Serge Ramelli hat die künstlerisch sehr bemerkenswerten Schwarz-Weiß-Fotos von Paris für diesen Bildband von teNeues realisiert. Der Fotograf und Filmproduzent ist ein neugieriger, kreativer Geist, der sich bemüht, stets neue Techniken, sei es mit Computer oder Kamera zu entdecken. Auf diese Weise möchte er das Erhabene der Stadtlandschaften besser wiedergeben. Seine Fotografien bestechen wegen ihres nahezu filmischen Charakters.
Das Buch verzichtet auf langatmige, textliche Erläuterungen. Außer einigen Klappentextinfos und einer Einführung besteht das Werk ausschließlich aus Bildern von Paris.
Die Texte sind in englischer, deutscher und französischer Sprache abgedruckt. Ramelli hat eine Affinität, die Stadt mit umhängendem Fotoapparat zu durchstreifen. Er hält Ausschau auf die geeigneten Lichtverhältnisse und Straßenszenen.
Bei seinen Impressionen von Paris verlässt er dokumentarische, traditionell mit der Street Photography verknüpfte Dimensionen. Er fotografiert mit Distanz, die fast an Luftbilder erinnert.
Harold Hinsinger wartet mit einer zwei Seiten umfassenden Einleitung auf, wo man mehr über die Fotos von Ramelli erfährt, auch dass bei ihm der Himmel ein immer wiederkehrendes Motiv darstellt. Der Himmel meist bei Dämmerung oder Gewitterstimmung aufgenommen, ist spektakulär und ein Markenzeichen des Fotografen.
Die Fotos sind letztlich schaurig schön. Man vermutet den bereits stattgefunden habenden Weltuntergang, wenn man den Himmel erblickt, sieht nur noch wenige Menschen auf der Straße, unscheinbar. Das Auge richtet sich auf die Architektur, die in ihrer facettenreichen Schönheit fasziniert.
Zu sehen sind der Notre Dame aus unterschiedlichen Perspektiven, der Arc de Triomphe, das Musée d´ Orsay, das Panthéon, um nur einige der Gebäude aufzuzählen. Alles erscheint so, als würde der jüngste Tag bereits dem Gestern angehören, keiner ist mehr da, nur der Fotograf, der den Werken der Architekten und all der Menschen, die Paris erbauten, ein letztes Mal huldigt.
Menschenleer, die Stadt.
ER hat sie fast alle ausgetilgt, weil sie sich nicht an seine Gebote hielten, offenbar. Nur die Künstler von Paris hat er am Leben gelassen auch Serge Ramelli, der als Chronist den Tag danach verewigt hat.
Die schöne Stadt in ihrer Stille, sich auf sich selbst besinnend... Bald werden die dunklen Wolken wieder entschwunden sein und neues Leben wird erblühen, denn Paris ist noch immer die Stadt der Liebe.
Empfehlenswert
Helga König
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