Kenneth Powell hat mit „Gewagte Konstruktionen“ ein höchst interessantes Buch vorgelegt, das sich mit den großen Baumeistern aus vielen Jahrhunderten auseinandersetzt. Wie er in der Einleitung sogleich unterstreicht, waren die großen Baumeister der Geschichte Pioniere und Visionäre. Schon in frühen Zeiten der Zivilisation zählte das Bauen zu den elementaren Tätigkeiten der Menschen und so wurden bereits 9000 v.Chr. von unseren Vorfahren die ersten Gebäude errichtet.
Baumeister wie Giotto oder Brunelleschi bezeichneten sich als Künstler, denn das Bauen galt einst als Kunst. Wie sich diese Kunst seit den Zeiten der Pioniere des Bauens bis in unsere Tage entwickelt hat, wird spannend beschrieben.
Das Buch stellt rund 40 Baumeister und deren Werke vor. Diese sind insgesamt vier Kapiteln zugeordnet. Dabei handelt es sich um nachstehende:
Pioniere des Bauens
Das Zeitalter des Eisens
Beton und Stahl
Neue Visionen
Über jeden der vorgestellten Baumeister und dessen Schaffen erhält man einen sehr guten Überblick. Anhand von Bildern lernt man deren herausragenden Werke kennen.
Das Buch muss man übrigens nicht zwingend chronologisch lesen, sondern kann sich immer wieder mit einem speziellen Architekten befassen. Dabei sollte man allerdings nicht vergessen, die allgemeinen Erläuterungen, die zu Anfang eines jeden Kapitels positioniert wurden, sich im Vorfeld zu Gemüte zu führen. Nur so begreift man die Zusammenhänge wirklich.
Es führt zu weit im Rahmen der Rezension auf einzelne Künstler näher einzugehen. Wen soll man hier hervorheben? Filippo Brunelleschi (1377-1446) und dessen Konzept des modularen Bauens? Oder soll es eher der innovative Konstrukteur von Gusseisenbrücken Thomas Telford (1757-1834) sein? Oder, oder oder? Alle großen Baumeister waren Genies. Keiner verdient eine Sonderbehandlung.
Antonio Gaudi (1852-1926), ein Architekturhandwerker mit unverwechselbarer Handschrift, fasziniert mich sehr. Doch darf ich ihn deshalb über alle anderen Künstler stellen? Wohl eher nicht.
1951 wurde der universelle Konstrukteur Santiago Calatrava geboren. Sich mit ihm zu befassen, ist sich kein Fehler. Anlässlich der Weltausstellung schuf er die Alamillo-Brücke samt Cartuja-Viadukt in Sevilla (1987-1992), die als Ausdruck einer Poesie der Bewegung in Bauwerken betrachtet werden kann.
Ein Dichter der Architektur. Großartig.
Ein wirklich empfehlenswertes Buch.
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