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Rezension: Das Fest der Farben- Farben und ihre Beziehungen-Friederike Wiegand- Verlag Dr. Kovac


Friederike Wiegand stellt in ihrem bemerkenswerten, reich bebilderten Werk einleitend fest, dass eine Farbe stets in Wechselwirkung mit ihren Nachbarfarben stehe und genau deshalb die Untersuchung von Farbbeziehungen besonders wichtig sei. Wie sich die Beziehungen gestalten können, skizziert sie im Vorfeld kurz, um anschließend den Aufbau des Buches zu erläutern. 

Zu Beginn lernt man den "Farbkreis" und die "Farbkugel" näher kennen. Diese dienen dazu, wichtige Begriffe, Ordnungssysteme und Zusammenhänge zwischen den Farben vorzustellen. Dabei habe Johann Wolfgang von Goethe im Jahre 1809 als erster einen wissenschaftlich fundierten Farbkreis entwickelt und zwar auf der Grundlage der Spektralfarben. Man erfährt Wissenswertes über den Farbkreis nach Johann Itten und Roman Liedl wird auch mit der Farbkugel vertraut gemacht, um sich alsdann einen Überblick zu verschaffen, welche Kunstwerke in der Folge ausführlich besprochen werden und um welche Art von Farbbeziehung es jeweils geht. 

Alsdann werden die Farbbeziehungen näher erläutert. Diese sind untergliedert in: 
Einfarbigkeit, Farbverwandschaft, Farbkontraste, Raumwirkung von Farben, Farbschemata 

Beginnend mit der Einfarbigkeit geht die Autorin nach einem gut nachvollziehbaren Schema vor, erklärt, was man unter dem jeweiligen Begriff zu verstehen hat, beschreibt ihn ausführlich, erläutert die Wirkung, die Intension und auch die Verwendung in der Kunst. Sehr spannend ist die dann folgende "Bildbetrachtung: Yves Klein", wo auch erläutert wird, weshalb er monochrom malte und die blaue Farbe völlig gleichmäßig auftrug, zudem, was es mit seinem Blau auf sich hat. Wie seine Kunst beurteilt wird, erfährt man u.a. auch. 

Alsdann geht es weiter mit dem Kapitel "Farbverwandtschaft" Dabei werden die Unterschiede der drei Farbverwandtschaften vorgestellt und zwar nach dem gleichen Prinzip wie bei der Einfarbigkeit. Hier jetzt lernt man bei der "achromatischen Farbverwandtschaft" auch den Begriff "Grisaille" kennen und wo beispielsweise diese Farbverwandtschaft in der Kunst vorkommt, nämlich u.a. auf Picassos Antikriegsbild "Guernica". Dort unterstützen die Grautöne die schreckliche Wirkung des Krieges. 

Bei der dann folgenden "monochromen Farbverwandtschaft" herrscht nur eine Farbe mit schwarz abgedunkelten, weiß aufgehellten und grau getrübten Nuancen vor. Auch hier wieder lernt man an Kunstwerken zu begreifen, um was es geht. 

Weiter geht es dann mit der "analogen Farbverwandtschaft". Hier tritt eine Farbe mit ähnlichen Farben und Abschattierungen nach Schwarz, Frau und Weiß auf und hier wird u. a. an einem Gemälde von Kokoschka deren Wirkung visualisiert und erläutert. 

Es folgt dann das Kapitel "Farbkontraste" mit insgesamt sieben Unterkapiteln, in denen die einzelnen Farbkontraste näher erläutert werden, auch wieder an Beispielen aus der Kunst. Besonders beeindruckt hat mich der "Qualitätskontrast" und hier die "Bildbetrachtung: Lyonel Feininger", dessen Gemälde ich sehr schätze. Überaus lesenswert! 

Es führt zu weit, im Rahmen der Rezension auf die vielen unterschiedlichen Farbkontraste näher einzugehen. Um Gemälde besser zu verstehen, ist der Inhalt dieses Buches äußerst hilfreich, aber nicht nur deshalb. In Farbwelten einzutauchen, sich diese zu Nutze zu machen, darum geht es  ja in so manchen Bereichen des Lebens. Es geht auch darum, die Raumwirkung von Farben zu begreifen. Deshalb wird man des Weiteren  mit der "Farb- und Luftperspektive" vertraut gemacht. 

