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Rezension:Spirituelle Frauen - Himmlisch und heilig, schön und rebellisch (Gebundene Ausgabe)

Antje Southern stellt in diesem Buch Gemälde von spirituellen Frauen vor, beschreibt diese näher und liefert auch Hintergrundwissen zu den einzelnen Bildern. Natürlich erfährt man auch stets, wer das jeweilige Bild gemalt hat, wie es heißt, wann er entstanden ist und wo man das Original besichtigen kann.

Southern lässt den Leser wissen, dass nicht nur Künstler sich in ihre Modelle verliebt haben, sondern in früheren Zeiten Männer und Frauen gleichermaßen von Heiligen fasziniert waren. So erzählen Heiligenlegenden von charismatischen Frauen, die furchtlos und entschieden für ihren christlichen Glauben eintraten und für ihre moralischen Überzeugungen einstanden, (vgl.: S. 103).

Reizvoll wurden diese weiblichen Heiligen aufgrund ihrer Mischung aus Jugend, Schönheit, Intelligenz, Stärke und Verletzlichkeit. Dabei fühlten sich primär männliche Maler von deren Reinheit, Glaubensfestigkeit und Unfehlbarkeit zu großartigen Gemälden inspiriert. Damit Heiligenporträts für den Betrachter interessanter wurden, malten die Künstler Frauen mit Sexappeal und versahen ihre Bilder mit erotischen Anspielungen. Besagte verschleierte Erotik sprach die unterdrückten Begierden des Publikums an, (vgl.: S.106).

Die Bilder der Heiligen spielten für den katholischen Glauben eine große Rolle, denn sie dienen der Bewältigung kleinerer Alltagsprobleme, indem man die dargestellten Heiligen, um Hilfe für die Bewältigung besagter Probleme bittet. In allen katholischen Kirchen findet man solche Bilder, vor denen ein Reihe kleiner brennender Kerzen stehen.

Der Inbegriff des reinen spirituellen Lebens war Maria. Sie wurde stets als die schönste weibliche Heilige dargestellt, wobei in der Renaissance Schönheit nicht nur nach der Liebenswürdigkeit des Gesichtes beurteilt wurde, sondern auch nach der Liebenswürdigkeit und Bescheidenheit der Person, (vgl.: S.112).

Man lernt im vorliegenden Buch Gemälde kennen, die die Königin des Himmels darstellen, kann sich einen Eindruck von tugendhafte Schönheiten, Märtyrerinnen und Rebellinnen, von Maria Magdalena, von begnadeten Helferinnen, Mystikerinnen und Visionärinnen und von der hl. Cäcilia verschaffen.

Die gezeigten Gemälde stammen von Malern, wie etwa: Raffael, Lucas Cranach, Francesco Cairo, Peter Paul Rubens, Gabriel Cornelius von Max, Carlo Saraceni John Everett Mallais u.a.m.

Von all den abgelichteten Gemälden im Buch beeindruckt mich "Die Märtyrerin des Solway"(1871) von John Everett Millais am meisten. Auf diesem Gemälde ist eine schöne Märtyrinnen (sie hat rote Haare) an den Uferfelsen der schottischen Küste gekettet. Sie war zum Tod durch Ertrinken verurteilt. Auf dem Gemälde demonstriert die Heldin Margret unbeugsamen Widerstand und strahlt eine verführerische Anziehungskraft aus, (vgl.: S.49). Für Ihre Widersacher ist ihr Anblick gewiss sehr schmerzhaft.

Berührend auch finde ich die "Heilige Cäcilia" von John William Waterhouse. Hier hat man die Möglichkeit, beim Betrachten des Bildes Kunst als "Augenmusik" nachzuempfinden, (vgl.: S.98).
Empfehlenswert.

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Rezension:Licht und Schatten: Vom Hell und Dunkel in der Kunst (Gebundene Ausgabe)

Der Kunsthistoriker Dr. Hajo Düchting befasst sich in diesem Buch mit Lichtphänomenen der Malerei. Er hält dabei bereits in seinem Eingangsessay fest, dass kaum ein Bild der älteren und neueren Kunstgeschichte ohne die Darstellung von Licht und Schatten auskommt, ohne die Modellierung von Helldunkel. Selbst die abstrakte Malerei kenne helle und dunkle Farbtöne und setze diese in starken Kontrasten ein, (vgl.: S.6).

Vor der Erfindung der elektrischen Beleuchtung im 19. Jahrhundert waren die Nächte pechschwarz, unheimlich, bedrohlich, auch magisch anziehend und mit der beleuchtungstechnisch möglich gewordenen Durchdringung und Erhellung der Nacht- dies war ein Ergebnis der Aufklärung und des industriellen Zeitalters- haben sich die Grenzbereiche weitgehend aufgelöst, (vgl.S.8).

