Der Fotograf Andreas von Maltzan hat an der Ludwig-Maximilian- Universität Kommunikationswissenschaften und Betriebswirtschaftslehre studiert. 1994 gründete er gemeinsam mit drei Partnern "Zum goldenen Hirschen", eine der kreativsten Agenturen in Deutschland. Fünf Jahre danach rief er die Online-Gesellschaft CYNOBIA AG ins Leben und realisierte dort neue Geschäftsmodelle.
Im Vorwort schreibt er, dass es für ihn kein Leben und keine Liebe ohne Licht gibt. Dies ist eine wichtige Aussage für die Interpretation seiner Bilder.
Der Fotokünstler ist der Ansicht, dass ein gutes Bild nicht erklärt werden müsse, es wirke durch sich selbst.
Seine Arbeiten sind Lichtzeichnungen. Er lichtet die Orte, wie Venedig oder die Malediven. Dabei geht es ihm nicht um die Orte an sich, sondern um die Lichtspuren, die die Orte auf dem Chip hinterlassen, um überbordende Farben und Bewegungen.
In seinen Aufnahmen, die nicht selten nachts entstanden sind, zerfällt die Welt in Pixel, um auf diese Weise als abstraktes Kunstwerk wiedergeboren werden zu können.
Auch wenn die Bilder nicht erläutert werden müssen, weil sie durch sich selbst wirken, macht es viel Freude, sich in einzelne Aufnahmen zu vertiefen und sich Texte dazu zu überlegen, weniger bild-erläuternde als kleine Geschichten, die sich zum Zeitpunkt der Entstehung der Fotos dort abgespielt haben könnten.
Keines der Bilder bildet Klischees ab, obschon Orte wie Lissabon, Venedig und Palermo dazu verführen könnten. Selbst der schiefe Turm von Pisa erzählt eine Licht- Geschichte weit entfernt von seinem Klischee.
Keines der Bilder bildet Klischees ab, obschon Orte wie Lissabon, Venedig und Palermo dazu verführen könnten. Selbst der schiefe Turm von Pisa erzählt eine Licht- Geschichte weit entfernt von seinem Klischee.
Fasziniert bin ich von einer Nachtaufnahme in Syrakus. Sie entstand 2011. Gezeigt wird der Piaza Duomo dort und zwar lichtüberflutet.
2005 erklärte die UNESCO Syrakus gemeinsam mit der Nekropolis von Pantalica zum Weltkulturerbe mit der Begründung:
"dass die Orte und Bauwerke, die das Ensemble Syrakus/Pantalica bilden, eine einzigartige Ansammlung bemerkenswerter Zeugnisse der Mittelmeerkulturen über die Jahrhunderte an derselben Stelle darstellen. Das Ensemble Syrakus/Pantalica bietet durch seine bemerkenswerte kulturelle Vielfalt ein außergewöhnliches Zeugnis der Entwicklung der Zivilisation über mehr als drei Jahrtausende. Die Gruppe von Bauwerken und archäologischen Stätten, die in Syrakus liegen (von dem Kern auf Ortygia bis zu den Überresten, die über den gesamten Stadtbereich verstreut sind), ist das beste Beispiel einer hervorragenden architektonischen Leistung, die verschiedene kulturelle Aspekte umspannt (griechisch, römisch, Barock). Das antike Syrakus war direkt mit Ereignissen, Ideen und literarischen Werken von hervorragender weltweiter Bedeutung verbunden." (siehe Wikipedia)
Andreas von Maltzan sagt eingangs, Licht sei die Kraft, die uns täglich bewegt. Syrakus im Licht zu zeigen, bedeutet auch, an die Kraft der Menschen zu erinnern, die dort Kultur schufen in unterschiedlichen Epochen, die zu visualisieren dann Freude bereitet, wenn man den Geist des Schaffens mit einbindet. Dieser ist eindeutig im Licht als Quelle von Kreativität zu sehen.
Es ist wahr, wenn Astrid Bscher schreibt, dass die Bilderwelten Andreas von Maltzans lebensbejahend sind, aber sie sind auch geheimnisvoll und regen zum Träumen an.
Kommentare zu den Bildern von namhaften Persönlichkeiten machen immer wieder auf den Lichtmoment aufmerksam.
Während man das doppelseitige Foto "Casanova´s Way" bewundert, sieht man ihn im Geiste dort entlang gehen. Er hat weitaus weniger an amouröse Abenteuer gedacht, als mancher meint. Letztlich war er ein Intellektueller, dessen Hauptvergnügen geistreiche Konversation war. Man glaubt ihn von daher mit Voltaire plaudernd den Weg entlang schlendern zu sehen, ein wenig erheitert von Champagner, den beide zuvor im Kreise schöner Venezianerin getrunken haben. Für Voltaire waren die Italienerinnen etwas zu laut. Lärm war für ihn das Gegenteil von Erotik. Sein Maßstab- Madame Pompadour- das Ideal einer Epoche- war die Königin der Nacht in Versailles. Eine Stilikone voller Licht. Das verschwieg Voltaire Casanova natürlich. Die Contenance gebot es ihm.
Während man das doppelseitige Foto "Casanova´s Way" bewundert, sieht man ihn im Geiste dort entlang gehen. Er hat weitaus weniger an amouröse Abenteuer gedacht, als mancher meint. Letztlich war er ein Intellektueller, dessen Hauptvergnügen geistreiche Konversation war. Man glaubt ihn von daher mit Voltaire plaudernd den Weg entlang schlendern zu sehen, ein wenig erheitert von Champagner, den beide zuvor im Kreise schöner Venezianerin getrunken haben. Für Voltaire waren die Italienerinnen etwas zu laut. Lärm war für ihn das Gegenteil von Erotik. Sein Maßstab- Madame Pompadour- das Ideal einer Epoche- war die Königin der Nacht in Versailles. Eine Stilikone voller Licht. Das verschwieg Voltaire Casanova natürlich. Die Contenance gebot es ihm.
Es sind Kunstwerke, die Andreas von Maltzan schafft und während man auf die lichtdurchflutete Kathedrale von Regensburg blickt und all die lichtdurchfluteten Gebäude in der Folge bewundert, begreift man, weshalb die Natur allein durch Pflanzen und Blumen bereits ungeheuer lichtdurchflutet wirkt.
Es sind die Abstraktionen zu Ende des Werkes, die am besten dokumentieren, was Sarah Kronsbein zu dem Werk von Andreas von Maltzan meint: "In seinen Fotografien vereinen sich die Magie außergewöhnlicher Orte und die Energie des besonderen Moments." Genauso ist es.
Ein wundervoller Bildband
Sehr empfehlenswert.
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