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Rezension: Meisterwerke im Städel Museum- Prestel

Dieses Buch habe ich mir schon immer gewünscht. Nun endlich kann ich,  wann immer ich möchte, mich des Anblicks der Meisterwerke des Staedel-Museums  erfreuen. Wunderbar.

Im vorliegenden Band spiegeln sich sieben Jahrhunderte Kunstgeschichte, aber auch der Einsatz des Städel für die Erforschung und Bewahrung der Kunst für die kommenden Generationen.

Wie eingangs  erwähnt wird,  beherbergt das Staedel Museum in Frankfurt insgesamt 3000 Gemälde, 600 Skulpturen, 4000 Fotografien und weit mehr als 10 000 Zeichnungen und Druckgrafiken.

Das Buch über die Meisterwerke wurde seitens des Direktors des Staedel Max Hollein herausgegeben. Er auch hat das Vorwort dazu geschrieben.

Im Anschluss daran erfährt man Wissenswertes zur Geschichte der Sammlung, dann werden die Werke präsentiert.

Untergliedert ist die Bilderschau in sechs Abschnitte:
Mittelalter- Bilder für den Glauben Renaissance-
Der Mensch rückt ins Zentrum
Barock- Rokoko und Aufklärung- Zwischen Pathos und Ordnung
19. Jahrhundert- Neue Wege für Kunst und Künstler
Moderne- Zeit der Avantgarden
Kunst nach 1945- Internationalisierung

Die Bilder des Mittelalters sind  den Ländern Italien und Deutschland zugeordnet. Dabei stammt das wohl früheste Gemälde der Sammlung aus der Zeit  um 1310. Sakrale Bilder italienischer Künstler, unter ihnen eine kleinformatige Darstellung Frau Angelicos der "Thronenden Madonna mit Kind und zwölf Engeln". Wundervolle Werke aus Deutschland, nicht zuletzt die "Apostelmatyrien", um 1435 von Stefan Lochner, auch das „Paradiesgärtlein", um 1410-1420 beeindrucken immer wieder

Man liest von den Bildrucken auf Papier, die zu Beginn des 15. Jahrhunderts entstanden, auch vom Kupferstich, der sich unabhängig vom Buch entwickelte, weil sich sein Tiefdruckverfahren nicht direkt mit dem Hochdruck der Buchstaben verbinden ließ.

Darauf folgend kommen dann Bilder der Renaissance und hier auch eines meiner Lieblingsbilder von Sandro Botticelli, "Weibliches Idealbildnis". Obschon ich vielmals das Städel besucht habe, entdecke ich hier im Katalog einzelne Werke erst wirklich in Einzelheiten, so Hans Memlings "Bildnis eines Mannes mit hoher roter Kappe".

Wunderbare Werke aus den Niederlanden, darunter Rogier van Weyden und Jan van Eyck. Es folgen immer wieder textliche Erläuterungen, auch zu dem Werk "Ecce Homo" von Hieronymus Bosch. Albrecht Dürers "Melencolia" beeindruckt mich  schon immer besonders. Interessant auch ist es, sich in die Tafeln des Dominikaneraltars zu vertiefen, den Hans Holbein d.Ä. gestaltet hat.  Über ihn und andere Renaissancekünstler liest man Wissenswertes, erfreut sich der "Zwei Hexen" von Hans Baldung, auch der "Venus" von Lucas Cranach d. Ä. und all der weiteren Cranachgemälde.

Barock, Rokoko, Aufklärung, hier dann werden Werke italienischer, französischer, auch niederländischer, flandrischer und natürlich deutscher Künstler vorgestellt, nicht zuletzt auch Jan Vermeers "Der Geograf" und Rembrandts  "Die drei Kreuze", ein Werk, das im vorletzten Jahr im Goethehaus zu sehen war.

Beim Studieren des Bildbandes wird mir klar, wie viele Werke man bei einem Museumsbesuch im Grunde nur beiläufig wahrnimmt, beeindruckt von allem bin ich von den Motiven, den Farben,  der Technik etc.

Das 19. Jahrhundert: Auch hier wieder sind die Werke im Buch in die Herkunftsländer der Maler untergliedert. Frankreich hat speziell viel zu bieten, auch eine Skulptur von Rodin, "Eva".  Erwähnen möchte ich ein besonderes Gemälde, weil ich mich eben gerade über einen Roman von Susan Sonntag unterhalten habe, der den Titel "Liebhaber des Vesuv" trägt. Das Gemälde heißt "Der Ausbruch des Vesuv", gemalt von Johann Christian Dahl, der an der Königlich Dänischen Kunstakademie in Kopenhagen einst studiert hat.

Dann natürlich verweilt man bei Max Liebermanns "Freistunde im Amsterdamer Waisenhaus" und hier beim Wechselspiel von Licht und Schatten.

Ebenfalls ein auffallendes Wechselspiel von Licht und Schatten findet man bei dem Bild  "Die Töchter des Künstlers im Garten von Fritz Uhde.

Schließlich dann die Moderne und die Kunst nach 1945: Hier möchte ich vor allem Max Beckmann erwähnen, dessen Gemälde mich stets ansprechen und natürlich Lyonel Feininger, auch und vor allem Yves Klein, dessen radikale Position zur ungegenständlichen Malerei höchst spannend zu bestaunen ist.

Ja, dann ist da noch die Gegenwartskunst, die museal geworden, im Grunde bereits der Vergangenheit angehört. Hier ist Neo Rauch zu nennen und sein Gemälde ohne Titel, 1996. Alles in allem ein wunderschönes, gelungenes Buch

Ich empfehle es nachdrücklich

Helga König


Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Prestel-Verlag und können das Buch bestellen. http://www.randomhouse.de/Buch/Meisterwerke-im-Staedel-Museum/Max-Hollein/e478228.rhd. Sie können es jedoch auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.

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