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Rezension: #Maniera- #Pontormo, #Bronzino und das #Florenz der #Medici- #Prestel

Das ist der Katalog zur Ausstellung "Maniera- Pontormo, Bronzino und das Florenz der Medici", die vom 25.2. bis zum 5.6. 2016 in Frankfurt im #Städel gezeigt wird. 

Das vorliegende Werk befasst sich mit Florenz als Zentrum des europäischen Manierismus. Der Chronist besagter Epoche, der Kunsthistograf Giorgio Vasari prägte den Begriff "#maniera". Dieser bezeichnete zunächst den persönlichen Stil, die Handschrift, die "Manier" eines Künstlers. "Maniera" kann allerdings ebenso für einen Epochenstil stehen und besonders für denjenigen in Vasaris eigener Zeit. Diesen nennt man heute "Manierismus". 

Unter "maniera" sollte man keinen Einheitsstil begreifen, sondern wohl eher ein vielgestaltiges Prinzip. Max Hollein, der Direktor des Städel Museums definiert sie als eine Kunst, die sich ihres Kunstcharakters und ihrer Artifizialität in besonderem Maße bewusst ist und die dem individuellen Stil einen maßgeblichen Eigenwert zumisst. 

Die Ausstellung im Städel Museum befasst sich mit Florenz als Zentrum des europäischen Manierismus und beleuchtet die Zeit zwischen 1512 und 1568. Dabei ist der Ausgangs- und Mittelpunkt der Bilderschau ein Meisterwerk der Städel-Sammlung, Bronzinos berühmtes "Bildnis einer Dame". Dieses Gemälde gilt neben Botticellis "Simonetta" als das Hauptwerk der Frankfurter Italiener-Sammlung. 

Das Buch ist in acht Kapitel mit zeitlichen und thematischen Schwerpunkten untergliedert und nimmt seinen Anfang mit einem Essay zur Geschichte des kontroversen Begriffs "Manier, Manierismus, maniera". 

Bei den Kapiteln handelt es sich um:

Laboratorium der Maniera- Die jungen Wilden von Florenz

Anti-Klassik und Experiment- Pontormo und Rosso auf neuen Wegen

Ein Seitenblick nach Rom- Kunst unter Clemens VII. vor dem Sacco di Roma

Politischer Aufruhr und künstlerische Blüte- Florentiner Malerei der letzten Republik

Wendejahre- Bronzinos Aufstieg und der erste Herzog von Florenz

Paragone- Im Wettstreit der Gattungen

Image eines Hofes- Bronzino als Maler der Medici

Vasari- Hofkünstler Cosimos I. und Vater der Kunstgeschichte. 

Den  einzelnen Kapitel des Katalogs sind jeweils einleitende Erläuterungen vorangestellt, die erklären, worum es geht. Zudem hat man Gelegenheit, sich in drei Essays zu vertiefen. Das Bild auf dem Cover ist von #Angelo_Bronzino. Es handelt sich dabei um den Heiligen Sebastian. Wie alle anderen Werke wird auch dieses Gemälde sehr gut beschrieben.

Der Katalogteil ist facettenreich und macht viele Stunden des Studiums all der  präsentierten Werke erforderlich. Erst dann wohl  ist die Malerei der "maniera" als eines der faszinierendsten Phänomene der Kunst in Italien zu verstehen. 

Sehr empfehlenswert

Helga König 

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