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Rezension:Frauen und ihre Kinder (Gebundene Ausgabe)

"Woher stamme ich? Ich stamme aus meiner Kindheit. Ich stamme aus meiner Kindheit wie aus einem Land.", (Zitat: Antoine de Saint-Exupery).

Das Vorwort zu diesem reich bebilderten Buch hat Petra Gerster geschrieben. Gezeigt werden zahlreiche Gemäldeabbildungen, die Frauen im Umgang mit ihren Kindern zum Thema haben. Katrin Traoré, die Autorin Bildbandes führt mittels einer aufschlussreichen Einleitung in das Werk ein.

In vergangenen Zeiten wurden ältere Kinder wie kleine Erwachsene dargestellt. Kindheit im heutigen Sinne hat es viele Jahrhunderte nicht gegeben. Es war Jean-Jacques Rousseau, der die Kindheit entdeckte und durch dessen Schrift "Èmile" sie gefördert wurde. Kinder wurden von da an nicht mehr steif gemalt, sondern eher ihrem Alter gemäß verspielt und lebhaft.

Wie die Autorin anmerkt, handelt es sich nicht um ein kunsthistorisches Buch, obwohl es die Kunstgeschichte immer wieder streift. Die präsentierten Gemälde stammen primär aus den Jahren von 1870 bis 1924. Zahlreiche Maler zählen zu den französischen und amerikanischen Impressionisten. Eine Ausnahme bilden die Marienbilder. Hier stammt das älteste Gemälde von Andrea Mategna aus dem Jahre 1465.

Das Werk ist in acht Kapitel eingeteilt, denen jeweils Zitate vorangestellt worden sind und auch allgemeine Betrachtungen zu den einzelnen Themen, die in den Kapiteln durch die Bilder und Bildbeschreibungen zur Sprache kommen.

Das Erste Kapitel heißt "Vom Zauber des Anfangs". Hier auch findet sich Berthe Morisots "Die Wiege", ein Gemälde das ich im Original bereits im Zuge einer Ausstellung in Frankfurt im Städel Museum sah und das sehr gut beschrieben ist. Stillende Mütter werden im zweiten Kapitel gezeigt, auch das schöne Gemälde von Auguste Renoir "Aline Renoir ihren Sohn stillend". Da ich mich bislang wenig mit Mutter und Kind- Motiven in der Malerei befasst habe, war ich erstaunt über die Innigkeit, die hier auf so vielen Bildern zu sehen ist.

Besonders berührt haben mich die Bilder, die Mütter zeigen, die ihre Kinder zärtlich behüten und diese in Sicherheit und Geborgenheit aufwachsen lassen. Wundervoll ist das dahingehende Gemälde von Pablo Picasso "Mutter und Kind am Boden kauernd" und die vortreffliche Bildbeschreibung dazu. Es stimmt, dieses Kind mit all seinen Fragen Ängsten und Zweifeln ist geschützt und geborgen. So soll es sein.

Ich weiß sehr wohl, dass es Mütter gibt, die dem hier gezeigten Ideal nicht entsprechen. Doch mein Wunsch ist es, dass alle Kinder Mütter haben, die so liebevoll sind, wie auf diesem oder Mary Cassats Gemälde "Gute-Nacht-Umarmung" dargestellt.

Ein schönes Buch, das ich gerne zur Hand nehme, um mich immer wieder in ein Bild zu vertiefen und zu überlegen, ob ich bei der Betrachtung zu einem anderen Ergebnis gelange als in der Bildbeschreibung dargelegt und ich stelle stets gerne fest, dass die Beschreibungen sich mit meinen Betrachtungen decken. Dies entspricht meinem Harmoniebedürfnis, das mich keineswegs blind macht.... Insbesondere stimme ich zwei Zitaten zu, die ich im Buch gelesen habe. Die eine Sentenz können Sie der Kopfzeile entnehmen, mit der anderen schließe ich die Rezension ab:.

"Mit einer Kindheit voll Liebe kann man ein halbes Leben hindurch für die kalte Welt haushalten." (Jean Paul).

Empfehlenswert.

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