"Schönheit hat unter der Oberfläche immer einen Bruch, eine Schwierigkeit, und das ist wunderbar."
Dieser Bildband enthält Fotokunstwerke des Fotografen Nadav Kander, der zu Beginn die Leser wissen lässt, dass er stets nach Orten sucht, denen etwas Unbehagliches innewohnt. Er sagt: "Ich fotografiere dann intuitiv und versuche zu spüren, was das Unbehagen auslöst."
Dieser Bildband enthält Fotokunstwerke des Fotografen Nadav Kander, der zu Beginn die Leser wissen lässt, dass er stets nach Orten sucht, denen etwas Unbehagliches innewohnt. Er sagt: "Ich fotografiere dann intuitiv und versuche zu spüren, was das Unbehagen auslöst."
Von Jochen Siemens erfährt man zu Ende des Buches Wissenswertes über den Künstler, der 1961 in Tel Aviv geboren wurde. In seiner Kindheit lebte er in Johannesburg in Südafrika, wurde während seines Wehrdienstes Militärfotograf. Er arbeitete danach eine Weile lang bei einem Fotografen in Johannesburg, ging in den 1980er Jahren nach London und später auf Reisen nach China sowie in die USA, wo er nach optischen Momenten und Erlebnissen suchte. In China sah er Dinge, die hier bereits der Vergangenheit angehörten. Dort begann er sich für die Verletzbarkeit eines Landes und seiner Menschen zu interessieren.
Siemens lässt den Leser wissen, dass Kanders Bilder aus einer Ansammlung seltsamer Orte und Menschen besteht. Davon kann man sich im Buch dann selbst überzeugen. Auf diese Weise möchte der Fotograf den Betrachter bewegen, genauer hinzuschauen, sich hineinzudenken und dadurch in sich selbst etwas zu bewegen, was mit dem Inhalt der Bilder nicht zwingend etwas zu tun haben muss. Er findet es interessant Menschen in ihrer Flüchtigkeit zu zeigen. Kander fotografiert seine Objekte, wie sie sich mit sich selbst befassen. Wie Siemens nicht grundlos unterstreicht, muss man Nadav Kanders Bilder, sowohl die Porträts, die Landschaften als auch die Akte, sehr oft betrachten, um sie wirklich zu verstehen. Dem möchte ich beipflichten. Sie irritieren, weil man sich teilweise durch sie gespiegelt sieht und zwar speziell in unserer Verletzbarkeit.
Bildbeschreibungen möchte ich nicht vornehmen. Möge jeder selbst überprüfen, wie die Bilder auf ihn wirken. Auf mich wirken die Porträts wie psychologische Studien, die Aktaufnahmen spiegeln tatsächlich Melancholie wider, die wir fast alle in uns tragen und die Landschaftsaufnahmen lösen wirklich ein Unbehagen aus, dessen Ursachen der Betrachter erforschen sollte.
Empfehlenswert.
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