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Rezension: Tom Hunter "THE WAY HOME"

"Die Mißachtung der Menschenwürde ist eine Kriegserklärung an alle Menschen", (Gertrud Höhler). Das empfindet nicht nur Gertrud Höhler so, sondern wohl auch Tom Hunter und schenkt durch sein fotografisches Engagement all den Menschen, die er ablichtet, die Würde, die ihrer Seele wohltut. Der vorliegende Bildband "The Way Home" gibt einen Überblick auf das bisherige Werk des Künstlers Tom Hunter. Hier schreibt er im Vorwort, dass er von Vermeer, aber auch von den Prä-Raffaeliten und einigen anderen historischen Bildern beeinflusst worden ist, aber sein Thema immer Hackney gewesen sei.

Der Fotograf blickt in seinen sorgsam komponierten Tableaus auf den Alltag der Menschen in seiner Umgebung. Dabei taucht er deren Lebenswelt in die Farben und das Licht der Alten Meister.

Seine fotografische Methode führt zu einem doppelten Effekt: Während in die vertrauten Motive einerseits die Gegenwart mit ihrer sozialen Realität einbricht, wird andererseits den gesellschaftlichen Randgruppen zugleich Aura und Würde verliehen, so die einhellige Meinung renommierter Bildinterpreten.

Auf diese Weise entstehen faszinierende und überraschende Momentaufnahmen aus dem heutigen Großbritannien, die im Buch verschiedenen Kapiteln zugeordnet sind.

Wunderschön finde ich die Fotografie "The Way Home", das einem berühmten präraffaeltischen Gemälde, das Ophelia darstellt, nachempfunden ist. Hunters Bilderwelten haben alle etwas Erhabenes. Es ist wohl wahr, er schenkt Menschen und Orten Würde, die andere ihnen ignorant absprechen und damit den Mut zur Veränderung untergraben.

Empfehlenswert.

PS: Die knappen Texte im Buch sind in englischer Sprache abgedruckt.

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