Vor mir liegt das Standardwerk zur europäischen Baukunst von der Antike bis zur Gegenwart des Autors Wilfried Koch. Es handelt sich dabei um die 31. aktualisierte Auflage. Für Kunstinteressierte ist dieses Buch überaus nützlich, denn es enthält:
2800 Architekturzeichnungen des Verfassers und mehr als 50 Verbreitungskarten, einen Sonderteil zu ausgewählten und trendbebilderten Bauwerken der modernen Architektur, ein alphabetisches Bildlexikon, zugleich Sachregister zu 1100 Stichwörtern, einen fünfsprachigen Cross-Glossar und des Weiteren ein ausführliches Orts- und Personenregister.
Das Buch ist in die Großabschnitte unterteilt: Sakralbau, Burg und Palast, Bürger- und Kommunalbauten, Stadtentwicklung, Stil und Trend, Bildlexikon, Polyglott-Anhang der Lexikon-Begriffe sowie Orts- und Personenregister.
Auf den Seiten 62ff wird man beispielsweise über die karolingische Baukunst näher aufgeklärt. An der Spitze der wenigen erhaltenen Baudenkmäler rangiert die Aachener Pfalzkirche, deren Zentralbau allerdings nach byzantinische-ravennatischem Vorbild errichtet wurde. Auf einem Schwarz-Weiß-Foto sieht man die sog. Torhalle im Klostervorhof in Lorsch, die um 800 erbaut wurde. Lorsch habe ich schon öfter besucht und bin immer wieder sehr fasziniert von diesem uralten Sakralbau und dem Anwesen, das sich daran anschließt. Ein Ort absoluter Stille.
Die unzähligen Erläuterungen in diesem Buch zu so vielen historischen Bauwerken, u.a. zu den Kaiserdomen Mainz, Speyer und Worms machen es zu einer Fundgrube für an Architektur interessierte Reisende, selbst dann, wenn bestimmte Reisen schon länger zurück liegen.
Die Abbildungen zu gotischen Sakralbauten haben mir verdeutlicht, wie wenig ich doch weiß, denn die Bauweise in den einzelnen Epochen ist vielschichtiger als ich bislang annahm. Was weiß man schon über die Hallenkirchen in der deutschen Spätgotik? Was wissen wir über die Schlusssteine in bedeutenden Kirchen aus jenen Tagen? In der Schule wurde nur wenig vermittelt und so können wir Bürger- und Kommunalbauten ähnlich wie die Sakralbauten aus vergangenen Zeiten ebenfalls nur bedingt einordnen.
Auf Reisen sieht man viele oft imposante Gebäude, kann die Epoche zwar benennen, in der diese entstanden sind, doch zumeist war es das dann auch schon. Ich liebe es aber, alles was ich sehe, benennen zu können. Dieses Buch hilft Gebäudeteile konkret zu bezeichnen und vor allem die Architektur wirklich zu verstehen.
Empfehlenswert.
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