Dies ist der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung "Hello Image – Die Inszenierung der Dinge", die vom 4.4.25 bis zum 12.4.26 im Museum für Kunst& Gewerbe in Hamburg gezeigt wird.
Wie die Direktorin des Museums Tulga Beyerle im Vorwort sagt, zeigt die Ausstellung auf, wie vielfältig und komplex die Verbindungen zwischen Design, Fotografie und Marketing seien und Kooperationen über den Erfolg von Marken entscheiden können. Besagter spannende und nicht häufig geübte Blick auf die Designgeschichte der letzten hundert Jahre in Europa und zu einem Teil auch in den USA verdeutliche, wie stark sich Kreativität und Partnerschaften, gleichgültig ob geplant oder zufällig, auf das Image von Konsumgütern der "westlichen" Welt auswirkten.
Für die Ausstellungen seien, so die Kuratorinnen Esther Ruelfs und Viktoria Lea Heinrich besonders fruchtbare Kooperationen ausgewählt worden, die in ihrer Zeit als innovativ hervorgetreten seien.
In 18 Sets werden Werke von DesignerInnen, denen von GrafikerInnen und FotografInnen gegenübergestellt, die das Erscheinungsbild der Designergegenstände mitgeprägt haben. Dabei nehmen die 1920er Jahre der Anfang. Das war die Zeit, in der Grafik, Fotografie und Design erstmals zusammentrafen und die Fotografie in Zeitschriften und Printmedien die Werbebühne betrat. Das Ende des Reigens sind aktuelle Tendenzen, wo Zeitschriftenwerbung durch Werbung in den sozialen Medien abgelöst worden sind.
Der vorlegende Katalog und die Ausstellung sind in acht thematische Kapitel gegliedert. Dabei veranschaulichen in "Grafische Gestaltung oder Fotografie" die Werbung der Firmen Kaffee-HAG, Scherk und Pirelli die unterschiedliche Verwendung von Fotografie und Grafik, als auch die noch längere Zeit parallele Nutzung von grafischen und fotografischen Bildern und den Einsatz des Mediums Fotografie ab Mitte der 1920 Jahre.
Weitere Themen sind: "Eine neue Form finden", "Ein Marktbild prägen", "Dialoge führen", "DesignerInnen arbeiten künstlerisch", "Provokation als Werbestrategie", "Selbstinszenierung" als auch "Neue Werkzeuge". Die Texte in den einzelnen Kapiteln vermitteln in deutscher als auch in englischer Sprache sehr gut den Inhalt und auf den vielen beigefügten Bildern kann man sich einen sehr guten Eindruck von der Ausstellung verschaffen.
Überaus interessant finde ich die Bilder zum Thema "Provokation als Werbestrategie" nebst dem Text hierzu. Spannender noch die Infos zu "Die neuen Werkzeuge", die verdeutlichen, wohin die Reise geht.
Zum Schluss hat man Gelegenheit, sich in bemerkenswerte Aufsätze und Essays zu vertiefen, sodass man am Ende die Zusammenarbeit aller Beteiligter in einem Unternehmen besser begreift und fasziniert ist beispielsweise von der Weitsicht eines Issey Miyakes, der im Fotografen Irving Penn einen autonomen Künstler sah, der den Geist der Idee dieses Modeschöpfers mit formte und damit auf Augenhöhe mit ihm tätig war.
Maximal empfehlenswert
Helga König
Onlinebestellung: Verlag Hirmer, ansonsten überall im Handel erhältlich.
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