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Rezension: Fantastische Frauen - Surreale Welten von Meret Oppenheim bis Frida Kahlo-Hirmer



Dies ist der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung "Fantastische Frauen- Surreale Welten von #Merit_Oppenheimer bis #Frida_Kahlo", die bis vom 13. FEBRUAR 2020 – 24. MAI 2020  in der #SCHIRN in Frankfurt gezeigt wird. 

Es handelt sich bei der Präsentation um eine große Themenausstellung, die den weiblichen Beitrag zum #Surrealismus fokussiert. Dabei konzentriert sich "#Fantastische_Frauen" bewusst auf die Künstlerinnen, die noch nicht direkt mit der klassischen surrealistischen Bewegung verbunden sind oder mit der Leitfigur #Breton persönlich bekannt waren und die mit der Gruppe ausstellten. 

Von nahezu allen wird eine repräsentative Auswahl ihrer Arbeiten gezeigt, denn viele der Künstlerinnen sind einem größeren Publikum nicht bekannt. Vieles von dem, was sich bei den männlichen Surrealisten beobachten lässt, trifft auch auf die Werke der Surrealistinnen zu, so etwa #Mythen, #Unbewusstes, #Traum, #Zufall, #Metamorphose, #literarische-Quellen, #Assamblage, #Materialexperimente, #inszenierte_Fotos, auch #medienübergreifende_Fotos. 

Unterschiede sind allerdings bei der Darstellung des eigenen Körpers erkennbar: Ironie und spielerische Umkehr der Perspektive machen die weibliche Interpretation aus. 

Die Ausstellung vereint die bislang getrennt (oder noch überhaupt nicht öffentlich) gezeigten Werke von 36 bekannten aber auch unbekannten internationalen Künstlerinnen mit rund 260 Arbeiten. 

Aufgrund eines Netzwerkes und Freundschaften in Europa, den USA und Mexiko lassen sich Gemeinsamkeiten und Unterschiede festmachen. Neben vielen eloquenten Essays unterschiedlicher Autoren warten neben dem Bildwerk die Biografien der Künstlerinnen darauf, gelesen zu werden.

Dabei sind neben berühmten Frauen wie #Louise_Bourgeois, #Frida_Kahlo oder  #Meret_Oppenheim zahlreiche unbekannte, aufregende Persönlichkeiten wie #Alice_Rahon oder #Kay_Sage aus mehr als drei Jahrzehnten surrealistischer Kunst zu entdecken. 

Einige der Künstlerinnen, so etwa #Oppenheim, #Carrington und #Tanning haben sich bis ins hohe Alter geweigert als Surrealistinnen klassifiziert zu werden und ihre Werke in Ausstellungen nur mit Frauen zu präsentieren. Ihr Absicht war es, individuell wahrgenommen werden, d.h. unabhängig, ohne solche Begrenzungen. 

Über Meret Oppenheim und die Utopie von #Androgynität schreibt Heike Eipeldauer in ihren Essay mit dem Titel "Große Kunst ist immer männlich-weiblich." So habe Meret Oppenheims freier Geist, ihre gelebte Nonkonformität neben ihrer Rebellion im Hinblick auf geschlechtsspezifisches Rollenverhalten auch ihre Offenheit und Toleranz gegenüber jeglicher sexueller Orientierung beinhaltet. Als direkte Konsequenz ihrer Vorstellung einer Androgynität des Geistes lehnte die Künstlerin die feministische Inanspruchnahme ihres Werkes als "weibliche" Kunst als auch die Beteiligung an ausschließlich Künstlerinnen gewidmeten Ausstellungen und Publikationen ab. Sie wollte nicht gettoisiert werden. Nach Meret Oppenheim spricht aus einem bedeutenden Werk stets der ganze Mensch und dieser ist männlich und weiblich zugleich. Eine Vielzahl toller Werke  dieser Künstlerin kann man im Buch bewundern, um sich anschließend mit im Rahmen eines Essays und anhand von Bildern mit den Fotografinnen im Surrealismus zu befassen, sich anschließend immer weiter in die Bilderwelten zu vertiefen und durch die dann folgenden Essays mehr über die Künstlerinnen und ihr Schaffen zu erfahren. 

Auch über die Bildhauerin #Louise_Bourgeois erfährt man Wissenswertes, die ihre Arbeiten als "emotionale Abstraktion" bezeichnet hat. Dabei begriff sie ihre Skulpturen als Monumente für die verheerende Wirkung der Emotionen, die man durchstehen muss. 

 Ein wunderbares Buch, das ich gerne weiterempfehle. 

 Helga König

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