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Rezension:Meilensteine - Wie große Ideen die Moderne Kunst veränderten (Gebundene Ausgabe)

Brad Finger ist der Autor dieses erhellenden, reich bebilderten Buches, das sich mit den bahnbrechenden Kunstwerken aus dem 19. Jahrhundert auseinander setzt.

Zur Sprache gebracht wird zunächst Édourd Manets "Das Frühstück im Grünen", das einen Vergleich mit einem früheren Werk Gustave Courbets nahelegt. Darüber und über die Tatsache, dass Manets Bild die impressionistische Bewegung inspirierte, liest man Näheres, bevor man über Claude Monet Wissenswertes erfährt. Er war begeistert von dem BStatus Manets als Kulturrebell in Paris und von dessen Bereitschaft, die traditionellen Kunstvorstellungen zu hinterfragen. Trotz allem ging Monet einen anderen Weg. Er schuf eine stillere, meditativere Kunst. Dies wurde, je älter er wurde, immer unverkennbarer. Dabei beeinflussten die späten Bilder abstrakte Künstler der 1950er und 1960er Jahre und man wundert sich eigentlich nicht, Dass seine "unfertigen" Bilder heute zu den meist begehrtesten zählen, wird nicht unerwähnt gelassen.

Es macht Freude, sich die umfangreiche Bilderwelt anzusehen und man wird auf diese Weise neugierig auf die Texte. Natürlich habe ich mich zunächst über verschiedene Lieblinge von mir kundig gemacht und recherchiert, was mir im Hinblick auf diese entgangen sein könnte. Zu besagten Lieblingen zählt natürlich Paul Cézanne, ein Zeitgenosse Monets. Ich wusste nicht, dass Léger es war, der Cezannes Abstraktionen weiterführte, indem dieser den Betrachter zwingt, die Formen gedanklich wieder zusammenzusetzen, um auf diese Weise die ursprüngliche Inspirationsquelle des Künstlers zu erkennen..

Van Gogh, dessen Gemälde habe ich in Amsterdam vor vielen Jahren im Original bewundern dürfen, ist auch einer meiner Lieblinge. Im Buch wird sein "Kornfeld mit Krähen" thematisiert, für das er eine Technik verwendete, die er kurz zuvor entwickelt hatte. Darüber erfährt man im entsprechenden Text mehr. Es geht um den Versuch Traurigkeit und äußerste Einsamkeit auszudrücken, wie er an seinen Bruder Theo schrieb. Bei Schieles Bild "Rabenlandschaft" kann man eine ähnlichen Versuch ausloten, sich mit der Abstraktion natürlicher Farben und Formen zu befassen. Nicht uninteressant..

Es führt zu weit, alle Künstler im Buch hier einzubringen. Wassily Kandinsky muss ich erwähnen, weil ich ihn ganz besonders schätze. Wie man erfährt war er ein Intellektueller, mit einer recht bemerkenswerten Biografie. Sein Interesse an religiösen Sujets spiegelte seine Suche nach spiritueller Erfüllung wider. Diese Suche betrieb er auch mithilfe der Kunst. Wie man erfährt, erklärte er in seiner Abhandlung "Über das Geistige in der Kunst", dass die Grundformen und Farben ihre eigene inhärente Geistigkeit und Musikalität besäßen. Auch bei Kandinsky werden Zusammenhänge zu später agierenden Künstlern hergestellt.
Dies übrigens gilt für alle im Buch ausgewählten Persönlichkeiten und deren Werke. Gerade vor kurzem habe ich einen Kalender mit Motiven des Malers Yves Klein rezensiert. Dieser Künstler versuchte dem Raum eine ästhetische Wirksamkeit zu verleihen, wie auch die "materielle Kunst" sie besitzt. Das seine Werke neben jenen von Beuys zur weltweiten Verbreitung von Performancekunst führten, war mir bislang unbekannt.

Ein gelungenes Buch, das ich Kunstinteressierten gerne empfehle.

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