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Rezension: Michael Apitz- Rheinreise

Der in Eltville/Rheingau geborene Künstler Michael Apitz stellt in diesem beeindruckenden Kunstband Ablichtungen seiner Werke vor, die Landschaftsmotive aus dem mittleren Rheintal zum Thema haben. Dieser Abschnitt des Rheines ist seit 2002 von der UNESCO zum Weltkulturerbe anerkannt.

Apitz schlägt mit seinem Stil eine Brücke von der Romantik zur Moderne. Die Originale dieser Bilder sind, wie man dem Bildnachweis entnehmen kann, zumeist Acryl- Gemälde auf Leinwand, doch es zählen auch einige wenige Tuschezeichnungen dazu.

Die beinahe abstrakten Bilder in primär Blau-, Rot-, Grün- aber auch Grautönen zeigen u.a. die Loreley, den Ehrenbreitenstein, das Rheintal, das Binger Loch, den Höllenberg und andere Glanzlichter der Rheinromantik.

Zu Beginn des Buches hat man Gelegenheit auf eine Landschaftsskizze die wichtigsten Orte des mittleren Rheintals kennenzulernen und dadurch nachzuvollziehen, wo in etwa die Bilder entstanden sind.

Diesen Bildern sind Prosatexte und Gedichte namhafter Schriftsteller und Dichter beigefügt, die der Region, welche Apitz auf seinen Werken festgehalten hat, textlich huldigen.

Gedichte von Heinrich Heine, Clemens von Brentano, Rosa Ausländer, Joseph von Eichendorff, Erich Kästner, Karl Valentin und Ulla Hahn befassen sich mit dem Loreleyfelsen, den Apitz auf zahlreichen Bildern in stets anderen Farben und Perspektiven abstrakt, doch für den Kenner noch wahrnehmbar, künstlerisch darbietet.

Wenn es um die alte Sage der Loreley geht, gefällt mir noch immer die entsprechende Ballade von Clemens Brentano am besten und ich finde, dass dieser romantische Text sich sehr gut mit dem Bild des Loreleyfelsens von Seite 37 ergänzt, vielleicht der intensiv roten Farbe wegen, vielleicht auch, weil hier Gegensätzliches aufeinanderprallt und für Aufregung sorgt.

Ein zauberhaftes Triptychon mit dem Titel „Weinlandschaft“ wird von einem Vers Friedrich Hölderlins begleitet. Fast hat man den Eindruck, dass der Künstler von diesem Text inspiriert wurde als er das Triptychon malte.

„Am Rhein
Seliges Tal des Rheins! Kein Hügel ist ohne den Weinstock,
Und mit der Traube Laub Mauer und Garten bekränzt,
Und des heiligen Tranks sind voll im Strom die Schiffe
Städt und Inseln, sie sind trunken von Wein und Obst.“

Es folgen Gedichte und Prosatexte wie z.B. "Der Rabbi von Bacharach", der die "Wernerkapelle" textlich begleitet. Man hat die Gelegenheit "Die Sage von der Teufelsleiter bei Lorch" und von dem "Mäuseturm von Bingen" nachzulesen und auf diese Weise die Farbgestaltung der entsprechenden Motive besser zu verstehen.

Von all den Bildern des Künstlers im Buch habe ich mich am meisten in ein Acrylgemälde verliebt, welches er 2011 malte und das er „Rheintal“ (S. 94) nennt. Nichts lenkt farblich ab von dem Fluss, der eine große Vergangenheit und hoffentlich eine ebenso große Zukunft hat.

Empfehlenswert.

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