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Rezension: Bildlexikon der Kunst 3. Symbole und Allegorien: BD 3 (Taschenbuch)

Matilde Battistini möchte mit dem " Bildlexikon der Kunst Band 3 >> Symbole und Allegorien<< aus dem Parthas Verlag den Besuchern von Kunstausstellungen und Museen ein Werkzeug an die Hand geben, welches es einfacher macht, sich in der Welt der Darstellungen zurechtzufinden und die verborgene Bedeutung einiger berühmter Bilder zu dechiffrieren.

Gegliedert ist das Buch in die Themenbereiche Symbole und Allegorien. Dem Oberbegriff Symbole sind die die Begriffe - Zeit, Mensch, Raum - und diesen eine Vielzahl mit ihnen korespondierender Begriffe untergeordnet.

Dem Begriff "Zeit" ist u.a. beispielsweise der Begriff "Winter" untergeordnet. In der Malerei erscheint der Winter in Gestalt eines ergrauten Mannes neben kahlen Bäumen oder als Greis im warmen Mantel. Man erfährt, womit der Winter in der bildlichen Darstellung außerdem verbunden ist, wie er in der Renaissance und im Barockzeitalter malerisch visualisiert wurde und wird über die Herkunft des Wortes aufgeklärt. Man liest über verschiedene Charakteristika, über verwandete Gottheiten und Symbole, auch erfährt man Näheres zur kultischen Verehrung des Winters. Am Beispiel des Gemäldes "Heimkehr der Jäger" von Pieter Brügel d. Ä. wird sehr gut erklärt, wie der Maler den Winter dargestellt hat.

Nach dem gleichen Verfahren wird bei allen anderen Unterbegriffen vorgegangen. Der Zeit sind beispielsweise auch Begriffe wie Frühling, Morgenröte, Abenddämmerung, Leben, Tod und Weltalter untergeordnet. Dem Oberbegriff Mensch sind Begriffe wie Androgyn, Eva, aber auch Engel und Satan, dem Oberbegriff Raum Begriffe wie Quelle, Hölle, Turm, Garten und Chaos unterstellt.

Die Deutungsmuster der abgelichten Gemälde finde ich überaus sehr spannend. So werden bei dem Gemälde "Die Sprichwörter" von Pieter Bruegel d.Ä. viele Symbole des Chaos sehr gut erklärt. Chaos wird auf Bildern als die Unordnung der natürlichen und psychischen Kräfte, durch die allegorischen Personifizierungen der Hauptlaster oder antike Heidenbilder dargestellt.

Dem Oberbegriff "Allegorien" sind die Begriffe: Laster, Tugenden, Fortuna, Fünf Sinne, Temperamente, Liebe Künste, Wissenschaften und Vanitas unterstellt. Alle Begriffe werden gut erklärt. Es wird auch stets verdeutlicht, wie diese Begriffe im Bild symbolisch umgesetzt werden und es wird anhand von Gemäldebeispielen konkret auf die Symbolik hingewiesen.

Beispiel: der Begriff Laster, erklärt an Sandro Botticellis "Die Verleumdung" Bild mit Rahmen: Sandro Botticelli, Die Verleumdung des Apelles, 68 x 46 - Holz Corum S: Gold

Hinten links: sieht man die nackte Wahrheit, die mit der rechten Hand auf das Tageslicht zeigt, welches Schatten der Verleumdung zerstreut. Das schlechte Gewissen wird durch die verschleierte Alte verkörpert. Im mittleren Teil sieht man die Damen Verrat und Täuschung, die die Verleumdung geleiten. Der Jüngling unten, den man am Haarschopf zieht, ist die personifizierte Unschuld. Oben sitzt König Midas mit den Eselsohren. Er streckt die Hand nach der mit Fackel nahenden Verleumdung aus. Zweifel werden dem König eingeflößt durch die Unwissenheit und durch den Argwohn (dargestellt durch die beiden Damen, die ihm etwas in die Ohren raunen). Zudem erfährt man auf dem Bild, dass das Gemälde auf eine Schrift von Lukian zurückgeht und die Antwort des griechischen Malers Apelles auf die Verleumdungen seines Gegenspielers Antiphilos war.

Dieses Buch ist wirklich eine ausgezeichnete Hilfe bei der Entschlüsselung von Gemälden.

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