Dieses Blog durchsuchen

Rezension: Poesie des Lichts- Richard Pousette-Dart-Hirmer


Dies ist der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung "Poesie des Lichts", die vom 17. Mai – 14. September 2025 im MUSEUM FRIEDER BURDA, Lichtentaler Allee 8b, in 76530  Baden-Baden gezeigt wird. 

Dem Vorwort von Daniel Zamani ist ein Zitat von Richard Pousette-Dart (1916- 1992) aus dem Jahre vorangestellt. Ich gebe es hier wieder, weil es wirklich neugierig macht, sich mit diesem Katalog näher zu befassen: 

"Gemälde sind wie Menschen. Damit sie sich öffnen und offenbaren, muss man sich ihnen annähern, ihre Freundschaft gewinnen, sie kennen und lieben lernen wie einen Menschen. Gemälde haben ein Dasein, sie sind auf eine rätselhafte Weise lebendig und wollen verstanden werden, wir müssen sie auf lebendige Art und Weise anschauen, wir müssen uns ihnen ohne vorgefasste Meinungen, mit einer wahrhaft ehrfürchtigen und staunenden Haltung nähern. Wir müssen versuchen, ihren inneren Sinn zu erfahren, das heimliche Geschenk, das jedes Werk für uns bereithält – wenn wir denn genug Demut und Liebe aufbringen, um dieses Geschenk zu empfangen." 

Wer war Richard-Pousette-Dart? Wie Daniel Zamani den Lesern eingangs mitteilt, einer der großen Pioniere des Abstrakten Expressionismus. Der aus den USA stammende Künstler sei in so unterschiedlichen Medien wie Malerei, Skulptur und Fotografie tätig gewesen und habe einen herausragenden Beitrag beim Heranreifen der New Yorker School geleistet. Grund genug ihm eine Sonderausstellung zu widmen ! 

Man erfährt Wissenswertes über die Vorfahren des Künstlers, die ihn förderten aber auch über Peggy Guggenheim, die später dann eine bedeutende Mäzenin Richard Pousette-Darts wurde, dessen Werke sie 1947 in einer umfangreichen Einzelausstellung gewürdigt habe.

1951 habe der Künstler bei einer Rede für Kunststudenten in Boston die Rolle der künstlerischen Freiheit dargelegt  und habe von der Malerei als einen Bereich gesprochen, der auf das Engste mit der kreativen Erforschung des Unsichtbaren und Verborgenen verbunden sei. 

Pousette-Darts Schaffen sei von Experimentierfreudigkeit geprägt gewesen. Er legte seinen Schwerpunkt nicht auf den Wiedererkennungswert. Eine Konstante allerdings sei seine lebenslange Faszination für die emotionale Wirkung des Lichts gewesen, gewissermaßen Licht als strahlende Kraft, die mit der Freisetzung von grenzenlosen Energien verbunden sei. Diesen  Moment in seiner Kunst zu bewundern, erhellt die eigene Seele. Ich empfehle hier das Werk "Verloren am Anfang der Unendlichkeit" (Kat 41) für Meditationsübungen.

Gezeigt werden im Katalog Gemälde, auch zahlreiche Messingobjekte, denen der ästhetische Reiz glänzender Reflexionen zugrunde liege. Die Ausstellung mit rund 140 Leihgaben aus 17 internationalen Sammlungen-neben Gemälden, Skulpturen, Objekte und Zeichnungen, Notizbücher und Fotografien- schenkt, da muss man Daniel Zamini zustimmen, einen "facettenreichen Überblick über sechs Schaffensjahrzehnte". 

Im Rahmen von sehr guten Essays, einer Chronologie und vier Texten von Richard Pousette-Dart kann man sich einen  sehr guten Eindruck über den  Künstler und sein Werk verschaffen. 

Die ausgestellten Exponate sind in die Rubriken: 
- Gemälde und Skulpturen 
- Brasses (die ausgewählten Messingarbeiten) 
- Fotografien
- Notizbücher
 untergliedert. 

Pousette-Darts Text "Liebe ist die Bezwingerin" hat mir übrigens besonders gut gefallen. Dieser Geisteshaltung schließe ich mich ohne Wenn und Aber an. 

Die im Katalog gezeigten Exponate motivieren dazu, die Ausstellung zu besuchen und sich der Poesie des Lichts konkret zu erfreuen. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

Onlinebestellung bitte hier klicken: Hirmer oder überall im Handel erhältlich.