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Rezension: Panoptikum - Volker Stelzmann- Prestel

Dies ist der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung "Panoptikum", die vom 15. Juni bis 30. August 2014 im Osthausmuseum in Hagen präsentiert wird. 

Alle zwei Jahre lobt die Stadt Hagen den Karl-Osthaus-Preis aus. In diesem Jahr hat sich die Jury für den Berliner Maler Volker Stelzmann entschieden, der am 5. November 75 Jahre alt wird. 

Der Künstler ist eine zentrale Figur in der deutschen Malerei der letzten 40 Jahre. Die Ausstellung zeigt 70 seiner Gemälde und 60 seiner Handzeichnungen, die im Katalog für all jene, die die Ausstellung nicht besuchen können oder sich nach einem Ausstellungsbesuch abermals in die Bilderwelt des Preisträgers vertiefen wollen, visualisiert worden sind. 

Die Bilderschau zeigt das aktuelle Schaffen des Künstlers der letzten Jahre mit bestimmten Rückblicken auf die Genese. 

Stelzmann wurde 1940 in Dresden geboren und war nach seinem Studium in den 1960er Jahren Mitglied im Verband Bildender Künstler der DDR, wo man ihm 1978 den Kunstpreis des Landes verlieh. 1982 wurde Stelzmann Professor an der HfGuB in Leipzig und erhielt ein Jahr später in der DDR den Nationalpreis für Kunst und Literatur. 

Im Jahre 1986 kehrte er von einer Ausstellungseröffnung im Westen nicht mehr zurück in die DDR, hatte dann von 1987-88 eine Gastprofessur in Frankfurt an der Städelschule und wurde schließlich  an der Hochschule für Künstler in Berlin zum Professor für Malerei berufen. 2006 endete seine Lehrtätigkeit dort. Seither lebt und arbeitet er in Berlin als freischaffender Künstler. 

Seine Bilder sind geprägt von mannigfaltigen Figurenkompositionen, die aus einem angedeuteten, dunklen Hintergrund hervortreten. Das scheinbar realistische Figurenarsenal entpuppt sich als Konstrukt der Imagination. 

Peter Femert schreibt in seinem Vorwort, dass Volker Stelzmann Voyeur, Skeptiker und Humanist, aber in erster Linie Maler sei. 

Im Rahmen mehrerer Essays unterschiedlicher Autoren lernt man den Künstler und sein Schaffen besser kennen und erfährt hier auch, dass Stelzmann nicht nur Maler sondern auch ein passionierter Kenner der Malerei sei. Er ist offenbar kein politischer Künstler. Sein Interesse gilt der Schauseite, dem Straßenbild der Gesellschaft, nicht den ideologischen und gesellschaftlichen Hintergründen. Ähnlich wie Dix möchte er radikal bezeugen, aber nicht belehren, analysieren und bessern. 

Um mehr über die Bilder zu erfahren, ist es sinnvoll,  das Interview, das Martina Morawitz mit ihm führte, zu lesen. Kai Uwe Schierz befasst sich dann in der Folge mit der christlichen Ikonografie im Werk Stelzmanns, ein komplexes Thema, dass sich an dieser Stelle nicht in zwei Sätze zusammenfassen lässt. 

Die Autoren des Buches werden zum Schluss alle vorgestellt und man kann hier auch Kurzbiografien über sie lesen. Es handelt sich um ein hochkarätiges Team, dem auch, wie schon angedeutet, der Frankfurter Quereinsteiger im Kunsthandel Peter Femert angehört. 

Die Bilder im Buch  zu beschreiben ist eine Herausforderung, die Monate in Anspruch nimmt. Begriffe wie "schön" oder "häßlich" finden in solchen Beschreibungen allerdings keinen Platz. 

Empfehlenswert 

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Prestelverlag und können das Buch bestellen
http://www.randomhouse.de/Buch/Volker-Stelzmann-Panoptikum/Eduard-Beaucamp/e490008.rhd. Sie können es aber auh direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.

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