Nach interessanten Ausführungen über "Farbschemata"  hat man Gelegenheit, sich einen Überblick zu verschaffen, welche Wirkung die einzelnen Farbbeziehungen, die im Buch ausführlich erörtert wurden, sowohl positiv wie negativ haben. Mit all diesen Informationen im Hinterkopf ist es leichter Farbbeziehungen, mit denen man täglich konfrontiert wird, zu entschlüsseln und sie einzuordnen. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Der rote Schirm-Liebe und Heirat bei Carl Spitzweg-Hirmer



Dies ist der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung "Der rote Schirm- Liebe und Heirat bei Carl Spitzweg", die vom 17.03. bis zum 16.6.2024 im Museum Georg Schäfer gezeigt wurde. 

Herausgeber des Werkes sind Prof. Dr. Wolf Eiermann für das Museum Georg Schäfer in Schweinfurt und Dr. Andrea Fromm im Auftrag des Kunsthauses Apolda Avantgarde und des Kreises Weimarer Land. Diese beiden Spitzweg-Kenner haben das Geleitwort und Dank verfasst. 

Hier erfährt man, dass das Museum Schäfer einen bemerkenswerten Bestand an Werken und ein mehrfach um Forschungsansätze bereichertes Kunstarchiv zu Carl Spitzweg sein Eigen nennt und einen Teil des Oevres mit einem neuen Ansatz in der Ausstellung präsentiert hat. Bei dem Ansatz handelt es sich um: "Der rote Schirm. Liebe und Heirat bei Carl Spitzweg." 

Es werden in der Folge zahlreiche figurative Szenen neu interpretiert, für die der Künstler berühmt wurde. Das Motiv des Schirms spiele eine wechselnde Rolle, werde zum einen verknüpft mit der allgemeinen Moral, zum anderen aber mit der Person des Künstlers. 

Man erfährt u.a, dass Spitzweg sich in seiner Jugend sämtlichen Standesunterschieden und Ressentiments verabschiedete und die bereits verehelichten Clara Lechner, die nicht seiner Gesellschaftsschicht angehörte, zu seiner Geliebten machte. Wie man weiter liest, habe sich Spitzweg sein gesamtes Künstlerleben über am Thema Liebe abgearbeitet. Gleichwohl habe man erst nahezu ein Jahrhundert nach seinem Ableben seine vermeintlichen Idyllen erneut als gesellschaftliche Satiren erkannt. 

Spitzweg sei kein Fortschrittsgegner gewesen, der die heile biedermeierliche Welt zu konservieren suchte, sondern vielmehr ein Kritiker des Bürgertums, der dessen Prüderie und Doppelmoral anprangerte. Diese habe der gebildete Provokateur mittels Metaphern und Symbolen im Rahmen seiner vermeintlichen Idyllen sehr anschaulich gezeigt. 

Zwischen 1835 und 1880 setzte Spitzweg sich in mehr als 60 Bildern mit dem Motiv des roten Schirms auseinander. Dieses Objekt sei von der Forschung bislang unbeachtet geblieben und lege ungeahnte, frische Deutungsschichten frei. Natürlich ist es spannend darüber im Buch mehr zu erfahren… 

Dr. Andrea Fromm wartet zunächst in einem mehrseitigen Essay mit Reflektionen über die Liebe bei Carl Spitzweg auf. Man liest zu den Symbolen, den gängigen, aber auch jenen, die man erst auf den zweiten Blick wahrnimmt, wie etwa Brunnen, Brillen und Schirme. Man liest zudem  in einem Essay von Dr. Eiermann Wissenswertes über den roten Schirm des berühmten armen Poeten und hat Gelegenheit sich in viele Bilder Spitzwegs zu vertiefen, darunter auch Bleistiftzeichnungen. 