Düchting reflektiert in seinem Essay "Künstler entdecken Licht und Schatten" die Lichtphänomene in der Malerei in unterschiedlichen Epochen, sogar auf Platons "Höhlengleichnis" kommt der Autor zu sprechen. Dort vergleicht der griechische Philosoph das Leben des Menschen mit einer Schattenwelt in einer Höhle.

Man erfährt, dass Rembrandt sakrale Lichtmystik malte, (vgl.: S.9) und liest auch wie diese sich dem Betrachter offenbart. Ferner wird man in Kenntnis gesetzt, ab wann das Licht das Schicksal der Farbe teilt und dass seitdem das Licht in der Kunst als wirkende Kraft erfunden wurde, seine Hauptfunktion darin bestand, den Betrachter über sein eigenes Dunkel, sein Lebensschicksal hinwegzutrösten, (vgl.: S.10).

Das Buch enthält eine Fülle von Gemäldeablichtungen vieler bekannter Künstler, die alle sehr gut erläutert werden.

Untergliedert sind diese Bilder in die Kapitel in:

Sonnenaufgang- Lichtphänomene am frühen Morgen
Im vollen Sonnenlicht- Licht wird Farbe
Schattenspiele- Die flüchtige Welt der Schatten
Abenddämmerung- Der Zauber des Zwielichts
Dunkelheit und Finsternis- In der Hitze der Nacht

Interessant finde ich atmosphärische Lichtstimmungen, wie sie auf Caspar David Friedrichs "Frau vor der aufgehenden Sonne" den Betrachter beeindrucken. Man liest vom Leuchten jenseits des Himmels bei William Turners "Sonnenaufgang hinter Dunst: Landbrücken in Calais", vom Sonnenaufgang als impressionistisches Bildlicht und wird anhand von weiteren Bildern mit den Lichtvisionen des 20. Jahrhunderts vertraut gemacht.

Ich bin ein Mensch, der das Sonnenlicht, sprich jenes, das zur Farbe wird, dem Schatten, der Abenddämmerung und der Dunkelheit vorzieht. Insofern bin ich von Bildern wie "Mittagsrast" von Vincent van Gogh sehr angetan. Licht ist die Voraussetzung unseres Lebens. Durch neue Techniken konnte das Farblicht in der Malerei gesteigert werden. Monet suchte beispielsweise noch an alltäglichen Gegenständen die kleinsten Lichtreflexe zu erfassen und in Farbe umzusetzen. Einige seiner Lichtstudien kann man anhand von gezeigten Gemäldeablichtungen nachvollziehen.

Renoirs "Frühstück der Ruderer" wird thematisiert und Cezanne Berge im Licht, aber auch das Licht, das George Seurat aus Farbpunkten auf die Leinwand zauberte.

Lichtmomente in Bildern der Moderne lernt man kennen. Düchting erläutert u.a. die Maltechnik des Künstlers Gerhard Richter, bei dem in gestischen Farbprozessen, die er auf die Leinwand aufträgt, lichthafte Elemente durch Kontraste von Hell und Dunkel wie von Komplementärfarben gegeben sind, (vgl.: S.59).
Es führt zu weit, auf alle Lichtmomente im Buch hier in der Rezension näher einzugehen. Natürlich begeistern auch die gezeigten Schattenspiele, besonders dann, wenn sie Bilder lebendig machen, doch auch, wenn sie Gefühlswelten thematisieren. Der Zauber des Zwielichts, die blaue Stunde ist gewiss die magischste Lichtstimmung, die nach meinem Gefühl auf dem Gemälde "Straße im Dämmern" von Lyonel Feininger am besten wiedergeben wird.

Man liest im Zusammenhang mit der Abendstimmung auch von William Turner, der in der Malweise seinen Zeitgenossen voraus war. So hat er über einige Schichten dünner lasierender Farbe mit einem breiten Pinsel pastose Massen gelber Farbe gestrichen und diese mit krustigen Brauntönen gekrönt, (vgl. S. 101).

Das Buch endet mit der textlichen Beleuchtung der Nacht. Hier kommen nicht nur der Himmel voller Sterne, sondern auch die Geheimnisse der Nacht, die Einsamkeit der Großstadtnacht, sondern auch der Trost des Firmamentes zur Sprache. Doch sind dies nicht meine Lieblingsbilder, ich schätze stattdessen weit mehr die gedämpfte Glut der Sonne, wie sie Gustave Caillebotte auf den von ihm gezeigtem Bildern dem Betrachter entgegenbringt. Nicht grell, nicht direkt, sondern weich, mit fließenden Schattenwürfen (siehe Seite 46-47).

Empfehlenswert.

