Dieser traumhafte Bildband präsentiert Werke des Blumendesigners und Gartenarchitekten Daniel Ost. Es handelt sich dabei um sehr ungewöhnliche Inszenierungen, deren Quelle der Inspiration die japanische Kultur ist.
Der Belgier Daniel Ost wurde für seine Arbeiten mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und ist seit 2015 Ehrenbürger der Stadt #Kurashiki in #Japan.
Das 400 Seiten umfassende Werk enthält neben der beeindruckenden #Floristikkunst Daniel Osts einen #Essay des niederländischen Schriftstellers #Cees_Nooteboom, einen Textbeitrag des Architekten #Kengo_Kuma und bildererläuternde Texte des Journalisten #Paul_Geerts.
Das Vorwort stammt von Martine de Clerck-van den Weghe. Die Einleitung hat Daniel Ost verfasst. Für ihn ist #Floristik eine kreative Herausforderung, ist der Versuch mit schon existierender Schönheit noch mehr zum Ausdruck zu bringen. Hierfür böten sich ihm geradezu unbegrenzte Möglichkeiten in Bezug auf #Form, #Farbe und #Materialien. Die Eleganz der #Blumen und #Pflanzen ist in seinen Augen eine ständige Herausforderung. Er weiß, dass man sie sehen, fühlen und riechen, mit einem Wort ergründen muss, bevor man mit ihnen arbeiten kann.
Ein #Blumendesigner benötige gründliche Kenntnisse und Disziplin. Daniel Ost erwähnt nicht grundlos, dass die Floristik die Begrenztheit der #Zeit und #Vergänglichkeit erfahrbar mache, insofern müsse der Florist sehr rasch frisches Pflanzenmaterial in Neues verwandeln. Für die Kompositionen sind sich ergebende Zufälligkeiten und Hindernisse ein wesentlicher Bestandteil und es müsse darauf geachtet werden, dass Vasen und Pflanzen eine perfekte Harmonie bilden, weil die Gefäße anstelle der Erde die Pflanzen optimal stützen sollen.
Der Raum in der die Arbeit des Designers bewundert werden kann, sollte ebenfalls in Harmonie zu dem floristischen Werk stehen. Alles sollte passen, damit die Komposition zu vollen Entfaltung kommen kann.
Das Buch schildere nicht nur sein Leben als Florist, sondern sei auch Zeugnis seiner Leidenschaft für den Fernen Osten, speziell auch für Japan. Beim Blumenstecken in Japan sei die #Kontemplation wichtiger als die genaue Beobachtung. Fernöstliche Kulturen sehen den Menschen nicht im Mittelpunkt der Natur, sondern betrachten ihn als Teil davon. Oft werden dort in Blumenarrangements Samenstände, Blüten, Blätter und Knospen verwendet, um Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zum Ausdruck zu bringen.
#Cees_Nooteboom schreibt in seinem #Essay "#Mysterium_Natur", dass Daniel Ost gemeinsam mit den Fotografen die #Vergänglichkeit überlistet. Er denkt beim Betrachten an ein Japanisches Kloster, auch ein konstruktivistisches Gemälde oder an eine Art-nouveau-Lampe und hält resümierend im Hinblick auf Daniel Ost fest: "Dieser Mann besitzt Hände, die allem, was sein Kopf sich ausdenkt, Gestalt geben können."
Für Kengo_Kuma steht fest, dass Daniel Ost deutlicher als die Japaner das Potential Japans erfasst und nennt hierfür auch die Gründe.
Die Werke sind in die nachstehenden Kapitel untergliedert und werden von Texten von Paul Geerts begleitet:
Metamorphosen- Bis dahin unbekannte Schönheit
Ausstellungen- Auf der Suche nach dem Geist des Ortes
Festliche
Events- Unvergessliche Blumenfantasien
Atmosphäre& Dekorations -Schönheit im Vergänglichen entdecken
Botanisches Verzeichnis
Daniel Ost-Pflanzen aus Ausdrucksmittel
Chronologie-Ausstellung und Projekte
Man erfährt zunächst Näheres über Arbeitsweisen des kreativen Floristen, auch mit welchen Materialien er die Grenzen in seinem Fach erweitert hat und lernt erste Arbeiten von ihm kennen. Die Objekte sind alle ausführlich beschrieben, so etwa in dem Satz "Pure Magie. Das Auge wird unweigerlich zu dem hingezogen, was sich hinter dem leicht geöffneten Kreis aus blauen Schlehdorn-Beeren und Hortensienblüten verbirgt."
Es ist leider unmöglich, zu all den schönen floristischen Kunstwerken im Rahmen dieser Rezension etwas zu schreiben. Wer Pflanzen und Blumen liebt und gerne staunt, ist hier einfach nur dauerfasziniert, so etwa von einem japanischen Aronstab mit Ranken und Früchten der Passionsblume in einer Vase aus oxidiertem Metall oder auch von eine Kreation, das das zarte Erröten des Mohns zeigt, aber auch bereits verwelkte herzblättrige Bergenienblätter.
Unsagbar schöne und raffinierte Arrangements finden sich im gesamten Buch.
Man erfährt nicht zuletzt auch mehr über die Ausstellungen des Künstlers. Dort werden nicht selten spektakuläre Werke gezeigt von beeindruckenden Dimensionen. So hatte der Künstler u.a. die Chance, Werke in einem der wichtigsten Tempelkomplexe Kiotos vorzustellen, die man im Buch ausgiebig bewundern kann.
Eine Vielzahl von Bildern von Ausstellungen in Japan beeindrucken ebenso wie jene im Tempelkomplex in Kioto. Nicht nur die Kompositionen für das Imperial Hotel in Tokio sind einzigartig, sondern alles.
Beeindruckt bin ich von den Kreationen auf Schloss Alden Biesen in Belgien, so etwa von einem geordneten Labyrinth aus Lorbeerbäumen rund um einen Rosenbrunnen.
Man trauert beim Anblick all dieser Objekte aufgrund der Vergänglichkeit der formvollendeten Schönheit und staunt und staunt und staunt.
Lorbeer sieht man auf dem Markt von Brügge, einige der Bäume sind 100 Jahre alt. Gezeigt wird eine stilisierte Deichlandschaft mit diesen Bäumen. Dabei wurden die Bodenwellen mit Lasergeräten zentimetergenau ausgeführt.
Jedes Werk muss man lange betrachten und sich wünschen es im Original zu sehen, den Duft weißen Orchideen und Hortensien einzuatmen und sich von den Gestaltungsideen betören zu lassen, sei es in Schlössern, in Kirchen, auf Hochzeiten, Empfängen, wann und wo auch immer…
Das Buch ist ein nicht enden wollender Traum. Es schenkt Freude immer wieder und zwar all jenen, die der Kunst und Natur etwas abgewinnen können und gerne bewundern sowie staunen, wenn etwas schön und formvollendet ist.
Sehr empfehlenswert
Helga König
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