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Rezension: Engel: von Dante Gabriel Rossetti bis Paul Klee (Gebundene Ausgabe)

Vor mir liegt ein wunderschönes Kunstbuch, das Ruth Langenberg auf den Weg gebracht hat. Thematisiert werden Engeldarstellungen von Dante Rossetti bis Paul Klee. Den Gemäldeablichtungen sind Engel-Gedichte von Goethe, Heine, Hölderlin, Morgenstern, Rilke, Blake und vielen anderen namhaften Dichtern beigegeben, die die Stimmung, welche von den Bildern ausgeht, subtil unterstreichen.

 Langenberg stellt zunächst Überlegungen zu Engeln in der Kunst und Kultur des 19. Jahrhundert an. Obschon Engel körperlose Wesen sind, hat es Künstler schon immer gereizt, diese zu visualisieren. Erst seit 400 nach Christus wurden sie mit Flügel dargestellt. Zuvor gab man sie als Männer in weißen Gewändern wieder, (vgl.: S.5).

 Im 19. Jahrhundert vermochten Künstler auf eine lange und reiche Tradition bildlicher Engeldarstellungen zurückgreifen allerdings unterschieden sich die geistigen Voraussetzungen für die Darstellungen von jenen der früheren Jahrhunderte maßgeblich. Nun wurden diese Wesen vor dem Hintergrund der Aufklärung in den Bereich des Märchens und der frommen Legenden abgedrängt. Für die bürgerliche Kultur des fokussierten Jahrhunderts sollen die Engel die Sehnsucht nach dem Transzendenten erfüllt haben, ohne dabei an die kirchlichen Dogmen gebunden gewesen zu sein, (vgl.S.6).

Unterrichtet wird man im Vorfeld der Engeldarstellungen über die Engel in der Kunst des Symbolismus und erfährt in diesem Zusammenhang auch Wissenswertes zu den englischen Präraffaeliten, den Vorläufern des Symbolismus. Nicht ausgespart werden die Symbolisten in Frankreich und Belgien und in Europa insgesamt, um schlussendlich parallele Strömungen zum Symbolismus und dessen Wirkungskreis zur Sprache zu bringen.

 Die Engel-Bilder von Runge, C. D. Friedrich, Kaulbach, Manet, Morgan, Stanhope, Stuck, Waterhouse, Ernst, Kandinsky u.a.m. sind ein wirklicher Kunstgenuss. Sie inspirieren die Fantasie, weil sie in Traumwelten entführen. Ich sehe davon ab an dieser Stelle eines der Gedichte wiederzugeben.

Auf Rilkes "Ölbaumgarten" möchte ich hinweisen und auf an Heines "An die Engel". Diese beiden Gedichte finde ich besonders berührend.

 Das Gemälde, das mich im Buch der Farben wegen am meisten fasziniert ist von James Ensor. Es trägt den Titel "Die Zerschmetterung der rebellierenden Engel". Am schönsten finde ich jedoch "Der Morgen der Auferstehung" von Edward Burne-Jones. Die hier gezeigten Engel entsprechen exakt meiner optischen Vorstellung von diesen Wesen.

 Empfehlenswert.

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