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Rezension:Momente der Muße - Frauen und ihre Rückzugsorte (Gebundene Ausgabe)

Tania Schlie ist die Autorin dieses wunderschönen Bildbandes mit dem Titel "Momente der Muße", zu welchem Dr. Dörthe Binkert das Vorwort verfasst hat.
Für Dr. Binkert bedeutet Muße zu finden, Abstand zu nehmen vom dringenden und vorwärtsdrängenden Tagesgeschäft. Muße finden heißt für sie, das Ziel aus dem Auge zu verlieren. Sie weiß, dass man sich dabei ein wenig austricksen muss, um solche Momente möglich zu machen. Dies funktioniert, in dem man beispielsweise die Vogelperspektive einnimmt und auf diese Weise sehr konkret Abstand zum Alltag gewinnt, (vgl.: S. 8).

Tanja Schlie reflektiert in der Einleitung Rückzugsorte, um Momente der Muße ungestört genießen zu können, denn sie weiß, dass solche Momente Raum benötigen. In ihren weiteren Überlegungen erwähnt sie auch, dass die Muße einen schlechten Leumund hat, nicht zuletzt, weil sie den gleichen Wortstamm wie Müßiggang besitzt.

Im vorliegenden Buch werden Gemälde und zwei Grafiken vorgestellt, die bis auf wenige Ausnahmen aus dem 19. Jahrhundert stammen; Die Bilder werden textlich näher erläutert. Man erfährt zudem, wer das jeweilige Bild gemalt und wann der jeweilige Maler gelebt hat, wie das fokussierte Werk heißt und wann es entstanden sowie wo das Original zu besichtigen ist.

Zu Beginn eines jeden Kapitels hat man Gelegenheit sich in Senztenzen zu vertiefen, die den Begriff Muse zum Thema haben. Als Orte des Rückzugs und Möglichkeiten der Muße kommen in den einzelnen Kapiteln zu Sprache: Die Natur, diverse Innenräume, das Bad, die Nacktheit als persönliche Freiheit, das geheime Boudoir, das Alleinsein, die Lust, sich ins Bett zurückzuziehen, geistige Rückzugsorte und das Reich der Träume.

Eines der ersten, näher besprochenen Gemälde stammt von Walter Launt Palmer und heißt "Nachmittags in der Hängematte, 1882." Das Bild zeigt eine lesende Frau, die in einer Hängematte ruht. Ein bezauberndes Bild, das meinen Vorstellungen von Muße am meisten nahekommt.

In der Folge lernt man Gemälde von Jean -Honoré Fragonard, Berthe Morisot, Charles Courtney Curran u.a. kennen, dann fällt mein Augenmerk auf eine Sentenz von Ingke Brodersen, der ich absolut zustimme: "Ein großer Schreibtisch bedeutet mir viel, er ist ein Stück Heimat, ein Ort, an dem nur ich zu Hause bin."

Sehr beeindruckend ist auch das Bild "Am Ende der Veranda" von John Sharman. Hier geht eine Frau einer kleinen Näharbeit nach. Solch eine stille Beschäftigung, ist die Möglichkeit Ruhe durch tätige Muse zu finden.

Badeszenen und Szenen vor dem Spiegel, beispielsweise von Degas und Frank Markham Skipworth, August Renoir und John William Godward folgen solche von Gemälden, die Frauen in ihren geheimen Boudoirs zeigen. Hier mag ich Herbert James Drapers "Potpourri" am liebsten, das die Autorin sehr treffend beschrieben hat.

Charles Edward Peruginis "Momente der Muße", wird all jenen gefallen, die lesende Frauen mögen. Das Interessante an diesem Bild ist, dass ihr Gesicht für den Betrachter offen wie ein Buch vor ihm liegt, doch die Leserin sieht den Betrachter nicht, da sie ich mit dem Inhalt des Buches beschäftigt. Möglicherweise liest sie ein schönes Gedicht von Rilke oder Heine.

Das Titelbild des Buches zeigt ein Gemälde aus dem Kapitel "Das Reich der Träume- Versunken in innere Welten". Das Bild stammt von Albert Joseph Moore und heißt "Silber". Dieses Bild zeigt eine klassische Schönheit mit einem makellosen Gesicht und einem ebensolchen Körper. Es ist der Traum eines Malers, der auf diesem Bild verewigt wird und ganz gewiss nicht der Traum dieser sensitiven, jungen Frau. Sie wirkt beschämt. So kann sie nicht träumen. Träumen kann man nur, wenn man sich unbeobachtet fühlt.
Empfehlenswert.

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Rezension:Die Blumen der Frauen - Blumensymbolik in Gemälden aus 7 Jahrhunderten (Gebundene Ausgabe)

Andreas Honegger ist der Autor dieses zauberhaften und dabei hochinformativen Kunstbuches, das sich mit dem Symbolgehalt von Blumen auf bestimmten Gemälden näher befasst.

Thematisiert werden durch die Blumen Unschuld und Glaube, Liebe und Leidenschaft, Schlaf und Tod, Erotik und Luxus sowie Schönheit und Persönlichkeit.

