. Neben dessen Porträts und Dschungelbilder stellt die Ausstellung die beunruhigenden apokalyptischen Bäume und Blumen von Séraphine Louis, die griechischen Historienbilder von André Bauchant, die Seestücke von Alfred Wallis, die Landschaften mit Akten von Louis Michel Eilshemius und die biblischen Szenen von Adalbert Trillhaase vor, um nur einige der Künstler zu nennen. 

Gezeigt werden Kunstschaffende aus verschiedenen Nationen und unterschiedlichen künstlerischen Medien. Jede Position in diesem Buch ist ein spezieller Textbeitrag gewidmet. 

Den  Werken der 13 Künstler werden einzelne Schüsselwerke der Moderne und Gegenwart gegenübergestellt. Diese stammen zumeist aus der Sammlung des Museums Folkwang. 

Man zog im Laufe des letzten Jahrhunderts scharfe Grenzen zwischen der "offiziellen Kunst", die den Namen "Modernismus" oder "Avantgarde" und der anderen, die man als "Naive" oder "Outsider Art" oder auch als "Art Brut" definierte. 

Die Grenzen, die diese Kunstformen voneinander trennten, werden näher erläutert. 

Im Katalogteil werden dann viele Werke der Künstler präsentiert. Anhand von Textbeiträgen erfährt man dann jeweils Wissenswertes über die einzelnen Künstler und deren Arbeit.

Nicht uninteressant ist beispielsweise  die biblische Bilderwelt Adalbert Trillhaases, über die  man textlich sehr gut aufgeklärt wird,

Empfehlenswert

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum  Hatje Cantz Verlag und können das Buch vestellen, Sie können es aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.http://www.hatjecantz.de/suchergebnisse-624-0.html?q=Der+Schatten+der+Avantgarde