Dies ist der offizielle Katalog zur gleichnamigen Ausstellung, die in der National Gallery in London vom 13.10.2010-16.1.2011 gezeigt worden ist.
Die sogenannte "Ansichtenmalerei", das Genre des "vendutisimo" fand in Venedig eine herausragende Blüte, möglicherweise deshalb, weil sich dort die geeignete Kulisse bot. Der Künstler Antonio Canal, genannt Canaletto (1664?- 1768) und seine Konkurrenten, allesamt herausragende Vendutenmaler, werden im vorliegenden Buch vorgestellt.
Charles Beddington, ein Privatgelehrter und Kunsthändler aus London, unterrichtet in seinem lesenswerten Essay zu Beginn des Buches die Interessierten ausführlich über die venezianische Vendutenmalerei im 18. Jahrhundert, dem Genre, das im hohen Grad die Schöpfung von Gaspare Vanvitelli war. Über diesen Künstler informiert Beddington breitgefächert, bevor er sich Canaletto zuwendet, für den die 1730er Jahre das große Jahrzehnt seiner venezianischen Venduten waren, die er in reifem Stil malte und die allgemein als seine "charakteristischen" bewerten werden, (vgl.:S 24).
Die Leistungen der venezianischen Vendutenmaler und hier namentlich Canalettos wird teilweise der Verwendung der Camera obscura zugeschrieben. Dabei handelt es sich im einen Vorläufer der Fotokamera. Über die einzelnen Perioden von Canalettos Schaffen schreibt Beddington detailliert, auch über das Verhältnis zu seinen Rivalen, die um die Gunst der Auftraggeber mit ihm buhlten.
Man hat Gelegenheit sich in eine Fülle wunderschöner Ansichten von Venedig zu vertiefen, auch identische Motive, von unterschiedlichen Malern realisiert, kennenzulernen.
Dem aufschlussreichen Essay Beddingtons folgen sehr informative Künstlerbiografien und Gemäldeablichtungen. Thematisiert werden die Vendutenmaler Gaspare Vanvitelli, Luca Carlevarijs, Johann Richter, Canaletto, Giovanni Battista Cimaroli, Antonio Joli, Michele Marieschi, Bernardo Bellotto, Pietro Bellotti, Francesco Teroni und Francesco Guardi. Man lernt Gemälde von all diesen Malern kennen, wobei die meisten Gemälde von Canaletto stammen. Beim Betrachten der Bilder ging es mir nicht um den Vergleich, sondern um die Freude an den einzelnen Gemälden, die wahrlich groß ist.
Dem Beitrag "Stadt und Zeremonell" von Amanda Bradley (selbstständige Kunstwissenschaftlerin und Expertin für die venezianischer Kunst) am Ende des Buches entnimmt man Wissenswertes im Hinblick auf die Republik Venedig, auf Örtlichkeiten und Architektur sowie auf Zeremonien und Ereignisse, wodurch man die Motive der Gemälde besser versteht.
Die alten Stadtansichten Venedigs näher kennenzulernen, macht ebenso viel Freude wie die Auseinandersetzung mit den einzelnen Künstlern.
Empfehlenswert.
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