Das Vorwort zum Buch hat Gabriele Pape verfasst. Sie ist eine der bekanntesten deutschen Gartenspezialistin, deren lesenswertes Buch Meine Philosophie lebendiger Gärten ich jüngst gerade rezensiert habe.

Der Autor lässt die Leser eingangs sogleich wissen, dass Frauen nicht selten Gegenstand historischer oder allegorischer Darstellungen sind. Es sind die Musen, die die Künste und andere Frauenfiguren, die Tugenden oder Laster darstellen. Auch fast jede Blume hat eine Symbolik und deshalb verwundert es nicht, dass Frauen und Blumen auf Gemälden einen gemeinsamen Auftritt haben und auf diese Weise ein ganzes Spektrum unterschiedlicher Gefühle hervorrufen können, (vgl.: S.13)

Bildnachweis:© Bridgeman Berlin / Gift of T. Martinelli

Honegger verschweigt nicht, dass die mittelalterliche und barocke Malerei reicher an Symbolik als der Realismus der Moderne ist, aber dann in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts und um die Jahrhundertwende die Impressionisten, die Präraffaeliten und die Salonmaler des Fin de Siècle ein Feuerwerk an Darstellungen schöner Frauen in Verbindung mit beziehungsreichen Blumen auf die Leinwand bannten.

In den einzelnen Kapiteln des Buches werden Gemäldeablichtungen gezeigt und diese jeweils ausführlich textlich erläutert. Man erfährt natürlich auch immer, wer der Maler des fokussierten Bildes ist, wie es heißt, wann es gemalt wurde und wo man sich das Original ansehen kann.

Im ersten Kapitel geht es weiße Blumen, wie etwa Lilien, Schneeglöckchen und Rhododendren, die Tugend, Unschuld und Glauben zum Ausdruck bringen. Gezeigt und ausführlich erklärt werden hier u.a. Sandro Botticellis "Verkündigung", Franz von Stucks "Innocentia", auch James Abbott McNeill Wistlers "Symphonie in Weiß, Nr.1: Das weiße Mädchen". Hie trägt eine junge, in Weiß gekleidete Frau eine Blüte in der Hand, die so winzig ist, dass man die botanisch nur schwer bestimmen kann. Der Autor erklärt sehr gut nachvollziehbar, weshalb dieses Bild eine sehr charmante und dabei zugleich provozierende Frau zugleich darstellt.

Theodore Wores` "Mädchen mit Rhododendron" zeigt eine viktorianisch hochgeschlossene junge Frau, deren kühle Ausstrahlung durch die Berührung der Rhododendronblüten gebrochen wird.

Im Kapitel "Liebe und Leidenschaft- Schlaf und Tod" lernt man beispielsweise durch Ferdinand Hodlers Gemälde "Die Empfindung" den Mohn als Symbol des Schlafes und des Traumes kennen und auf dem Gemälde "Hylas und die Nymphen" von John William Waterhouse verführen zauberhafte weibliche Gestalten in einem Seerosenteich den gutaussehenden Hylas. Er soll laut Sage nie wieder gesehen worden sein, (vgl.S.57). (Kommentar: Kein Wunder bei den vielen hübschen Frauen im Teich:-)))

Bildnachweis::© Bridgeman Berlin
Es macht viel Freude die einzelnen Bildinterpretationen zu lesen, auch jene im Hinblick auf Erotik und Luxus. Hier erfährt man auch, dass im 19. Jahrhundert durch die Glashäuser vermehrt mediterrane, subtropische und tropische Blumen gezogen werden konnten, die auf den Gemälden für die Ewigkeit festgehalten wurden.

Beeindruckend finde ich in diesem Zusammenhang Sir Lawrence Alm-Tademas "Die Rosen des Heliogabal". Das Bild zeigt eine Szene die sich auf einem ausschweifenden Festmahl des Kaisers zugetragen haben soll. Einige Gäste erstickten angeblich an der Fülle von duftenden Blütenblättern (in Rosatönen dargestellt), die der Kaiser auf die Gäste niederregnen ließ, (vgl.: S.70).Das Gemälde strahlt trotz des Anlasses Fröhlickeit aus. Aufgrund eines Blütenregens zu sterben, ist ja auch nicht der schlechteste Tod.

John Frederick Lewis` "Im Garten des Beis" fasziniert durch seinen Orientalismus, der in luxuriösen Farben zum Ausdruck kommt.

Bei den Porträts schöner Frauen, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreichen, findet man auch das Gemälde Francois Bouchers von "Madam Pompadour", das sie in einem Rosenkleid zeigt, umgeben von Büchern, Zeichnungen und Schreibutensilien. Pompapdour war eben weit mehr war als die Mätresse eines Königs.

Schlussendlich werden die Jahreszeiten im Wechsel auf bestimmten Gemälden dargestellt. Hier gefällt mir Sir Edward Burne-Johnes "Sommer" am besten. Es ist der melancholische Blick auf die Sommerblumen, der mich berührt, ein Blick, wie man ihn stets im September hat, der Blick der an die Vergänglichkeit allen Seins erinnert.

Empfehlenswert, für alle die das Schöne lieben.

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Rezension:Mütterporträts von berühmten Malern und Malerinnen: Rembrandt, Cézanne, Mary Cassatt, Van Gogh, Frida Kahlo u.v.a. (Gebundene Ausgabe)

Thomas Blisniewski stellt in diesem Bildband Mütterporträts von berühmten Malern und Malerinnen, wie etwa Albrecht Dürer, Élisabeth Vigée-Lebrun, Édourd Manet, Paul Cezanne, Berth Morisot u.a. mehr vor. Zu den einzelnen Porträts liefert er textlich aufschlussreiche Hintergrundinformationen. Man erfährt Näheres über die dargestellten Mütter, die, sieht man mal von einigen wenigen der gezeigten Mütter ab, nach meiner Empfindung eine selten gütige, liebevolle Aura haben, sondern zumeist streng und distanziert wirken.

Eines der schönsten Porträts ist meines Erachtens jenes, das Guido Reni (1575- 1641) von seiner Mutter malte. Er soll zu seiner Mutter ein sehr gutes Verhältnis gehabt haben und zeigt eine nachdenkliche, leicht bekümmerte Frau, die auf mich keineswegs mürrisch wirkt, sondern wohl eher besorgt wegen der exzentrischen Charaktereigenschaften ihres Sohnes.

Mein Lieblingsbild im Buch ist das "Selbstporträt mit Tochter" aus dem Jahre 1789 von Élisabeth Vigée-Lebrun. Es bringt Schutz, innige Liebe, Sanftmut und Güte, all die Eigenschaften, die man sich von einer Mutter wünscht, zum Ausdruck.

Berthe Morisot verdeutlicht in ihren Mutterbildern, dass sie eine liebe Mutter hat, von der man heute weiß, dass sie das Talent ihrer Tochter förderte.

Viele Künstler scheinen ihre Mütter geradezu verehrt zu haben, wie man liest. Diese Haltung kommt in den Bildern auch zum Ausdruck. Das Verhältnis der Kinder zu ihren Eltern war in vorangegangener Zeit nicht selten durch Autoritätsgläubigkeit geprägt. Das wird auf nahezu allen Bildern deutlich. Außer auf dem Gemälde von Élisabeth Vigeé-Lebrun habe ich selbst bei großem Wohlwollen keinen liebvollen Blick seitens einer Mutter erkennen können. Diese Tatsache hat mich beinahe erschreckt.

Dennoch ein interessantes, empfehlenswertes Buch.

PS: Lobend erwähnen möchte ich das umfangreiche Literaturverzeichnis am Ende und auch die Liste der Bildnachweise.

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Rezension: Astrid C. Huth , Thomas R. Hoffmann : Die Kunst der Renaissance (Broschiert)

Astrid C. Huth und Thomas R. Hoffmann erklären in diesem reich bebilderten Buch, wie man die Kunst der Renaissance erkennen kann und untergliedern ihre Erklärungen in die Bereiche: Skulptur (A. C.Huth), Malerei (A.C. Huth), Architektur (Th.R.Hoffmann).

Wie man der Einführung entnimmt, war die Renaissance nur in der Kunst und Kultur tatsächlich eine strahlende Epoche, weshalb das so war wird kurz erläutert, bevor man den Begriff "Renaissance" näher erklärt bekommt. Dieser Begriff wurde 1855 erstmals von dem Theoretiker Jules Michelet verwendet und ist eine direkte Übersetzung des italienischen "rinascita", also "Wiedergeburt", (vgl.: S.10).

Man erfährt, dass sich der entscheidende Bruch mit der künstlerischen Tradition des Mittelalters um 1420 in Florenz vollzog als man die Linearperspektive entwickelte und auf diese Weise der dreidimensionale Raum auf flachem Untergrund wiedergegeben werden konnte. Dadurch wurde die toskanische Stadt Geburtsstätte und bis zu Beginn des 16. Jahrhunderts auch Zentrum der Kunst der Renaissance.

Man lernt die Zentren der Renaissance in Italien kennen und liest von den großen Künstlerpersönlichkeiten und ihren Werken. Immer wieder werden auf Schemenzeichnungen Kompositionen veranschaulicht und mittels Themenspecials und Zeittafeln für einen raschen Überblick über diese Epoche gesorgt.

Zur Sprache gebracht wird die Entdeckung des Selbstbewusstsein, dargestellt auf den Porträts der italienischen Frührenaissance. Man erfährt hier auch Wissenswertes zu Botticellis "Weiblichem Idealbildnis", das man in Frankfurt im Städel im Original besichtigen kann. Die dargestellte Schöne trägt übrigens die Gesichtszüge Simonetta Vespuccis, die im Alter von 23 Jahren einst starb und der Tausende Florentiner die letzte Ehre erwiesen haben sollen.

Wissen sollte man, dass in der Skulptur der Renaissance das Natur- und Antikenstudium der Bildhauer zu einer ganz neuen Kunstauffassung führte. Die ideal proportionierten Skulpturen der Griechen und Römer bildeten die neue Sichtweise und naturwahre Darstellung des menschlichen Körpers, (vgl.: S.22). Man wird über das neue Verhältnis zur Antike in diesem Zusammenhang aufgeklärt, lernt die Bildhauer der Renaissance und ihre Werke kennen und bekommt an vielen Beispielen erklärt, wodurch sich Skulpturen jener Epoche auszeichnen. Beleuchtet werden hier auch die Perfektionierung der Relieftechnik und die neuen Funktionen der Skulptur anhand von gut erklärten Beispielen.

Einen breiten Rahmen nehmen die Skulpturen Michelangelos ein. Hier liest man auch, wie er das "finito", jene makellose, vollendete Glätte der Oberfläche bewerkstelligte, (siehe Seite 51), und kann sich intensiv mit dem Geheimnis von "David" befassen. Diese berühmte Skulptur ist die erste vollkommen nackte Skulptur seit der Antike, die für einen öffentlichen Aufstellungsort entstand, (vgl.: S.53).

Beantwortet werden im Hinblick auf die Malerei in jener Epoche die Fragen:

-Welche neuen Techniken revolutionierten die Malerei der Renaissance?

-Welche Städte waren die Zentren der Renaissancemalerei?

-Wie wirkte sich die Reformation auf die Malerei nördlich der Alpen aus?
(siehe S.62 ff).

Sehr gut wird das Bildprogramm des "Deckenfresko der Sixistinischen Kapelle" von Michelangelo näher erläutert und auch Raffaels Stanzen dem Betrachter erklärend entgegengebracht. "Die Schule von Athen" wird bestens beleuchtet und man begreift aus welchem Grund maltechnisch alle Aufmerksamkeit auf Plato und Aristoteles gelenkt wird.

In der Architektur strebte man nach Schönheit und Harmonie bei den sakralen Gebäuden, deshalb auch wurde der Zentralbau, der harmonisch in sich ruhte, zum Leitmotiv der Hochrenaissance. Allerdings richteten die Architekten ihren Blick auch auf Profanbauten in Form von Stadtpalästen und ländlichen Villen und entwickelten ein weitreichendes Formenrepertoire, wobei antike Bauwerke als Inspirationsquelle dienten, (vgl: S. 96).
Im Kapitel "Architektur" werden vor allem die Fragen beantwortet:

-Was sind die beliebtesten geometrischen Grundformen des Renaissance-Architekten?

-Mit welchem Bautyp demonstrieren die führenden Familie Italiens ihre gesellschaftliche Stellung?

-Welchen idealen Sakralbau strebte die Hochrenaissance an?

(siehe S. 98 ff.)

Sehr gut wird anhand der Domkuppel von Brunelleschi die Überwindung der Gotik beschrieben und auf weitere architektonische Schönheiten näher eingegangen.

Das Buch sollte jeder lesen, der mehr über die Kunst der Renaissance wissen und in der Lage sein möchte, sie in wenigen Worten an Beispielen zu erklären.

Empfehlenswert.
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Rezension:Licht der Hoffnung 2012 (Kalender)

Die zwölf Kalenderbilder des Kalenders "2012 Licht der Hoffnung" sind Ablichtungen der Werke der Künstlers und Lehrers für bildnerisches Gestalten Thomas Schmidt, der Malen nicht selten als "Flow-Erlebnis" empfindet.
Zu seinen Bildern meint dieser Künstler: "Es ist spannend, minimale Farbnuancen innerhalb eines Farbfeldes zu erforschen, deren Wirkung auf die Umgebung zu spüren und dabei Übergänge und Abgrenzungen zu entwickeln."
Das Licht am Ende eines Tunnels ist das Thema aller Bilder, die selten einen Namen tragen. Jeder, der schon Zeiten tiefster Depression durchlebt hat, weiß wie furchtbar es ist, alles in der Farbe Schwarz wahrzunehmen. Ein Licht der Hoffnung anzünden und sich all überall um mehr Licht zu bemühen, es auch durch herzliche Freundlichkeit auszustrahlen, halte ich für sehr wichtig. Nur so wird das Leben aller Menschen lebenswert, nur so ist positive Kommunikation möglich.
Die lebensbejahenden Farbgestaltungen auf den vorliegenden Kalenderblättern zeigen uns einen Weg, der aus der Düsternis herausführt. Es lohnt, die Motive zum Meditieren zu nutzen.

