Dies ist der Katalog zur Ausstellung zur gleichnamigen Ausstellung, die vom 30.3.-15.7.2012 in München in der "Pinakothek der Moderne"gezeigt wird.
Wie Carla Schulz-Hoffmann in ihrer Einführung hervorhebt, stehen im Zentrum der Ausstellung Kunstwerke in ihrer optischen Präsenz und Dichte. Dabei ist der Ausgangspunkt des Angebots an den Betrachter zum Dialog das jeweilige Bild.
Das Ausstellungsthema stellt drei Ausnahmekünstler des 20. Jahrhunderts (Pablo Picasso, Max Beckmann und Willem de Kooning) und ihre Auseinandersetzung mit dem Thema "Frau" dar. Wie Schulz-Hoffmann betont, geht die Rolle, die diese Maler Frauen in ihrer Kunst beimessen, weit über einseitige Festlegungen und Klischees von Weiblichkeit hinaus. Hier sind Frauen nicht nur Projektionsfläche männlicher Sehnsüchte und Begierden, sondern vielmehr Katalysator für eine Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie als auch der Zeitgeschichte (Picasso). Sie werden zum sich vollständig freien, unabhängigen Gegenbild (Beckmann) oder auch zur eigenständigen Kraft, der der künstlerische Ausdrucksmöglichkeiten kumulieren (de Kooning), (vgl. S. 12).
Die Ausstellung und auch der vorliegende Katalog sind in fünf übergreifende Kapitel untergliedert: Porträt, Typus, Idol; Harmonie, Ruhe und Selbstvergessenheit; Passion, Extase, Exaltiertheit; Spiegelbild oder Gegenbild, Verheißung und Bedrohung, Zeit-Bild, Welt-Bild, Selbst-Bild. Was im Einzelnen damit gemeint ist, erläutert Schulz-Hoffmann in ihrer Einführung umfangreich und gut nachvollziehbar. Resümierend stellt die Autorin fest, dass die Frauen in den Bildern der drei Maler sehr schön sind, weil sie sich der immer gleichen Oberfläche verweigern, weil sie greifbar und angreifbar sind, ernst zunehmende Partner in ihrer selbstverständlichen Unvollkommenheit, ihren Zweifeln, Ängsten wie auch in ihrer überbordenden Sinnlichkeit und Kraft, (vgl.: S.28). Diesem Urteil schließe ich mich nach intensiver Inaugenscheinnahme der Werke bedingungslos an.
Neben dem Katalog enthält das Buch die Werke und deren Schöpfer erhellende Beiträge von Elisabeth Bronfen, Barbara Dabanoglu, Doris Dörrie (Interview), Siri Hustvedt, Michael Köhlmeier, Eva Reifert, Uwe M. Schneede, Carla-Schulz-Hoffmann, Richard Shiff und Feridun Zaimoglu.
Im Anhang dann hat man Gelegenheit die Kurzbiografien der Maler und Infos zu den Frauen in deren Leben zu lesen und kann sich in die Líste der ausgestellten Werke vertiefen. Nicht wenige der vorgestellten Bilder werden übrigens exzellent beschrieben.
Empfehlenswert.
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