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Rezension:Nautische Instrumente - von Astrolabium bis Zirkel (Gebundene Ausgabe)

In diesem Prachtbildband des renommiertesten Yachtfotografen der Welt - Carlo Borlenghi - hat man Gelegenheit nautische Instrumente aus vielen Jahrhunderten zu bestaunen, denn Borlenghi erhielt Zugang zu einer der wohl schönsten Sammlungen. Die beeindruckenden Fotos werden von Texten des Autors Gianni Gini begleitet, der viele Hintergrundinformationen zum Thema Astrolabium bis Zirkel liefert und den Leser an längst vergangenen Seereisen teilnehmen lässt.

Eingeteilt ist das Buch in die fünf Abschnitte und beginnt mit dem Prolog. Hier erfährt man, dass in den Jahren als die neuen Länder entdeckt wurden, die Kapitäne nur wenige Instrumente der Navigation besaßen. Genannt werden der Kompass und einige ungenaue Instrumente zur Bestimmung der Breite, so etwa den Jakobsstab oder die Quadranten. Die Schiffsführer hatten Kenntnisse in Astronomie, Mathematik und Meteorologie. Kartografen und Naturforscher standen ihnen zur Seite. Man wird über die damalige Interaktion der Mannschaften auf den Schiffen informiert, erfährt auch, dass junge Intellektuelle oftmals aus Abenteuerlust mit zur See fuhren und ihre Erfahrungen in der Literatur verarbeitet haben.

Im 18. Jahrhundert dann wurde viele Geräte erfunden, die die Schifffahrt immer sicherer machten, doch bevor man über diese Geräte etwas in Erfahrung bringen kann, wird man über eine Schiffsreise im Jahre 1627 informiert. 147 Personen sollten von Spanien aus nach Mexiko transportiert werden, um dort neue Niederlassungen zu gründen. Die SANTA ANITA sollte auf der Rückfahrt möglichst viel Gold mitbringen. Über das Handlungsmuster des Kapitäns und die Reise wird spannend berichtet und man hat Gelegenheit, begleitend viele Gerätschaften bewundern zu können.

 Anschließend wird man über das Astrolabium aufgeklärt, erfährt wann es entwickelt wurde und dass schon im 4. Jahrhundert der Vater der Mathematikerin Hypatia eine Abhandlung darüber schrieb. Die ältesten erhaltenen Astrolabien stammen aus dem 9. Jahrhundert. Araber fertigten sie an. Das Instrument verbreitete sich von Spanien aus über ganz Europa. Man lernt auch Oktanten in der Folge kennen, des Weiteren das Grasometer, ein Winkelmessgerät und schließlich das Fernrohr. Es war übrigens Galilei, der mit seinem Fernrohr die Sonnenflecken, die Phasen der Venus und die Ausbuchtungen am Planeten Saturn, die sich erst viel später als Ringe erwiesen, entdeckte, (vgl.: S.71).

Die Fotos dieser alten Geräte faszinieren wirklich sehr. Dabei wird stets genau darauf hingewiesen, was man nun konkret auf dem Bild wahrnimmt. Beispielsweise auch Sonnenuhren, über die man viel Wissenswertes erfährt. Auf diesen alten Uhren stehen oftmals Sinnsprüche, dabei lautet einer der bekanntesten "Ultima latet"- "Die letzte Stunde ist unbekannt", (Zitat: S. 81).

 Natürlich wird auch der Kompass thematisiert, den die Chinesen vermutlich vor den Jahr 1000 erfunden haben.Die Breiten und Längenkreise werden erläutert und es wird eine Seereise der DUFFERIN im Jahre 1727 beschrieben. Begleitend dazu lernt man viele wunderschöne Schiffschronometer optisch kennen, über deren Funktionsweise man in der Folge sehr gut aufgeklärt wird.

 Aufklärung erfährt man auch über Hypsometer, Anemometer und über den Doppelwinkeltransporteur als auch über den Borderkreis, um dann das Kapitänsleben auf einer Seereise im Jahre 1835 mitzuerleben. Francois Métisse passierte am 28.11. mit seinem Schiff PERSÉVÉRANCE das Kap der Guten Hoffnung, (siehe S.149).

Was man unter einem Logbuch zu verstehen hat, wird ausführlich erläutert, bevor man ein aufschlussreiches Textporträt über James Cook nahe gebracht bekommt und dessen Logbücher betrachten kann.

Das Werk endet mit einer Schiffsreisebeschreibung aus dem Jahre 1937 und der Präsentation beeindruckender Seekarten.

 Ein wunderschönes Buch, voller maritimer Kostbarkeiten, das ich gerne empfehle.

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