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Rezension Peter J. König: N E W Y O R K - THOMAS HOEPKER

Der weltberühmte Fotograf Thomas Hoepker hat in einem Bildband, der im teNeues Verlag erschienen ist, die Weltmetropole New York so dargestellt, wie er sie sieht. Da er seit über fünfzig Jahren in dieser faszinierenden Stadt lebt, ist es allzu verständlich, dass seine Aufnahmen so gar nichts mit touristischen „sight-seeing“ Eindrücken zu tun hat, die plakativ vor dem geistigen Auge erscheinen, wenn der Name New York genannt wird. Thomas Hoepkers Blick ist nicht an der glitzernden Fassade dieser Mega-City abgeprallt. Er hat ihn durchdrungen den „schönen Schein“, der oftmals so glamourös daherkommt.

Die Millionen von Menschen, die ihren täglichen Lebenskampf in diesem künstlich geschaffenen Areal von Verfall und Neuaufbau führen, ihre Mühnisse und ihre Tristesse ist das Thema des Fotografen. Nicht der Auftritt der „Upper class“ ist hier ins Licht gerückt worden. Es sind die kleinen Leute in ihrer Vielzahl von Aspekten, von der kleinbürgerlichen Idylle bis hin zu alternativen Lebens- und Liebesformen, denen Thomas Hoeker eine Plattform gegeben hat. Dabei spielen die künstlerischen Ausdrucksweisen eine wesentliche Rolle, deren sich die Menschen bedienen.

Immer wieder ist es einigen Kunstschaffenden von dort gelungen, bis in den Olymp der Kunst vorzudringen. Stellvertretend sei hier nur Andy Warhol genannt, den Hoepker hinter einem grünen Lichtfilter porträtiert hat. Überhaupt ist das große Thema in diesem wunderbaren teNeues Bildband, wie sich die Menschen mit dieser Stadt auseinander setzen. Hoepker gelingt es vortrefflich den Dialog zwischen den Menschen und der sich ständig wandelnden Stadt bildlich aufzuzeigen. Dass dabei auch das Morbide von New York in den Focus rückt, weiß jeder, der diese Metropole einmal bewusst durchstreift hat. Die Menschen haben sich arrangiert.

Sie verstehen es damit umzugehen und jeden Tag eine positive Seite dieser Stadt abzugewinnen. Hoepkers Fotografien zeugen davon. Natürlich werden auch spektakuläre Motive thematisiert, New York ist überreich davon. Das Besondere allerdings sind hier die Stimmungen, in die solche Postkartenidyllen eingebettet wurden. Sie haben diese Aufnahmen zu Kunstwerken werden lassen. Dadurch ist Thomas Hoepker ein ganz Großer, würdig sich dieser Kathedrale der Modernen anzunehmen.

Der Bildband von teNeues erzählt eine ganz besondere Geschichte. Es ist die Auseinandersetzung zwischen dem Mensch und seinem urbanen Umfeld. Doch wehe, wenn es zu brachialen Eingriffen kommt. Wie die Geschundenen dann reagieren, auch das bringt der fotografische Künstler seinen Betrachtern am Beispiel von 9/11 eindrucksvoll nahe. Dieser besondere Bildband des Fotografen Thomas Hoepker ist ein außergewöhnliches Werk, das jeden, der von New York begeistert ist, fasziniert. Es ist dem teNeues Verlag zu verdanken, dass Hoepker seine Bildsprache einem breiten Publikum vermitteln konnte.

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