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Rezension:Nomad: Two Worlds (Gebundene Ausgabe)

Dieser Prachtbildband von Russell James wartet mit einer Fülle beeindruckender Aufnahmen dieses weltberühmten Fotografen auf. Indigine Künstler aus Australien, Nordamerika und Haiti haben von Hand die Fotos ihre eigenen Interpretationen oder auch "Geschichten" beigegeben. Auf diese Weise ist eine faszinierende Sammlung zeitgenössischer Fotografien mit traditionelleren Gattungen, wie Malerei, Perlenstickerei, Textilkunst und Bildhauerei entstanden.

Das Vorwort hat Hugh Hackmann verfasst. Er und Personen wie Heidi Klum, Sir Richard Brandson, Black Eyed Peas, Adriana Lima, Miranda Kerr u.a. mehr haben sich für das Gemeinschaftsprojekt von Russell James ablichten lassen. Beabsichtigt wird den etablierten Blick auf alte und bedrohte Kulturen infrage zu stellen. Das Projekt möchte aber zudem Dialog- und Bildungsplattform sein.

Als beispielhaftes Geschäftsmodell gepriesen, fördert Nomad Two Worlds wirtschaftliche Entwicklung durch künstlerische Zusammenarbeit, wie im Text zum Ausdruck gebracht wird.

Zunächst sieht man eine schöne Frau, mit blonder langer Mähne unter Wasser, die man mit der schaumgeborenen Aphrodite assoziiert. Dann folgen Fotos, einer Frau, die aufgrund ihres archaisch wilden Aussehens, die Fantasie beflügelt.

Es werden Bilder gezeigt, die an die frühe Menschheitsgeschichte erinnern. Feuer, Wasser, Erde spielen hier eine Rolle. Dann sieht man Momentaufnahmen von Aborigines, hat Gelegenheit Füße dieser Ureinwohner Australiens zu bestaunen, dann in loderndes Feuer zu blicken, um schließlich in den Augen eines alten Aborigine, die Ewigkeit zu erahnen.

 Russel James, der auf einigen Momentaufnahmen zu sehen ist, hat eine beeindruckende Ausstrahlung. Dass Bill Clinton ihn freundschaftlich in den Arm nimmt, kann ich gut nachvollziehen. Dieser Fotograf wirkt wie das leibhaftige Gute. Man fühlt, dass er sein Können aus der Mitte seiner selbst hervorbringt. Deshalb auch sind die Werke so beeindruckend. Seine Kunst kommt spürbar aus seiner Seele.

Besonders faszinierend sind die Fotos mit den subtilen Ornamenten, die mich an urzeitliche Kunst erinnern. Hier finde ich das Bild auf dem Cover sehr inspirierend. Ich assoziiere es mit Lilith, der ungeliebten Frau Adams, der einst Flügel geschenkt wurden, als Adam sich Eva zu wandte. Seither hat die widerspenstige Schöne viel gesehen mit ihren uralten Augen, die mich an jene von betagten Aborigines denken lassen.

 Jedes der Bilder erzählt eine Geschichte. Es sind Geschichten, die sich an unsere Seele richten. Das wird beim Anblick dieser Kunst sofort spürbar. Dieser Bildband korrespondiert  mit dem Grundgedanken von Beethovens 9. Symphonie. Einfach wundervoll.

 Empfehlenswert.

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