In diesem Werk kann man Schwarzweißaufnahmen des Fotografen Edward Quinn bewundern. Den Fotos ist ein einleitender Text in englischer, deutscher, französischer, italienischer und spanischer Sprache vorangestellt, der sich mit den im Buch enthaltenen Bildern näher befasst.
Auf den letzten Seiten dann erfährt man im Rahmen von Kurzbiografien etwas über Edward und Gret Quinn sowie über Heinz Bühler.
Edward Quinn (1920-1997) hat seit den 1950er Jahren an der Côte d`Azur gelebt und gearbeitet. Damals hat er an der Côte viele Künstler, Stars, Manager und Adelige abgelichtet. Mit Picasso war er seit 1951 bis zum Tode des Malers im Jahre 1973 befreundet.
Grete Quinn, die Witwe des Fotokünstlers hat gemeinsam mit dem Filmautor Heinz Bütler das vorliegende Werk herausgegeben. Dies ist in Zusammenarbeit mit dem Edward Quinn Archive geschehen.
In der Einleitung liest man, dass kein Fotograf das gesellschaftliche und kulturelle Leben an der Côte d `Azur der Golden Fifties so umfassend, hellwach und mit feiner Ironie dokumentiert habe wie dieser Fotograf. Davon kann man sich im Buch sehr gut überzeugen.
Quinn war auf Jagd nach "shots", die die Massenblätter einem Millionenpublikum verkauften. Das Bemerkenswerte an seinen "shots" ist, dass es im gelang, fotografisch produktive Augenblicksbeziehungen festzuhalten, die dem Betrachter den Eindruck vermitteln, hinter der Star- und Hollywoodfassade auch die Privatperson zu ahnen.
Die Beschäftigung mit Quinns Riviera-Chronik regt die Neugierde an, nicht zuletzt weil die Fotos aus den 1950er Jahren ein anderes Schönheitsideal als heute zeigen. Allein damit sich zu befassen, ist natürlich spannend. Dabei verkündet die junge Brigit Bardot einen Zeitgeist, der damals noch in der Ferne lag.
Ein Meisterfoto von Aristoteles Onassis in Monte Carlo sagt viel über diesen Mann aus, aber auch ein Foto von Alfred Hitchcock ist sehr aussagekräftig und dokumentiert wie unterschiedlich diese beiden Persönlichkeiten waren, zwei Alpha-Männer wie sie verschiedener nicht sein können...
Tolle Aufnahmen von der Promenade in Cannes und Bandol in jenen Jahren werden präsentiert und zahlreiche Fotos von schönen Paaren. Nennen möchte ich Grace Kelly und David Niven, beide sind sehr distanziert und nicht von dieser Welt. Das macht das Geheimnis ihres Fotos aus. Der 1959 nicht mehr ganz junge aber höchst attraktive Cary Grant plaudert mit der bildschönen Kim Novak. Das ist dann Zeitgeist, der auch nicht unerwähnt bleiben soll.
Beeindruckend ist die Ausstrahlung von Onassis auch auf einem weiteren Foto, beeindruckend sind zudem die Bilder von der ausdrucksstarken Juliette Greco oder von Ella Fitzgerald. Die Fotos von Sophia Loren zeigen eine kalte Schönheit, deren Sex Appeal sich Frauen eher nicht erschließt. Ganz anders dann sind die Bilder von Audrey Hepburn deren warme Schönheit den Betrachter lange verweilen lässt. Sie aber auch Liz Taylor hatten das, was man als Jahrhundertausstrahlung bezeichnen kann. Schönheit ist eben mehr als Äußerlichkeit.
Sehr angetan ist man von einem Foto, dass 1961 in Cannes entstand, anlässlich der Präsentation des Films "Good Bye Again". Antony Perkins und Yves Montand sind zu sehen. Doch wo ist Ingrid Bergmann?
Bilder von Picasso fehlen nicht und fast zum Schluss gibt es dann doch noch eine Aufnahme von der nordischen Schönheit Bergmann. Ein Schnappschuss. Sie ist eindeutig die beeindruckendes Frau in diesem Buch, weil ihre Schönheit eine unendliche Seelentiefe und Reife erkennen lässt, die kaum beschreibbar ist.
Ein tolles Buch, das den Charme der Côte d Azur einfängt, der alle Zeiten überdauert aber auch Berühmtheiten nicht vergessen lässt. Francoise Sagan hat den Zeitgeist mit bestimmt und gehört zu all jenen, von denen heute nur noch wenige am Leben sind. Legenden.
Sehr empfehlenswert
Helga König
Sehr empfehlenswert.
Helga König
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