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Rezension:Blumen der Renaissance: Symbolik und Bedeutung (Gebundene Ausgabe)

Celia Fischer bringt den Lesern mit diesem reich bebilderten Buch die Symbolik und Bedeutung der Blumen auf Gemälden aus der Epoche der Renaissance nahe. Es geht konkret um die Blumendarstellung der europäischen Renaissancekunst des 15. und 16. Jahrhunderts, doch es wird auch auf das 14. Und 17. Jahrhundert zurückgegriffen, um den Kontext zu beleuchten.

Thematisiert werden: Der Renaissancegarten, Rosen, Lilien, Schwertlilien, Akeleien, Nelken, Tulpen, Mohn und Pfingstrosen, Goldlack und Levkojen, etwas Blaues, die Blumenwiese, Korbblütler, Narzissen, Veilchen und Stiefmütterchen als auch Disteln.

Man wird zunächst mit dem sogenannten Renaissancegarten vertraut gemacht, liest u.a. von den Vorstellungen des Florentiners Fra Angelo, aber auch von jenen des von mir hochgeschätzten Hieronymus Bosch, die er in seinem berühmten Triptychon zum Ausdruck gebracht hat.

Zur Sprache gebracht werden in der Folge die Gärten der nördlichen Renaissance und deren italienisches Pendant, bevor einzelne Blumen in den Fokus geraten, allen voran übrigens die Rosen. Weiße Rosen waren ein Symbol für Reinheit. Der Rosensymbolismus nahm zu aufgrund der großen Kathedralen, in die man im nördlichen Europa monumentale Glasfenster mit runden Mustern einbaute. Man erfährt, dass der Rosenkranz einen Komplex aus Rosenbildern verkörperte, liest Wissenswertes über Botticellis Rosen und hat Gelegenheit eine Manuskriptbroschüre aus dem 15. Jahrhundert zu bestaunen, die Rosen aus allen Blickwinkeln zeigt. Der Rosenroman der Franzosen Guillaume de Lorris und Jean bleibt nicht ausgespart, auch das Stundenbuch der hl. Elisabeth ist ein Thema sowie natürlich auch die Tudorrose. Rosensymbolik all überall, beeindruckend dargestellt und zu bewundern, aufgrund der schönen Bilder im Buch.

Es ist unmöglich, auf alle Blumen näher einzugehen. Die Schwertlilie wurde als Botin Gottes betrachtet und die von mir wegen ihres filigranen Aussehens geschätzten Akeleien als die Blumen der Melancholie. Man lernt immer wieder Buch-Bordüren kennen, auf denen diese Blumen eine Rolle spielen. Dürers Akeleistudie kannte ich bislang noch nicht. Sie stammt aus dem Jahre 1526 und man kann sie in Wien in der Albertina bewundern.

Man lernt Tapisserien mit gestickten Nelken kennen und kann den Kurfürsten Johann den Beständigen von Sachsen mit einem roten Nelkenkranz auf seinem Haupt bewundern, den er offenbar zu seiner Hochzeit trug.

Über Tulpen und deren Geschichte sowie deren Symbolik liest man Wissenswertes und hat Gelegenheit sich in Stillleben mit Tulpen zu vertiefen, bevor jene Blumen thematisiert werden, die mehr meinem Geschmack entsprechen. Gemeint sind Mohn und Pfingstrosen, die schon in der Antike für ihre schmerzlindernde Eigenschaft verehrt wurden, aber auch Goldlack und Levkojen.

Die vielen Abbildungen verdeutlichen, zukünftig bewusster auf die Blumen auf Renaissancebildern zu achten, besonders auf die Blumenwiesen, wie etwa bei Botticelli auf dem Gemälde "La Primavera", doch auch auf Frau Angelos "Noli me tangere".

Dürers "Das große Rasenstück" wird näher erläutert und man liest auch Wissenswertes zur Symbolik der Ringelblume, ferner der Narzissen, Veilchen und Stiefmütterchen und hat die Chance, sich auf Abbildungen einen visuelle Eindruck von dem, was man liest, zu erhalten.

In Hieronymus Boschs "Garten der Lüste" sind Erdbeeren eine Frucht der Versuchung und auf alten Wandteppichen stellen diese Früchte ein Symbol der romantischen Liebe dar.

Letztlich künden Blumen und Früchte in der Renaissance - und das macht dieses Buch deutlich- von der Freude an der Natur und der Begeisterung dafür, deren Geheimnisse zu lüften und sie genau darzustellen.
Ein sehr informatives, vor allem aber sehr schönes Buch.

Empfehlenswert.

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