Antje Southern stellt in diesem Buch Gemälde von spirituellen Frauen vor, beschreibt diese näher und liefert auch Hintergrundwissen zu den einzelnen Bildern. Natürlich erfährt man auch stets, wer das jeweilige Bild gemalt hat, wie es heißt, wann er entstanden ist und wo man das Original besichtigen kann.
Southern lässt den Leser wissen, dass nicht nur Künstler sich in ihre Modelle verliebt haben, sondern in früheren Zeiten Männer und Frauen gleichermaßen von Heiligen fasziniert waren. So erzählen Heiligenlegenden von charismatischen Frauen, die furchtlos und entschieden für ihren christlichen Glauben eintraten und für ihre moralischen Überzeugungen einstanden, (vgl.: S. 103).
Reizvoll wurden diese weiblichen Heiligen aufgrund ihrer Mischung aus Jugend, Schönheit, Intelligenz, Stärke und Verletzlichkeit. Dabei fühlten sich primär männliche Maler von deren Reinheit, Glaubensfestigkeit und Unfehlbarkeit zu großartigen Gemälden inspiriert. Damit Heiligenporträts für den Betrachter interessanter wurden, malten die Künstler Frauen mit Sexappeal und versahen ihre Bilder mit erotischen Anspielungen. Besagte verschleierte Erotik sprach die unterdrückten Begierden des Publikums an, (vgl.: S.106).
Die Bilder der Heiligen spielten für den katholischen Glauben eine große Rolle, denn sie dienen der Bewältigung kleinerer Alltagsprobleme, indem man die dargestellten Heiligen, um Hilfe für die Bewältigung besagter Probleme bittet. In allen katholischen Kirchen findet man solche Bilder, vor denen ein Reihe kleiner brennender Kerzen stehen.
Der Inbegriff des reinen spirituellen Lebens war Maria. Sie wurde stets als die schönste weibliche Heilige dargestellt, wobei in der Renaissance Schönheit nicht nur nach der Liebenswürdigkeit des Gesichtes beurteilt wurde, sondern auch nach der Liebenswürdigkeit und Bescheidenheit der Person, (vgl.: S.112).
Man lernt im vorliegenden Buch Gemälde kennen, die die Königin des Himmels darstellen, kann sich einen Eindruck von tugendhafte Schönheiten, Märtyrerinnen und Rebellinnen, von Maria Magdalena, von begnadeten Helferinnen, Mystikerinnen und Visionärinnen und von der hl. Cäcilia verschaffen.
Die gezeigten Gemälde stammen von Malern, wie etwa: Raffael, Lucas Cranach, Francesco Cairo, Peter Paul Rubens, Gabriel Cornelius von Max, Carlo Saraceni John Everett Mallais u.a.m.
Von all den abgelichteten Gemälden im Buch beeindruckt mich "Die Märtyrerin des Solway"(1871) von John Everett Millais am meisten. Auf diesem Gemälde ist eine schöne Märtyrinnen (sie hat rote Haare) an den Uferfelsen der schottischen Küste gekettet. Sie war zum Tod durch Ertrinken verurteilt. Auf dem Gemälde demonstriert die Heldin Margret unbeugsamen Widerstand und strahlt eine verführerische Anziehungskraft aus, (vgl.: S.49). Für Ihre Widersacher ist ihr Anblick gewiss sehr schmerzhaft.
Berührend auch finde ich die "Heilige Cäcilia" von John William Waterhouse. Hier hat man die Möglichkeit, beim Betrachten des Bildes Kunst als "Augenmusik" nachzuempfinden, (vgl.: S.98).
Empfehlenswert.
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