Dies ist der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung "#Joana_Maximal_Vasconcelos", die noch bis zum zum 4. August 2019 im Max Ernst Museum Brühl gezeigt wird. Es handelt sich dabei um die erste Einzelausstellung in einem deutschen Museum der namhaften portugiesischen Künstlerin Joana Vasconcelos (*1971).
Ihre Affinität Max Ernst gegenüber begann bereits während der Schulzeit. Was sie schon sehr früh am Surrealismus beeindruckte, war die Ironie und Komik in den Werken, das Überraschende und Unerwartete. In ihren Worten: "Aus Alltagsgegenständen entstehen wundersame und merkwürdige Kreaturen, die Wirklichkeit erfährt eine Wandlung."
Für Joana Vasconcelos ist das Wichtigste und Entscheidende am Surrealismus, das Bestreben, in der Kunst das Unbewusste bewusst zu machen, die in ein und demselben Raum vorfindbaren und erfahrbaren Dimensionen zu erweitern.
Nach Ansicht der Künstlerin ist dies in unserer digitalen Wirklichkeit von immer stärkerer Bedeutung, nicht zuletzt, weil man dort erkenne, dass wir als Individuen jeder für sich ein kluges geordnetes Ganzes bilden.
Da der Surrealismus die Psychoanalyse als ein Instrument nutzte, um gegen die Zwänge des rationalen Denkens aufzubegehren und neue Sichtweisen zu ermöglichen, wurde den Künstlern und dem Publikum hierdurch der Weg einer Entwicklung zu freieren und bewussteren Menschen gewiesen.
Da der Surrealismus die Psychoanalyse als ein Instrument nutzte, um gegen die Zwänge des rationalen Denkens aufzubegehren und neue Sichtweisen zu ermöglichen, wurde den Künstlern und dem Publikum hierdurch der Weg einer Entwicklung zu freieren und bewussteren Menschen gewiesen.
In ihren zumeist monumentalen Arbeiten verwendet Joana Vasconcelos Alltagsgegenstände. Diese verbindet sie zu einer surrealistischen Objektkunst neuer Generation.
In der Werkschau werden Objekte und Installationen aus den letzten 20 Jahren präsentiert, die einen Einblick in die ungewöhnliche Arbeitsweise der portugiesischen Künstlerin vermitteln.
Zu sehen gibt es beispielsweise eine #Großplastik, genannt "Ostfriesland", eine riesige Teekanne mit schmiedeeisernen Ornamenten, in deren Nähe duftender Jasmin gepflanzt wurde und so für ein sinnliches Erlebnis sorgt.
Dann gibt es da auch die Installation "#Carmen_Miranda", ein riesiger aus 300 Edelstahl-Töpfen und Deckeln zusammengesetzter Stöckelschuh, der für Aufsehen sorgt oder z. B. Häkelarbeiten, die in meinen Augen die Sinnlosigkeit eines solchen Tuns gelangweilter Frauen mit Schoßhund dokumentieren.
In den Werken der Künstlerin spielen Textile, Materialien, Garne, Stoffe und Gewebe eine zentrale Rolle. Aus diesen formt sie ihre überdimensionalen Raumgebilde oder verwandelt mit ihrer Hilfe Alltagsgegenstände, Einrichtungsstücke, Geräte, Keramiken und Figuren in kunstvolle unwirkliche Gestalten.
Indem sie textile Stoffe und damit verbundene Techniken als Ausdrucksmittel wählt, die dem Handwerk oder Kunstgewerbe zugeordnet sind, überführt sie diese in Kunst. Durch die Strategien der Entfremdung und Umfunktionierung rückt sie die Werke in die Nähe von surrealen Künstlern.
Ein beeindruckender Kunstband, die Werke einer interessanten portugiesischen Künstlerin zeigt.
Sehr empfehlenswert
Helga König
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Joana Vasconcelos: Maximal