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Rezension: Gauguin-Metamorphosen

Dies ist der Katalog zur Ausstellung "Gauguin Metamorphosen", die vom 8. März bis 8. Juni 2014 im Museum of Modern Art in New York gezeigt wird. Dabei geht es um die seltenen und außergewöhnlichen Drucke und Druckzeichnungen, die zwischen 1889 und 1903 entstanden sind. Von den etwa 160 in der Ausstellung vorgestellten Werken sind etwa drei Viertel der Arbeiten auf Papier und ein Viertel Gemälde und Skulpturen. 

Die Ausstellung und der Katalog wurden von Starr Figura, The Phyllis Ann und Walter Borten Associate Curator of Drawings an Prints konzipiert und organisiert. In einem Beitrag von Starr Figura erfährt man Wissenswertes zu Gauguins Metamorphosen. Für diesen Künstler war die Druckgrafik der stärkste Katalysator in seinem Transformationsprozess. Die Druckgrafik bot ihm die Möglichkeit, mit den Methoden der Wiederholung, des Austausches und der Manipulation der Bildsprache zu experimentieren. 

Mittels der Druckgrafik entdeckte Gaughin, dass die Unterschiede zwischen Malerei, Skulptur und Zeichnung überbrückt oder sogar aufgelöst werden können. Dieser Maler war übrigens Autodidakt, der seine Karriere als Börsenmakler aufgegeben hatte, um sich der Kunst zu widmen. Durch die Druckgrafik beabsichtigte er seine Gemälde zu vermarkten, um sich auf diese Weise einen größeren Bekanntheitsgrad zu verschaffen. 

Elisabeth C. Childs schreibt in ihrem dann folgenden Aufsatz über Gauguin und die Bildhauerei. Diesem nicht uninteressanten Aufsatz folgen weitere, die im Rahmen einer Rezension leider nicht näher beleuchtet werden können. Ich empfehle aber dringend den Aufsatz von Erika Mosier zu lesen. Hier geht es um Gauguins technische Experimente in Holzschnitt und in Durchdruckzeichnungen in Öl. Diese Arbeiten auf Papier gelten als die innovativsten. Sie sind wie Mosier schreibt, allerdings überaus kompliziert zu entziffern im Hinblick auf die zum Einsatz kommenden Techniken. 

Der Katalog ist in drei Abschnitte eingeteilt: 
1886-1889: Paris.Martinique.Bretagne.Arles
Malerei, Keramik, Zinkografie 
1889-1895: Paris.Bretagne.Tahiti
Malerei, Holzskulptur, Keramik, Holzschnitt, Monotypie 
1895-1903: Tahiti.Hiva Oa 
Malerei, Holzskulptur, Holzschnitt, Durchdruckzeichnung, Monotypie 

Zahlreiche Erläuterungen zu den gezeigten Werken vervollständigen den Gesamteindruck und machen das Schaffen des Künstlers begreifbar. Im Anschluss an den Katalogteil sind die ausgestellten Werke aufgelistet, zudem kann man sich in einer tabellarischen Biografie von Lotte Johnson und einer Bibliografie kundig machen. 

Ich möchte in diesem Zusammenhang auf einen hervorragenden biografischen Roman des Nobelpreisträgers Vargas Llosa hinweisen, der sich mit dem Leben Gauguins beschäftigt. Dazu hier den Link zu meiner Rezension des Buches "Das Paradies ist anderswo".

Den Katalog zur Ausstellung empfehle ich sehr gerne.

Anbei der link zum Verlag. Dort können Sie das Produkt bestellen.http://www.hatjecantz.de/

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