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Rezension: documenta 14- Daybook- Athen 8. April- Kassel, 17. September 2017, Prestel

Nachdem ich gestern auf "Buch, Kultur und Lifestyle" den "documenta 14 Reader" rezensiert habe, möchte ich mich heute mit dem Daybook der Dokumenta 14 befassen. Dieses Daybook ist nicht nur ein Ausstellungsführer, indem alle Künstler (m/w) enthalten sind, die zur Teilnahme an der Ausstellung in Kassel und Athen eingeladen wurden, sondern man hat Gelegenheit, eine polyphone Anthologie aus Texten zu lesen, die sich der Künstler widmen. 

Die Autoren (m/w) der Texte stammen wie die Künstler aus aller Welt und sind Dichter (m/w), Kuratoren (m/w), Kritiker (m/w), Historiker (m/w), und Künstlerkollegen (m/w). Jedem Tag der Ausstellung ist ein Künstler zugeordnet. Die Ausstellung dauert genau 163 Tage und entsprechend viele Künstler kann man kennenlernen.

Jeder Künstlereintrag ist zudem mit einem zweiten Datum verbunden, das für jeden einzelnen Künstler von besonderer Bedeutung ist. Aus diesen individuellen Beiträgen ist eine diskontinuierliche, historische, persönliche und spekulative Chronologie entstanden. 

Bilder von Werken der Künstler vermitteln einen Eindruck davon, was man auf der Ausstellung erwarten kann.

Am 17. Juni wird die  Argentinierin Mara Miujin vorgestellt. Ihr persönliches Datum ist der 23.12.1983. Damals sprach sie in Buenos Aires zu ihrem Werk "El Partenon de libros".

Sie sagte: Für mich ist es ein großes Vergnügen und ein Wunder, diesen Parthenon aus verbotenen Büchern zu errichten- hier im Zentrum der Stadt Buenos Aires im Jahr 1983- , da sich das Land verändert hat. Ich hoffe wir finden zurück zum Informellen und zur Freiheit, sodass wir wieder wir selbst sein können ohne Verbote."

Die 12 m hohe Installation aus dem Jahre 1983 aus Metallgerüst, Bücher und Draht ist abgebildet, aber auch die Installation "Carlos Gardell de fuego" aus dem Jahre 1981. Mara Miujin bringt Symbole in die Schieflage und schenkt ihnen dadurch nicht nur eine neue Bedeutung, sondern auch Sinnlichkeit. 

Alle Künstler der Ausstellung wollen Sinn stiften durch ihre Werke. Nachdenken über das, was ist, schafft Kunst aber auch Veränderung, vielleicht durch die eindringlichen Appelle der Künstler. 

Sehr empfehlenswert 

Helga König

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