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Rezension: Ganz große Kunst- Kunth



Der Untertitel dieses bemerkenswerten Bildbandes heißt: "Orte der Kultur - die aufregendsten Theater, Opernhäuser und Kunstmuseen". 

Dieses fantastische Buch ist farblich gegliedert und zwar anhand der äußeren und inneren Gestaltung der fokussierten Gebäude. Die Rubriken beginnen mit Violett und enden mit Rosa. 

Violett steht in Deutschland für das "Städel Museum". Hier erhält man einen Blick auf den Treppenaufgang des Hauptfoyers. Diese Wand ist in der Farbe Dunkelviolett gehalten. Im Text zu der Abbildung erfährt man dann Wissenswertes zur Geschichte des Museums, zur Architektur und zu den gezeigten Exponaten. Violett kommt auch das "Palau de les Arts Reina Sofia" in Valencia/Spanien daher. Es handelt sich hierbei um das höchste Opernhaus der Welt. Mit seinen 14 Stockwerken und 40 000 Quadratmetern überragt es alle anderen Opernhäuser. 

Dann geht es mit der Farbe Blau weiter. Fünf Museen und ein Opernhaus kommen zu Sprache. Dabei ist das "Musei Vatcani". Ein Blick in den 300 Meter langen Loggiengang des Museums zeigt viel Himmelblau und Skulpturen soweit das Auge reicht. 

Die Farbe Türkis fokussiert u.a. "Schloss Belvedere" und das "Burgtheater" in Wien. Über beide Gebäude erfährt man ebenfalls Wissenswertes, zudem auch über den Maler Gustav Klimt, der als zentralere Repräsentant der Wiener Sezession gilt. 

Allmählich wird klar, dass die Farben wie Merkzeichen oder besser noch Eselsbrücken wirken, man mittels ihnen, sich rascher an bestimmte Gebäude erinnert. So fragt man sich vielleicht, welche Gebäude man mit der Farbe Grün assoziiert und antwortet nach der Lektüre des Buches rasch: die "Eremitage" in St. Petersburg und das "Ständetheater in Prag". 

Man kann, weil man zuvor die Abbildungen studiert hat, auch beschreiben, weshalb und kann zudem das Wichtigste zu den Gebäuden berichten, weil man die dazugehörenden Texte gelesen und unter der  beigefügten Farbe abgespeichert hat. 

Nach diesem Prinzip wird im gesamten Buch verfahren. Großes Lob für die Repräsentation des "Musée d`Orsay", einst ein Bahnhof, wurde es seit Beginn der 1980er Jahre in ein Museum umgewandelt. Das Glasdach der ehemaligen Bahnhofshalle wurde seitens der Architektin Gae Aulenti für einen hellen zentralen Saal genutzt und dadurch eine weitgehend natürliche Beleuchtung geschaffen. Was alles dort an Kunst gezeigt wird, bleibt den Lesern des Buches nicht verborgen. Dieses Gebäude ist ebenso der Farben Gold zugeordnet wie beispielsweise die "Semperoper" in Dresden, aber auch die "Carnegie Hall" in New York und die "Arena" in Verona, um nur einige Beispiele zu nennen. 

Unter der Farbe "Rot" entdecke ich u.a. die "Royal Albert Hall" in London . Das 1871 eingeweihte Gebäude ist ein Rundbau, der einem römischen Amphitheater nachgebaut worden ist. Dass dort berühmte Konzerte stattgefunden haben und noch immer stattfinden, dürfte fast jedem bekannt sein. 

Es führt zu weit, alle Farben hier an einem Gebäudebeispiel zu benennen. Erwähnen möchte ich allerdings das "Teatro Amazonas" in Manaus /Brasilien, das der Farbe Rosa zugeordnet ist und schlussendlich das "Musée du Louvre", das 380 000 Gemälde, Skulpturen, Drucke und Zeichnungen sein Eigen nennt. Warum es  der Farbe "Grau" zugeordnet ist, erschließt sich mir nicht wirklich. Auf 60 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche können Kunstinteressierte bewundern, was kreative Menschen zu Wege gebracht haben.

Ach ja, auf Seite 217 darf man Michelangelos "David" bewundern.  Der Text dazu ist aufschlussreich. Man sollte ihn lesen, bei aller  Neugierde, was  nach fotografisch noch folgt...

Das vorliegende Werk, empfehle ich allen, die das Staunen nicht verlernt haben, sich über ästhetisch Gelungenes immer wieder freuen können und sich gerne bewusst machen, dass Kunst auch immer geeigneten Raum verdient.

Maximal empfehlenswert

Helga König

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