Unverkennbare Gesellschaftskritik wird gezeigt bei Spitzwegs Gemälden zum Thema Spaziergänge, aber auch bei seinen Reisebildern. 

Sehr amüsant sind übrigens seine Bilder, die Sonderlinge zeigen, so etwa den Schmetterlingsfänger oder den Sonntagsjäger. Hierzu und zu vielem anderen kann man Wissenswertes den beigefügten Texten entnehmen. 

Darüberhinaus hat man Gelegenheit sich in die Gedichte des Malers zu vertiefen, in dessen Kurzbiografie (4 Seiten) einzutauchen und letztendlich zum Ergebnis zu kommen, dass Carl Spitzweg tatsächlich lange missverstanden wurde. 

Sehr empfehlenswert 

Helga König 

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Rezension: Honoré Daumier- Die Sammlung Hellwig- Hirmer



Dies ist der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung "Honoré Daumier- Die Sammlung Hellwig", die von 24.1.2024–12.5.2024 im Städel Museum in Frankfurt gezeigt wird. Das Vorwort zum Katalog hat Philipp Demandt, der Direktor des Städel Museums, verfasst.

Wie er hervorhebt, ist es dem Sammler Hans-Jürgen Hellwig zu verdanken, dass es die exzellente Daumier-Sammlung überhaupt gibt, die derzeit im Städel-Museum gezeigt wird und die als Schenkung an das Museum einen unschätzbaren Zuwachs der Bestände des 19. Jahrhunderts im Städel verkörpern wird. 

Der französische Künstler Honoré Daumier zählt zu den bedeutenden Persönlichkeiten des 19. Jahrhunderts,  schreibt Demandt und hebt hervor, dass der Künstler in erster Line wegen seiner über 4000 Lithographien bekannt wurde, die er für Zeitungen wie "La Caricature" und "Le Charivari" schuf. Seine von Freiheitssinn zeugenden Karikaturen machten ihn zum Gewissen von sozialen und politischen Umbrüchen und von einer von tiefgreifendem Wandel gekennzeichneten Epoche, erfährt man von Demandt. 

Der Sammler Hans-Jürgen Hellwig habe sich von Beginn an mit dem politischen Künstler befasst. Im Laufe von mehr al 60 Jahren habe er über 4.200 Lithografien und Holzstiche, 20 Zeichnungen, 2 Gemälde und 36 Bronzen zusammengetragen. 

Die Ausstellung bildet den Auftakt für das Jubiläumsjahr des Städelschen Museums-Vereins, der am 27. Juni 2024 seinen 125. Geburtstag feiert. 

Der Katalog zur Ausstellung enthält neben einer Fülle von Bildern, bemerkenswerte Essays in deutscher und französischer Sprache, die den Künstler und sein Werk den LeserInnen näher bringen. Hans-Jürgen Hellwig wartet gleich mit zwei lesenswerten Textbeiträgen auf. Dabei handelt es sich um die Essays "Sammler sind glückliche Menschen" und "Kunst Macht Politik- Daumier und die Politik seiner Zeit". Neben diesen erfreulich ins Detail gehenden Essays, schreiben Dorit Schäfer die Texte "Zu Honoré Daumiers Gesellschaftskarikaturen" und Henrik Ziegler "Was darf die Satire?" Alles oder (fast) nichts. Daumier und die deutsche politische Karikatur der 48er-Revolution". Darüber hinaus kann man sich noch mit einem interessanten  Beitrag von Astrid Reuter befassen, der den Titel trägt: "Sehen, studieren, sammeln. Daumier im Blick von Künstlern und Sammlern um 1900."

Die Texte sind allesamt sehr komplex. Sie hier verkürzt wiederzugeben, halte ich für wenig sinnvoll. Hier ist Exzerpieren nicht angesagt.  

Man erfährt u.a. mehr über Daumiers politisch motivierte Kunstfigur des "Ratapoil". Diese sei mit dem Staatsstreich Napoleons des III. und dessen Schlägertruppen entstanden. Daneben rage die Gestalt "Robert Macaires" als ein ebenfalls bedeutendes Geschöpf seines Karikaturenpersonals heraus. Diese Figur würde wie kaum eine andere das rücksichtslose Gewinnstreben der wirtschaftsliberalen Juli-Monarchie mit viel Erfolg verkörpern. 

