Dieses Blog durchsuchen

Rezension:Olaf Otto Becker Under the Nordic Light: Eine Zeitreise. Island 1999-2011 (Gebundene Ausgabe)

Dieser Bildband enthält eindrucksvolle Bilder des Fotografen Olaf Otto Becker, die er in den Jahren 1999-2011 in Island realisiert hat.

Am Ende des Buches hat man Gelegenheit, sich über die Auszeichnungen und über eine Auswahl der Veröffentlichungen des 1959 geborenen Fotografen, der in Augsburg Kommunikationsdesign und in München an der Maximiliansuniversität Philosophie studierte, kundig zu machen.

In den Anmerkungen zu den Fotografien, die man auf den Seiten 154ff in englischer und deutscher Sprache nachlesen kann, berichtet Becker davon, dass er nicht nur Orte, die ihm bislang unbekannt waren, fotografiert hat, sondern auch Plätze, die er in den vier Sommern von 1999 bis 2002 besuchte.

Es erstaunte ihn, dass sich nur wenig verändert hatte und so interessierte ihn sehr bald die unmerkliche Veränderung und das fast Unveränderte mehr als die deutlich sichtbaren Spuren.

Becker lässt seine Leser wissen, dass es die Landschaft, das Wetter und das Licht und nicht er sind, die Stimmungen auf seinen Bilder produzieren, gleichwohl bringt aber jeder Fotograf nach seiner Meinung Assoziationen, Erfahrungen, Sichtweisen, Beobachtungen und Gefühle beim Realisieren von Fotos mit. Nicht unwichtig sei es übrigens auch, dass es beim Wahrnehmen eines Bildes eine Rolle spielt, wenn man Zusätzliches über das Gesehene erfahre. Das kann ich so weit bestätigen. Ich habe mir die Fotos im Buch zunächst angesehen, ohne Infos über die Motive zu haben und nahm die Bilder tatsächlich anders wahr als zu dem Zeitpunkt, als ich die Erklärungen auf den letzten Seiten dazu las.

Petra Giloy-Hirtz erwähnt in ihrem Essay "Olaf Otto Beckers Fotografien von Island", den man in englischer und deutscher Sprache nachlesen kann, u.a. auch ein Zitat Beckers, wonach ihn am meisten Grenzlandschaften und Grenzstimmungen interessierten. Für die Essayistin reflektieren Beckers Fotografien das Glück und das Geschenk, auf dieser Erde zu leben, und die Verpflichtung, die aus diesem Privileg wächst. Sein Werk sei in all seiner künstlerischen Qualität auch ein Zeugnis des dramatischen Wandels und darin ein Plädoyer zur Bewahrung der Schöpfung und Appell zum Handeln.


Die Fotos zeigen eine unwirkliche Welt, der es an Lieblichkeit mangelt. Becker dokumentiert mit seinen beeindruckenden Bildern die Ergebnisse des Klimawandels. Die geballte Freudlosigkeit wirkt auf mich beklemmend, aber sie rüttelt mich auch auf.

Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und
können das Buch bestellen. 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen