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Rezension: YOKO ONO HALF-A-WIND SHOW- Eine Retrospektive

Dies ist der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung YOKO ONO HALF –A WIND SHOW. EINE RETROSPEKTIVE, die vom 15. Februar bis 12. Mai 2013 in der Schirn Kunsthalle Frankfurt gezeigt wird.

Herausgeber des Katalogs sind die Kuratorin der Ausstellung Dr. Ingrid Pfeiffer und der Direktor der Schirn Max Hollein, die in Zusammenarbeit mit Jon Henricks das Buch auf den Weg gebracht haben.

Im Vorwort betont Max Hollein gleich eingangs, dass Yoko Ono nicht nur eine mystische Figur in der Kunstszene, sondern auch in der Musik, der Friedensbewegung und im Feminismus ist. Die Japanerin hat im Laufe ihres Lebens ein künstlerisches Werk geschaffen, das in den 1960er Jahren seinen Anfang nahm durch Performances und konzeptionelle Arbeiten.

In der Schirn werden rund 200 Objekte, Filme, Installationen, Fotos, Zeichnungen  sowie Textarbeiten und in einem eigenen Musikraum ein vollständiger Überblick über den vielfältigen Kosmos dieser Künstlerin dargeboten. Die Ausstellung wurde in enger Zusammenarbeit mit Yoko Ono und ihrem langjährigen Kurator Jon Henricks konzipiert. Der Katalog enthält neben den Bildern der ausgestellten Objekte aufschlussreiche Essays von Dr. Ingrid Pfeiffer, Jon Henricks, Alexandra Munrue, Kerstin Skrobanek und Jörg Heiser, sowie verschiedene Texte von Yoko Ono und eine Chronologie, die seitens Lisa Beißwanger zusammengestellt worden ist.

Zunächst erfährt man Wissenswertes über Yoko Onos Beitrag zu einer Kunst der Selbstreflektion von 1955 bis heute. Dr. Pfeiffer hebt hervor, dass Yoko Onos Kunst in erster Linie auf Ideen und sprachlichen Anweisungen zu utopischen oder auch ausführbaren Aktionen beruht. Ihre Ideen sind poetisch, klug, aber auch verrückt und verraten mitunter einen subtilen Humor, teilweise massive Gesellschaftskritik und sie sind politisch, feministisch, nicht selten zutiefst menschlich, (vgl.: S.23).

Man erfährt seitens Dr. Pfeiffer Näheres zu Onos Werken mit Licht und Schatten, Wasser und Feuer, Luft und Himmel, zu Material und Immaterialität, Zerstören und Heilen, Balance u.a.m. Informiert wird man auch über das performative Handeln in Onos Werk der 1960er Jahre und über das performative Denken überhaupt. Wie man liest, hat Yoko Ono bei einem ihrer ersten öffentlichen Auftritte in New York 1961 Visuelles mit Sound und Text kombiniert, (vgl.S.29). Zur Sprache gebracht wird natürlich auch ihre Performance „Cut Piece“, zu der sich die Künstlerin selbst äußerte. Was sie 1974 dazu sagte, kann man im Buch nachlesen.

Es führt zu weit, auf die einzelnen Essays im Rahmen der Rezension näher einzugehen oder die gezeigten Werke zu interpretieren. Wissen sollte man aber, dass ihre künstlerische Produktion sich von Anfang an zwischen den Gattungen bewegte. Sie war im literarischen Bereich aktiv, schuf Werke, die sich mit dem Thema Malerei befassten, einige Ideen setzte sie skulptural- installativ um und es entstanden auch filmische Arbeiten, (vgl.: S.123).

Es macht sehr viel Freude, sich die fantasievollen Arbeiten anzuschauen und sich auf ihre Welt einzulassen. Ich empfehle zunächst die Chronologie zu lesen, um Yoko Onos künstlerische Entwicklung besser begreifen zu können. Die Künstlerin stammt aus einer traditionsreichen Bankiersfamilie und hatte von Kind an die besten Voraussetzungen, um zu der Frau zu werden, die sie heute ist. Eine großartige Künstlerin, die einige Jahre mit John Lennon verheiratet war, aber sich nicht als dessen Witwe zu definieren braucht, um weltweite Aufmerksamkeit zu behalten.

 Empfehlenswert.

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