Vertraut machen kann man sich mit dem "Bild Daumiers zu seiner Zeit", liest Wissenswertes von Astrid Reuter über die Sammler der Werke Daumiers. Hans-Jürgen Hellwig reihe sich mit seinen umfangreichen Daumier-Beständen in eine lange Tradition ein. 

Man erfährt Näheres zu "Lithographien" im Allgemeinen und zu Daumier als lithographischen Zeichner, der im Laufe von 4 Jahrzehnten über 4000 Lithografien anfertigte. Den bereits erwähnten Robert Macaire auf den bissigen Abbildungen (58/59)betrachten, verdeutlicht, wie Daumier tickte Sehr bissig auch die Karikatur "Le Beau Narcisse" Abbildung 66, die die mit Narziss verbundene Vorstellung von jugendlicher Schönheit und idealer Nacktheit unterläuft. 

Man liest Allgemeines zu Zeichnungen und hier auch, dass Daumiers "Zeichnungen auf Papier" nicht vollständig von seinen Lithographien zu trennen seien. Die Gründe hierfür nennt Martin Sonnabend in seinem Essay "Die Zeichnungen". 

Gezeigt werden des Weiteren "Studien, Entwürfe und Variationen". Hier liest man in den Erläuterungen zu "Zwei Anwälte" (80), dass Daumier in zahlreichen Lithografien und Zeichnungen ein Panorama fragwürdiger, mit Rechtsprechung befasster Personen entwarf, die nicht selten gewitzt, hinterhältig und intrigant erschienen. 

Unmöglich auf all die im Buch gezeigten Exponate einzugehen! Alle sind vortrefflich beschrieben und vermitteln ein detailliertes Bild vom Schaffen des Künstlers. 

Auch die Plastiken werden in einem Essay von Alexander Eiling sehr gut thematisiert und es folgen weitere sehr kritische Karikaturen, die den BetrachterInnen und LeserInnen sehr nachdenklich stimmen, auch was den heutigen Zeitgeist ausmacht. 

Ein chronologischer Abriss der Biographie Daumiers und das Verzeichnis der ausgestelltem Werke runden diesen gelungenen Katalog ab.

Maximal empfehlenswert. 

Helga König

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Rezension: Art Nouveau um 1900- Jugendstil aus Frankreich und Belgien -Hirmer



Dies ist der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung "Art Nouveau um 1900- Jugendstil aus Frankreich und Belgien", die bis zum 14. April 2024 im BRÖHAN-MUSEUM LANDESMUSEUM FÜR JUGENDSTIL, ART DECO UND FUNKTIONALISMUS in Berlin gezeigt wird und zwar zum Anlass von dessen 50 jährigem Bestehen. 

Herausgeber des Katalogs, der im Hirmerverlag erschienen ist, sind Tobias Hoffmann und Anna Grosskopf. Dabei hat Tobias Hoffmann, der Direktor des Bröhan-Museums das Vorwort verfasst. Die insgesamt 7 Essays, stammen aus der Feder der Kuratorin Anna Großkopf. 

Worum es geht?: Um "Art Nouveau um 1900- Jugendstil aus Frankreich und Belgien". 

Was ist dies? Laut Verlagsdefinition: "Naturhaft bewegte Linien, raffiniert geschwungene Formen wie auch eine ausschweifende Lust am Dekor." 

Was wird im Buch gezeigt? Selten präsentierte Meisterwerke aus Design und bildender Kunst des besagten Stils, der um 1900 ganz Europa eroberte. 

