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Rezension: Riviera Cocktail, Paperback (Taschenbuch)

Photo © edwardquinn.com







In die Cote d `Azur habe ich mich als 18 jährige unsterblich verliebt und habe sie seither immer wieder aufgesucht, weil sie zu den schönsten Regionen Europas zählt und durch ihr legendäres Licht viele Maler in ihren Bann zog, deren Bilder man dort in zahlreichen Museen besichtigen kann. Allerdings haben nicht nur Maler, sondern auch Filmstars, Starlets, Bildhauer, Glücksspieler, Ex-Könige, Jazzmusiker, der Hochadel, Reeder, Regisseure, Chansonniers, Politiker Autorennfahrer, Pin-Up-Girls, Dirigenten, Schriftsteller, Primadonnen, Playboys, Choreografen und Filmproduzenten diese Gegend für sich entdeckt und wie Heinz Bütler, der Autor des Essays "Rivera Cocktail" meint, sind sie alle die Protagonisten der Aufführung eines gesellschaftlichen und kulturellen Spektakels von blendender Grandezza geworden, (vgl.: S.10).

Das Buch zeigt eine Fülle von Fotografien, die der berühmte Fotograf Edward Quinn (1920-1997) an der französischen Riviera realisiert hat. Er lebte seit den 1950er Jahren an der Cote D`Azur und war u.a. mit Picasso und Baselitz befreundet.

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Quinn hatte an der Cote D`Azur Zugang zu den Reichen und den Schönen wie die Bilder im Buch dokumentieren, das eine Fülle von Schwarz-Weiß-Fotos namhafter Personen aus den 1950er und 1960er Jahren enthält. Man erfährt, wie er gemeinsam mit seiner Schweizer Freundin Gret die Küste und das Hinterland der französischen Riviera für sich entdeckte, dort zu fotografieren begann und zwar eben diese Reichen und Schönen und die Bilder an Illustrierte, Magazine, Agenturen und Sonntagszeitungen in ganz Europa verschickte. Für seine Aufnahmen begannen sich immer mehr Agenturen zu interessieren und schließlich belieferte er auch renommierte Illustrierte wie PARIS MATCH und LIFE mit seinen Fotos von Highlife auf Yachten, in Hotelsuiten und Strandpromenaden, (vgl.: S. 12).

Bütler berichtet über Quinns "produktive Augenblicksbeziehungen, die uns als Betrachter immer wieder das Gefühl geben, hinter der Star- und Hollywoodfassade auch Privatpersonen zu erahnen", (Zitat. S.13).

Wie man erfährt, war Gret Quinn in der Zusammenarbeit mit ihrem Mann von Anfang an für Verarbeitung, Administration und für das Archiv zuständig. In welcher Weise sie die Bilder aus jenen Tagen ordnete, macht Bütler in seinem Essay auch zum Thema.


Photo © edwardquinn.com

 Essay und die Kurzbiografien von Edward und Gret Quinn als auch von Heinz Bütler kann man am Ende des Buches in englischer, französischer, spanischer, italienischer und deutscher Sprache nachlesen.

Sehr hübsch sind die Bilder der jungen Bardot aus den 1950er Jahren und bemerkenswert die Aufnahmen vom Grand Prix von Monaco. Von den vielen Filmstars, die Quinn in jenen Tagen abgelichtet hat, ist Grace Kelly nach meinem Eindruck die mit Abstand schönste Frau, wenn auch nicht die ausdrucksstärkste. Das war eindeutig Ingrid Bergmann.

Ein gelungene Aufnahme hat Quinn von Aristoteles Onassis realisiert. Er steht neben einem große Globus. Sein Blick ist in die Ferne gerichtet. Mir war bislang nicht bewusst wie attraktiv dieser Mann war, dessen Augen eine wirklich hohe Intelligenz und Abgeklärtheit ausstrahlten.


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 Zu meinen Lieblingsbildern im Buch zählen eine Aufnahme von David Niven und Grace Kelly, zwei wirklich elegante Erscheinungen, diverse Aufnahmen von Picasso, eine Aufnahme der entzückenden, noch sehr jungen Francoise Sagan und der äußerst charmanten Audrey Hepburn. Ein Foto, das Hitchcock mit Grace Kelly und Cary Grant zeigt, besticht durch seine Spontanität. Die beiden zuletzt genannten Schauspieler waren optisch ein Traumpaar. Beide waren geradezu überirdisch schön und zwar gerade dann, wenn sie, wie auf diesem Bild, sich offenbar unbeobachtet fühlten.

Für Voyeure, ein Fest für die Augen. Empfehlenswert.

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