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Rezension:Renoir: Zwischen Bohème und Bourgeoisie: Die frühen Jahre (Gebundene Ausgabe)

Dies ist der Katalog zur Ausstellung "Renoir- Zwischen Boheme und Bourgeoisie - Die frühen Jahre", die von 1.4. 2012 bis zum 12.8. 2012 im Kunstmuseum in Basel gezeigt wird.

Im Vorwort wird gleich zu Beginn nochmals daran erinnert, dass Pierre -August Renoir zu der Gruppe der französischen Maler zählt, die den Impressionismus begründet haben und dass er und seine Kollegen mit heller Palette, einer lockeren Pinselführung, Motiven aus den moderen Stadtleben und des Freizeitvergnügens in der Natur Kunstgeschichte schrieben.

Die Ausstellung in Basel soll dem Betrachter einen Überblick über die Vielschichtigkeit des Frühwerks verschaffen bis hin zu den bedeutenden impressionistischen Gemälden der 1870er Jahre.

Das Buch enthält neben dem Ausstellungskatalog das gezeigte Frühwerk erläuternde Essays unterschiedlicher Autoren. Dabei geht Michael Zimmermann in seinem Beitrag "Von der Bohéme zur Idylle: Renoir, das nervöse Naturkind, und sein Weg in der Kunstgeschichte" wie Renoir zum Maler der "immer schon durchschauten, immer schon schuldigen Unschuld" geworden ist.

Besonders interessant fand ich den Beitrag von Augustin de Butler, der sich mit Renoirs Jugendjahren befasst, die sich im Schatten des Louvre abspielten, da sich sein Elternhaus in unmittelbarer Nähe befand. Erwähnt wird die Feinsinnigkeit von Renoirs Mutter wie der Sinn für das Schöne seitens seiner Eltern überhaupt. Der Künstler soll zunächst von der antiken Plastik im Louvre besonders begeistert gewesen sein und soll in den Jahren seiner Ausbildung in einer Werkstatt für Porzellanmalerei in seiner Freizeit sich zur Gewohnheit gemacht haben "nach den Antiken zu zeichnen", (vgl.: S.81).

Man wird in Rahmen der Essays sowohl über Renoirs Anfänge vom Kunsthandwerk zur Malerei aufgeklärt als auch über seine Künstlerfreundschaften zu Bazille, Monet und Sisley und wird darüber hinaus in Kenntnis gesetzt, dass die Maler des 18. Jahrhunderts wie Watteau, Boucher und Honoré in Renoirs Jugenderinnerungen weniger mit dessen Werk zu tun hatten als mit einer in den 1870er Jahren aufkommenden Sehnsucht nach einer vorindustriellen Vergangenheit, die mit den künstlerischen Prinzipien verwoben ist, für die der Künstler in jenen Jahren einstand, (vgl.: S.11).

Die im Buch gezeigten Werke sind hervorragend beschrieben und bestens visuell wiedergeben. Zu den Werken zählen das auf dem Cover abgebildete Bild "Sommer", 1868; "Die Dame mit dem Papagei" um 1870; "Claude Monet beim Malen", 1875; "Geheimnis (La Tonelle)", 1875; "Frau Rose", 1876 und viele andere mehr.

Ich empfehle die Erläuterungen zu den Bildern aufmerksam zu lesen, weil sich die Werke vom Inhalt und der Technik her dann dem Betrachter erst wirklich erschließen.

Das Buch enthält 139 Abbildungen, 107 farbig. Zu den Abbildungen zählen auch Fotos.

Stephanie Manthey wartet zum Schluss mit einer Chronologie biographischer Daten auf, die sich mit den frühen Jahren des Künstlers befassen und im Jahre 1880 enden.

Empfehlenswert.

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