"Ich male, male, male und freue mich von ganzem Herzen, wenn mein Blick mit dem Licht hineintaucht in das Dunkel des Waldes oder über die Wiesen zittert und schließlich den Wolken nachträumt in der Ferne." (August Macke)
Birgit Poppe lässt den Leser Anteil nehmen an der innigen Liebe zwischen dem rheinischen Expressionisten August Macke (1887-1914) und seiner Frau Elisabeth(1888-1978), die übrigens auch sein Lieblingsmodell war.
Die beiden haben sich kennen gelernt als sie 15 und 16 Jahre alt waren und wie berichtet wird, waren sie vom ersten Moment an voneinander fasziniert. Die schöne Elisabeth war eine Seelenverwandte des Malers. Beide liebten die Kunst, die Musik, die Literatur und die Natur und hatten sich viel zu sagen. Macke teilte mit Elisabeth, seiner Muse, Gefährtin und Freundin nicht nur sein Leben, sondern auch seine Gedanken. Er nannte sie nicht grundlos sein "zweites Ich". Aus der Liebesbeziehung, die in einer glücklichen Ehe mündete, gingen zwei Söhne hervor. Leider waren August und Elisabeth nur 11 Jahre Gemeinsamkeit vergönnt, denn Macke fiel im 1. Weltkrieg.
Im Buch werden zahlreiche Bilder gezeigt, die Macke von Elisabeth und ihren gemeinsamen Kindern anfertigte, Fotos, Landschaftsbilder und andere Gemälde runden den Gesamteindruck im Hinblick auf den Maler und seine beeindruckende Beziehung zu Elisabeth ab.
Die vielschichtige Verbindung zwischen den Liebenden breitet Poppe in mehreren Kapitel aus. Dabei liest man zunächst wie die beiden sich kennen gelernt haben und man noch nicht ahnen konnte, dass die schöne Rheinländerin zur wohl am häufigsten dargestellten Künstlergattin überhaupt avancieren würde. Etwa 200 Gemälde, Aquarelle, Skizzen und Zeichnungen in Kohle und Pastell sind erhalten, auf denen Macke sie in unterschiedlicher Weise abgebildet hat und zwar von insgesamt 600 Gemälden sowie 10 000 Skizzen und Zeichnungen, die man in seinem Nachlass zählte. Mal liest vom Wesen des jungen, gut aussehenden August Macke, von seiner Lebenslust und seinem Tatendrang, der offenbar ansteckend war und versteht, weshalb sich die Fabrikantentochter sofort in ihn verliebte.
Man liest weiter vom malerischen Werdegang Mackes, seiner Liebe zur Natur, die er in seiner Freilichtmalerei breitgefächert einfing, erfährt auch, dass der Künstler stets nach neuen Impulsen suchte und entdeckte neben der bildenden die darstellende Kunst, das Theater, das seine Zukunft stark beeinflussen sollte. Mackes frühe Reisen nach Italien, London und Paris sind ein Thema und auch, dass er Elisabeth auf Reisen mitnahm. Seine künstlerischen Eindrücke in Paris schlugen sich in seinen Gemälden nieder. Dazu liest man im Buch Wissenswertes und kann sich einen visuellen Eindruck verschaffen.
Nach seinem Militärdienst 1909 heiratete Macke Elisabeth. Das Paar lebte zunächst am Tegernsee. Wohl eines der ersten Bilder, das dort entstand, war sein Werk "Elisabeth am Schreibtisch". Es handelt sich dabei um ein kleines Ölgemälde im impressionistischen Charakter. Landschaftsbilder aus jener Zeit lernt man kennen, liest auch von Elisabeths erster Schwangerschaft und dass es im Hause Macke am Tegernsee sehr munter zuging , d.h. dass man gerne Gäste empfangen hat.
Familienglück und Künstlerdasein bildeten keinen Widerspruch, auch nicht, nachdem die beiden zurück nach Bonn gingen. Macke malte hier u.a. Gartenbilder, die immer wieder Elisabeth und die Kinder im irdischen Paradies zeigen
Nicht unerwähnt bleiben Mackes Beziehungen zu anderen Malern, vor allem zu Franz Marc, aber auch zu den "Rheinischen Expressionisten", die gemeinsame Reise mit Elisabeth an den Thuner See und Mackes große Reise mit seinen Künstlerfreunden Paul Klee und Moilliet nach Tunis.
Alles endet mit dem Tod August Mackes am 26.September 1914 in der Champagne. Der hochbegabte Künstler wurde nur 27 Jahre alt. Offenbar lassen die Götter eine bestimmte Form von allumfassender Liebe zwischen Mann und Frau immer nur für eine kurze Weile zu. Das lässt sich an vielen Beispielen belegen.
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