Am unteren Ende des Kalenders sind jeweils die Tage eines Monats dezent angebracht.
Empfehlenswert.

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Rezension: Blütenträume - Oskar Koller 2012

Dieser Kalender in mittelgroßem Format enthält zwölf Abbildungen von wunderschönen Blumen- und Blütenzweigaquarellen des 2004 verstorbenen Künstlers Oskar Koller.
Die Aquarelle bestechen durch ihre mediterranen Farbtöne. Die einzelnen Blumen sind beinahe abstrakt gemalt und im Grunde möchte man überhaupt nicht wissen, um welche Blüten es sich im Einzelnen handelt.

Mein Lieblingsbild trägt die Bezeichnung "Leuchtender Strauß". Koller hat das Original 1996 gemalt. Nicht grundlos hat man es zum Märzmotiv erwählt. Es spiegelt vielfältig die Frühlingssonne und strahlt Freundlichkeit sowie Hoffnung aus.

Hübsch auch ist der Topf mit Lobelien, die der Künstler 1987 kurz skizziert hat. Diese Pflanze ist unter dem Namen "Männertreu" bekannt. Sieht man sich Kollers Lobelie genauer an, weiß man, dass die deutsche Bezeichnung eine Farce ist. Die Lobelie ist noch nicht mal dem Pfanzgefäß treu:-))

Am meisten wird meine Fantasie durch Kollers "Blumenbaum" angeregt, den er 2001 malte. Blumenbäume können auch in der Realität wunderschön sein, wie ich aus dem Garten meiner Mutter weiß. Dort nämlich blühen in einem alten Pflaumenbaum orangefarbene Glockenreben, gelbe Teerosen und blaue Glyzinien. Im Ergebnis sieht der Baum fast wie jener auf dem Aquarell aus, nur dass dort alle genannten Blüten zeitgleich blühen.

Die Kalendertage sind sehr dezent und harmonisch auf die zarten Aquarelle abgestimmt entweder unten oder seitlich von den Bildern aufgeführt.

Empfehlenswert.
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Rezension:Farbwelten 2012 (Kalender)

Der Kunstkalender "2012 Farbwelten" enthält 12 Abbildungen von Werken der Künstlerin Renate Menneke. Es handelt sich dabei um abstrakte Bilder in Öl und Acryl, die in vielen übereinanderliegenden Schichten gearbeitet sind. Diese leben von dem Zusammenklang der intensiven Farben und klaren Formen und sollen zur meditativen Betrachtung einladen.

Für Renate Mennekes Art sich künstlerisch auszudrücken, sind drei Jahre des Reisens und Lebens in Asien prägend gewesen. Nachdem sie lange Jahre als Kunsthändlerin gearbeitet hat und mit ihrem Tun christliche Minderheiten in Afrika und Asien unterstützte, malt sie seit 15 Jahren Bilder und unterstützt mit dem Verkauf der Werke ein Projekt, das sich um prostituierte Kinder in Mumbai/Indien kümmert.

Die Kalenderblattbilder tragen in der Regel keine Titel. Man erfährt zumeist nur, wann sie entstanden und wie groß sie sind.

Farben und Formen sind von Bild zu Bild verschieden. Besonders gefällt mir das Juli-Bild, das primär in grünen, blauen und gelben Farbtönen gemalt ist und das ich als Abstraktion einer Flusslandschaft interpretiere.
Meditieren kann man am besten, wenn man auf das Dezember-Bild blickt. Hier hat man die Chance ein Gespräch mit dem Mond zu beginnen, der nicht in Worten, sondern mit Licht antwortet.

Das Februar-Bild mit dem Titel "Blau" assoziiere ich mit einem Gedicht von Lasker-Schüler, das ich mir hier erlaube wiederzugeben:

Ich habe zu Hause ein blaues Klavier
Und kenne doch keine Note.

Es steht im Dunkel der Kellertür,
Seitdem die Welt verrohte.

Es spielten Sternenhände vier -
Die Mondfrau sang im Boote-
Nun tanzen die Ratten im Geklirr.

Zerbrochen ist die Klaviatür
Ich beweine die blaue Tote.

Ach liebe Engel öffnet mir -
Ich aß vom bitteren Brote-
Mir lebend schon die Himmelstür,
Auch wider dem Verbote.

(Elke Lasker-Schüler)

Die Kalendertage sind am unteren Ende jedes Kalenderblattes dezent angebracht.

Empfehlenswert.

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Rezension: Belser Kunstkalender 2012 (Kalender)

Der hochwertige "Belser Kunstkalender 2012" zeigt auf zwölf edel gestalteten Blättern Kostbarkeiten der Buchkunst.

Auf dem 13. Blatt kann man sich in deutscher und englischer Sprache kundig machen, um welche Motive es sich konkret handelt. Die einzelnen Motive werden ausführlich erläutert. Diverse Blätter sind so beeindruckend und schön, dass es sich lohnt sie zu rahmen und beispielsweise in der Bibliothek aufzuhängen oder aber an Buch-Liebhaber zwecks Dekoration des entsprechenden Lese-oder Schreibzimmers zu verschenken.

