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Rezension: Max Beckmann: Landschaften (Gebundene Ausgabe)

Dieses Kunstbuch ist der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung "Max Beckmann- Die Landschaften", die vom 4.9.2011 bis zum 21.01.2012 gezeigt wird.

Das Buch enthält neben diversen Essays unterschiedlicher Verfasser 147 Abbildungen, davon sind 117 farbig.
Gleich zu Beginn sind alle Leihgeber der ausgestellten Exponate aufgelistet, dann folgt ein Vorwort des Direktors des Kunstmuseums Bernhard Mendes Bürgi, der den Leser wissen lässt, dass Beckmanns künstlerische Entwicklung sich in den Landschaftsbildern in Reinform zeigt.

Folgende Essays warten auf den Leser:

Hans Belting - Biografie und Landschaft

Eva Demski- Max Beckmanns Nizza in Frankfurt am Main

Nina Peter - Heimatgefühl im Kosmos- Naturereignisse in den Landschaften Max Beckmanns

Beatrice von Bormann- Landschaften des Exils- Max Beckmanns niederländische Jahre 1937-1947

Mit besonderem Interesse habe ich den Essay von Eva Demski gelesen, die ich vor vielen Jahren Gelegenheit hatte, in Kelsterbach persönlich kennenzulernen, als sie sich dort für den damaligen Stadtschreiber beeindruckend und mutig engagierte. Sie berichtet in ihrem Essay davon, dass Beckmann 1925 das Meisteratelier an der Städelschule leitete, bis ihn die Nazis 1933 vertrieben. Demski übermittelt Hintergrundwissen zu Beckmanns Gemälde "Das Nizza in Frankfurt am Main".

Es handelt sich bei diesem Motiv um ein Stück Mainufer, das die Frankfurter seit 1875 "Nizza" nannten. Demski beschreibt das farbenprächtige Bild sehr gut und konstatiert "Es ist klar, dass die Nazis Bilder wie diese gehasst haben, ein Augenfest, ein für immer festgehaltenes Stück Lebendigkeit, wie es strahlender nicht sein könnte. Es ist der Glanz der Alltäglichkeit, die Festlichkeit und die Würde des kleinen, gewöhnlichen Lebens, die Beckmann so wunderbar hinkriegt. Das können Diktatoren nicht ausstehen", (Zitat: S.24). Die Essayistin gelangt schließlich nach längeren Ausführungen zum Ergebnis, dass alle, die Beckmanns Gemälde mit dem Herzen anschauen, begreifen, was das Essentielle ist: "Ein ganz normales Fleckchen Erde wird einzigartig, ein Frühlingstag vor neunzig Jahren leuchtet. Wie kostbar sie sind, die ganz normalen Fleckchen Erde und die Frühlingstage!" (Zitat: S.25).

Im Katalogteil der ausgestellten Werke, der den Essays folgt, sind die Einführungstexte von Nina und Maren Stotz sehr lesenswert und machen die Bilder begreifbarer.

Eines meiner Lieblingsgemälde ist das von Eva Demski fokussierte "Das Nizza in Frankfurt am Main, 1921", allerdings beeindrucken mich Beckmanns Süd-Frankreich-Gemälde ebenfalls sehr, vielleicht der mediterranen Farbgebung wegen. Eines meiner Lieblingsbilder trägt den Titel "Strand mit Booten an der Reviera", 1938, doch auch das Gemälde "Monaco", 1939 macht deutlich, wie sehr der Künstler von den Farben des Südens beeindruckt war.

Lesenswert ist übrigens die Kurzbiografie zum Ende des Buches. Hier lernt man das "Selbstbildnis Florenz", 1907, kennen und hat Gelegenheit diverse Fotos zu betrachten, auf denen man auch Beckmanns hübsche Frau bewundern darf.

Die Bilder im Katalogteil sind qualitativ hervorragend und das Buch in seiner Gesamtheit ein Hochgenuss.

Empfehlenswert.

Überall im Handel erhältlich. 

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