"Paradiese kann man nur selber machen, mit eigener Kreativität, in Harmonie mit der freien Kreativität der Natur." (Hundertwasser).
Dies ist der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung "Gegen den Strich- Hundertwasser, Werke 1949-1970", die vom 20. Oktober 2012 bis 17. Februar 2013 in der Kunsthalle Bremen gezeigt wird. Viele Originale, die im Katalog abgebildet sind, hatte ich das große Glück in Darmstadt im Rahmen einer Ausstellung auf der Mathildenhöhe bereits bewundern zu können. Das dürfte mittlerweile gut 10 Jahre her sein.
Im vorliegenden Katalog wird gleich zu Beginn in einem sehr lesenswerten Essay Hundertwassers Werk und dessen Aktualität beleuchtet. Es wird darauf hingewiesen, dass dieser Künstler ein wahrer Utopist gewesen ist, der extrem empfindsam war und dabei erfüllt von der Kunst und jenen Botschaften über Mensch, Welt und Natur, die er durch sein gesamtes Tun zu vermitteln suchte, (vgl.: S.12). Seine Werke vereinen drei entscheidende Grundelemente: die im Einzelnen genannt werden. Die Farben Hundertwassers transportieren den Betrachter in eine utopistische Sphäre, in der neue Dinge möglich sind. Bei allem aber wurzelt die koloristische Malerei dieses Künstlers bewusst in der Geschichte der Malerei von der Antike bis heute, (vgl.: S.14).
Seine Werke müsse man als beharrlichen Appell zur Versöhnung mit dem Dasein begreifen, so Fleck, das einen Umweg über unbekannte, dabei aber harmonische Formen nimmt und die Einzigartigkeit jedes menschlichen Wesens mit einer Kreativität unterstreicht, die sich unabhängig von jeder staatlichen oder medialen Macht entwickelt habe, (vgl.: S.19).
Das Werk des Künstlers wird von mehreren Themen durchdrungen. Welche es sind, erfährt man in dem Essay von Fleck natürlich auch und man wird auch darüber in Kenntnis gesetzt, dass sich ab 1975 das Hauptaugenmerk auf die Architektur richtete. Doch diese Zeit ist nicht mehr Thema der Ausstellung.
Vorgestellt wird zunächst sein Frühwerk. Dazu hat man Gelegenheit den Ausstellungstext "Art Club" aus dem Jahre 1953 zu lesen. Dann erfährt man Näheres zu Hundertwassers Aufenthalt in Paris (1949-1960) und wird mit seinem kurzen Essay aus dem Jahre 1954 mit dem Titel "Die gerade Linie führt zum Untergang" vertraut gemacht, dem viele weitere Texte des Künstlers folgen, die dem Leser eine Vorstellung davon geben, welche Motive Friedensreich Hundertwasser in seinem künstlerischen Ausdruck bewegten.
Christoph Grunenberg hat zum "Spiralmaler Hundertwasser" einen Essay verfasst. Dazu sollte man wissen, dass die Spirale das zentrale Motiv von Hundertwassers Werke war. Die Wahl der Spirale als zentrales Formmotiv soll von eine gewisse Demut dieser Künstlerpersönlichkeit zum Ausdruck bringen, weil Hundertwasser sich auf diese Weise vorgegebenen natürlichen Formen, den Strukturen geometrischer Muster und dem Diktat der gegenständlichen Welt unterwirft, (vgl.: S.83).
Man erfährt Wissenswertes zur Symbolik der Spirale, auch über deren Urgeschichte, bevor man eine Reihe bemerkenswerter Kunstwerke, die dem Thema Findung spiraloider Formen zugeordnet sind, kennenlernt.
Des Weiteren lernt man Hundertwasser als Vordenker der ökologischen Moderne kennen und kann sich in Kunstwerke der Zeit der Spirale vertiefen und auch solche der vegetativen Abstraktion, die mich am meisten ansprechen. Thematisiert werden ferner sein Aktionskunst und Manifeste bis 1970 und, Werke die der späten Gegenständlichkeit zuzuordnen sind. Dem Anhang schließlich sind biografische Daten bis 1970 zu entnehmen-
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