Dies ist der Katalog zur
gleichnamigen Ausstellung "El Greco und die Moderne", die derzeit und noch bis
zum 12. August 2012 in Düsseldorf in der "Stiftung Museum Kunstpalast" gezeigt
wird.
Nach einem Vorwort des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt
Düsseldorf, Dirk Elbers und einer Vorbemerkung von Beat Wismer, hat man
Gelegenheit, sich zunächst in die Werksentwicklung und den Forschungsstand der
Werke des spanischen Malers Bildhauers, Architekten und Kunsthistorikers
griechischer Herkunft El Greco (um 1541- 1614) einzulesen. Dabei befasst sich
der Essayist Fernando Marías zunächst mit dem Künstler und der Geschichte der
Malerei und man erfährt in diesem Zusammenhang Wissenswertes über die
Entwicklung El Grecos vom mystischen zum philosophischen Maler. Der Künstler
soll den Ruf eines "Sonderlings" gehabt haben und sein "theoretisches
Gedankengebäude, sein ausgeprägt individueller, einfach wiederzuerkennender Stil
und die Verklärung zum Mythos durch seine Kollegen, seine Bestrebungen, den
Beruf des Malers gesellschaftlich aufzuwerten" sollen ihn zu einer einzigartigen
aber auch widersprüchlichen Persönlichkeit gemacht haben. Man erfährt Näheres
zum Thema Signaturen und Urheberschaft, denn kein anderer Künstler soll zuvor
seine Rolle als Urheber so betont haben wie El Greco.
Carmen Garrido
stellt in ihrem Essay Überlegungen zum Expressionismus der Malerei El Grecos an
und man wird seitens Anette Schaffer über El Grecos Gemälde "Laokoon" sehr gut
aufgeklärt. Es folgt ein Katalogteil, in dem viele seiner Werke nicht nur
abgebildet sind, sondern auch bestens erklärt werden. Beeindruckend finde ich
die Gemälde, die den Heiligen Franziskus zeigen. Seine "Mater Dolorosa" habe ich
im "Musée de Beaux- Arts de Straßbourg" vor Jahren schon bewundert. Nun kann man
sie in Düsseldorf bestaunen. Wie man erfährt besitzt der Prado eine kleinere
Version des Bildes. Beim Gemälde "Heiliger Jakobus der Jüngere" ist die
Modernität in der technischen Ausführung erkennbar. José Gudiol interpretiert in
dem Werk einen vorweggenommenen van Gogh. Dem stimme ich zu.
Den Gemälden
mit klerikalem Inhalt folgt der Aufsatz von Beat Wismer, der sich mit dem
Künstler und der frühen Moderne in Deutschland auseinandersetzt. Gezeigt werden
in diesem Zusammenhang Bilder von Cezánne, Picasso, Hofer, Delaunay, Marc und
anderen mehr. Lesenswert auch sind Veronika Schroeders Betrachtungen zu El Greco
im Blick junger Expressionisten und anschauenswert hier Gemälde der Vertreter
besagten Stils wie etwa August Macke, Albert Bloch, Ludwig Meider, Egon Schiele,
Oskar Kokoschka etc.
In weiteren Essays hat man Gelegenheit sich
intensiver mit El Grecos Werken in Deutschland und deren Rezeption durch die
Kunstgeschichte (Sammler, Kunsthistoriker und Museen) zu befassen. Sehr
zweckdienlich zur Vervollständigung des Gesamtbildes.
Das Buch
beeindruckt mich so sehr, dass ich mich entschieden habe, nach Düsseldorf zur
Ausstellung zu fahren.
Empfehlenswert.
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