Ich möchte an dieser Stelle nicht die einzelnen Motive auflisten, sondern stattdessen zu zwei Motiven einige Information geben.
Das eine Bild zeigt eine "Tischszene mit König", realisiert von Konrad von Ammenhausen und ist aus dem Schachzabelbuch, Hagenau 1467. Es wird durch dieses Bild ein Einblick in das Alltagsleben eines Königs im Mittelalter gegeben. Man kannte noch keine Gabel, sondern nur Messer und Löffel, trank Wein aus silbernen Pokalen, lebte in Nachbarschaft zu Hirsch, Hase und Reh, die man ohne Bedenken verspeiste.

Sehr schön ist der "Johannesprolog" aus dem "Eberhardgebetbuch", Württemberg (1492- 1496). Wie man erfährt wurde das deutschsprachige Stundenbuch für Herzog Eberhard im Bart von Württemberg angefertigt, der 1477 die Universität Tübingen gründete und das Land wiedervereinigte. Man liest, wer für die schmuckvolle Ausstattung verantwortlich war und worauf die Randleiste hinweist. "Ich will es wagen" ist kein schlechter persönlicher Wahlspruch. Eberhard hatte ihn und lebte offenbar mit Erfolg danach.

Die meisten Motive sind übrigens klerikal, deshalb sollte man sich genau überlegen, wo man diesen Kalender platziert und auch wem man ihn schenkt. Man muss kein gläubiger Christ sein, um diesen Bildern etwas abgewinnen zu können, aber Liebhaber alter Bücher oder auch Freund der Epoche des Mittelalters und der Renaissance sollte man schon sein, wenn sich uns die Motive tatsächlich erschließen sollen. Um den sinnlichen Zugang zu diesen Bildern zu entwickeln, muss man sich m.E. ein wenig mit der Zeit als sie entstanden sind auseinandersetzen.

Die Tage eines jeden Monats sind gut lesbar am unteren Ende eines jeden Kalenderblattes dezent dargestellt.
Empfehlenswert.

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Rezension: Wer suchet, der findet

Andreas Geldner, Michel Trauthig und Christoph Wetzel haben gemeinsam dieses wirklich gelungene Kunstbuch mit religiösem Background auf den Weg gebracht.

52 biblischen Redewendungen aus dem Alten und Neuen Testament werden näher erläutert und durch bedeutende Kunstwerke visualisiert.

Nach einem kurzen Geleitwort von Andreas Geldner und einem Vorwort von Manfred Rommel erfährt man u.a., was ein "Kainsmal" ist und was es bedeutet, "so alt wie Methusalem" zu werden. Man wird jeweils über die Hintergründe des Sprichwortes in der Bibel informiert und erhält zudem Interpretationen zu den einzelnen Gemälden, die den Sprichwörtern beigestellt werden.

Es freut mich, dass man Wassilys Kandinskys "Improvisation Sintflut, 1913" dem Betrachter nicht vorenthält und auch verdeutlicht, dass hier schräge Linienbündel niederstürzende Wassermassen suggerieren.

Begriffe wie "Sodom und Gomorra", "Auge um Auge, Zahn um Zahn" kennt man, wenn man sich irgendwann einmal mit der Bibel befasst hat, aber wer weiß schon, wo in der Bibel nun eine Kreatur zum "Sündenbock" gemacht wurde und weshalb?

Mich begeistern die vielen Gemäldeabdrucke im Buch beinahe noch mehr als die Begriffserläuterungen und hier u.a. ein mir bislang unbekanntes Gemälde von Hans Baldung Grien, "Schönheit und Tod", um 1509-1511. Es wird das Thema des Sterbens allegorisch dargestellt. Der Spiegel im Bild symbolisiert die Vergänglichkeit, weil er es ist, der die fortschreitende Vergänglichkeit offenbart. Der Begriff "Über den Jordan gehen" wird in diesem Zusammenhang näher erläutert und ist staune immer wieder wie viele Gemälde einen Bibelspruch perfekt visualisieren.

Wann wirft man "Perlen vor die Säue"? Und auf welche Textstelle in der Bibel geht der Begriff "Mit seinen Pfunden wuchern" zurück? Hieronymus Bosch zeigt in seinem Gemälde "Der Tod des Geizigen" auf welche Weise die Begrifflichkeit dargestellt werden kann und dem Betrachter wird klar, dass es immer eine Form des Geizes ist, mit seinen Pfunden zu wuchern.

Ein gelungenes Buch, das mir sehr gut gefällt, weil es Bildinhalten eine andere Dimension verleiht, über die ich möglicherweise niemals nachgedacht hätte.
Empfehlenswert.

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