Die Fotografin Alison Jackson präsentiert hier ziemlich despektierliche Aufnahmen, die sie mit Doppelgängern namhafter Persönlichkeiten realisiert hat. Wie sie schreibt, verführt eine Fotografie einem Foto zu glauben, obschon wir wissen, dass ein Foto keineswegs die gesamte Wahrheit erzählen kann. Sie geht davon aus, dass Menschen lieber mit dem Nicht-Realen umgehen als mit der Wirklichkeit.
Wie man erfährt, ist es offenbar nicht nur für einen Laien schwer, die Fotos der Britin einzuordnen, weil es in keinem der Genres Reportage, Mode oder Porträt ausreichend Gemeinsamkeiten gibt. Jochen Siemens weist darauf hin, dass man die Künstlerin völlig unterbewerten würde, wenn man es dabei beließe, ihr zu unterstellen, ausschließlich Promis zu persiflieren. Ja, sie persifliert, aber nicht um die Promis vorzuführen, sondern um zu verdeutlichen, wie sehr die Fotografie mit ihrem irreführenden Spiel uns täglich mit Fälschungen versorgt.
Jackson studierte Bildhauerei, Performance Art und Kunstfotografie in London am Chelsea College of Art in London. Hier entwickelte sie die Idee ihrer Kunst, die darin besteht, dass abzulichten, was die Menschen in ihrer Fantasie haben. Täuschung wird zur Entlarvung der Gedanken des Betrachters.
Die Motive sind sehr skurril und witzig. All das, was man präsentiert bekommt, ist nicht für die Öffentlichkeit gedacht. Voyeuristen kommen hier voll auf ihre Kosten und entlarven sich als das, was sie sind. Ein nicht uninteressanter Ansatz.
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