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Rezension: Belser Kunstkalender 2012 (Kalender)

Der hochwertige "Belser Kunstkalender 2012" zeigt auf zwölf edel gestalteten Blättern Kostbarkeiten der Buchkunst.

Auf dem 13. Blatt kann man sich in deutscher und englischer Sprache kundig machen, um welche Motive es sich konkret handelt. Die einzelnen Motive werden ausführlich erläutert. Diverse Blätter sind so beeindruckend und schön, dass es sich lohnt sie zu rahmen und beispielsweise in der Bibliothek aufzuhängen oder aber an Buch-Liebhaber zwecks Dekoration des entsprechenden Lese-oder Schreibzimmers zu verschenken.

Ich möchte an dieser Stelle nicht die einzelnen Motive auflisten, sondern stattdessen zu zwei Motiven einige Information geben.
Das eine Bild zeigt eine "Tischszene mit König", realisiert von Konrad von Ammenhausen und ist aus dem Schachzabelbuch, Hagenau 1467. Es wird durch dieses Bild ein Einblick in das Alltagsleben eines Königs im Mittelalter gegeben. Man kannte noch keine Gabel, sondern nur Messer und Löffel, trank Wein aus silbernen Pokalen, lebte in Nachbarschaft zu Hirsch, Hase und Reh, die man ohne Bedenken verspeiste.

Sehr schön ist der "Johannesprolog" aus dem "Eberhardgebetbuch", Württemberg (1492- 1496). Wie man erfährt wurde das deutschsprachige Stundenbuch für Herzog Eberhard im Bart von Württemberg angefertigt, der 1477 die Universität Tübingen gründete und das Land wiedervereinigte. Man liest, wer für die schmuckvolle Ausstattung verantwortlich war und worauf die Randleiste hinweist. "Ich will es wagen" ist kein schlechter persönlicher Wahlspruch. Eberhard hatte ihn und lebte offenbar mit Erfolg danach.

Die meisten Motive sind übrigens klerikal, deshalb sollte man sich genau überlegen, wo man diesen Kalender platziert und auch wem man ihn schenkt. Man muss kein gläubiger Christ sein, um diesen Bildern etwas abgewinnen zu können, aber Liebhaber alter Bücher oder auch Freund der Epoche des Mittelalters und der Renaissance sollte man schon sein, wenn sich uns die Motive tatsächlich erschließen sollen. Um den sinnlichen Zugang zu diesen Bildern zu entwickeln, muss man sich m.E. ein wenig mit der Zeit als sie entstanden sind auseinandersetzen.

Die Tage eines jeden Monats sind gut lesbar am unteren Ende eines jeden Kalenderblattes dezent dargestellt.
Empfehlenswert.

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