Themen der Essay sind: 
-Gesamtkunstwerk 
-Plattformen und Netzwerke 
-Natur als Inspiration 
-Politischer Art Nouveau 
-Japonismus 
-Ikonen und Idole
-Frauen im Art im Art Nouveau 

Wie man im Rahmen des Essays "Gesamtkunstwerk" erfährt, habe wohl keiner die Einheit von Architektur und Raumkunst so konsequent umgesetzt wie Hector Guimard, denn von der architektonischen Gesamtanlage und Fassadengestaltung über Möbel, Teppiche, Tapeten und Armaturen seien seine Häuser und Villen stilistisch aus einem Guss. Weltberühmt wurde Guimard allerdings durch die Gestaltung der Pariser Métro-Eingänge mit Gittern und Überdachungen aus Gusseisen. Man lernt eine ganze Reihe von Exponaten kennen, die Guimard geschaffen hat, auch zwei Gitter für die Pariser Metro um 1900. 

Wie man in einem der Folgeessays erfährt, waren das größte und bedeutendste Forum des internationalen Jugendstils die Weltausstellungen, die sich seit 1851 als globale Leistungsschauen der technischen und künstlerischen Entwicklung der teilnehmenden Nationen etablierten. Die Weltausstellung im Jahre 1900 wurde von über 48 Millionen Menschen besucht, wobei der Hauptanziehungspunkt der Pavillon der Galerie "Maison de l‘ Art Nouveau" gewesen sein soll. Dort wurden in Art eines Musterhauses ganze Zimmereinrichtungen führender Nouveau-Gestalter repräsentiert. Im vorliegenden Katalog erhält man davon einen Eindruck durch den gezeigten Salon von Edward Colonna und dem Speisezimmer von Eugène Gaillard. Wunderschön finde ich das stilistisch perfekte Kaffee- und Teeservice (Kat.38), das Maurice Dufrène entworfen hat. Harmonie in ihrer reinsten Form.

Im Essay  "Natur als Inspiration"  erfährt man u.a , dass die lothringische Stadt Nancy als Hochburg des floralen "Art Nouveau" galt und auch weshalb das so war. In diesem Zusammenhang lernt man  nicht zuletzt traumhafte Vasen kennen, die typisch für den floralen Stil dieser Kunst sind. 

Obschon "Art Nouveau" generell als unpolitische Kunstrichtung gilt, erfährt man im Rahmen des Essays mit dem Titel "Politscher Art Nouveau" Ausnahmen kennen, so etwa die "Dreyfus-Lampe" von Gallé und den politischen Hintergrund, der zu dieser Arbeit führte, als auch welche Folgen sie für ihn hatte. 

Was noch? Einen interessanten Essay Über "Japonismus". Ohne diesen gäbe es keine "Art Nouveau", keinen Jugendstil, keine Arts und Crafts und auch keinen Impressionismus. Auch hier wieder  gibt eine Fülle von Exponaten, ähnlich wie nach dem Essay "Ikonen und Idole“, die dies dokumentieren. 

Die "Art Nouveau" kreiste bekanntermaßen um das Ideal der Schönheit. Sarah Bernhardt habe als eine der schönsten Frauen ihrer Zeit geholten. Deshalb wurde sie in der Malerei und Skulptur nicht selten dargestellt, ähnlich wie Loie Fuller, die man sogar als Tischleuchte bewundern kann und zwar beim Tanz mit schwungvollem Faltenwurf ihres Kleides. Sarah Bernhardt hatte etwas geheimnisvoll Verführerisches. Beeindruckend ist insofern die Statuette "Sarah Bernhardt, um 1900 von Guigues, Kat. 109. 

Auch den "Frauen im Art Nouveau" ist ein Essay gewidmet, denn diese Kunst fiel zeitlich mit dem Beginn der Frauenemanzipation zusammen. Man lernt Exponate kennen, die von Künstlerinnen geschaffen wurden, so etwa Plakate von Eugène Grasset. Beeindruckend schön!

Plakate von Alfons Mucha, die mit schönen Frauen werben, darf man zu Ende des Katalogs bewundern und freut sich, durch die Lektüre einen Eindruck bekommen zu haben wie wohltuend die Beschäftigung mit Schönem auch Floralem doch sein kann, gerade in Zeiten, wo allerorten Zerstörung Programm ist.


 Maximal empfehlenswert 

 Helga König

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