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Rezension: Alegria Do Brasil- Fritz Steisslingers späte Brasilienbilder- belser

Herausgeber dieses Bildbandes ist Stefan Borchardt. Gemeinsam mit Frederica Steisslinger hat er das Vorwort zur vorliegenden Publikation verfasst. Damit man sich einen Eindruck verschaffen kann, wer der Künstler Fritz Steisslinger war, empfehle ist zunächst die Kurzbiografie zu Ende des Buches zu lesen. 

Der 1891 in Göppingen geborene Künstler studierte an der Kunstgewerbeschule in München, später an der Kunstakademie bei den Professoren Uhde und Stuck, anschließend an den Kunstakademien in Rom und Venedig. 1919 heiratete er die Deutsch-Brasilianerin Elisabeth Haasis. Drei Jahre hindurch arbeitete er als freischaffender Maler in Seeburg bei Urach und wurde Mitglied der Stuttgarter Sezession. Von1929-1931 lebt er in Berlin-Charlottenburg und hat Kontakte mit Max Liebermann, Alfred Flechtheim, Alfred Kerr und Julius Meyer-Graefe.1931 kehrt er nach Böblingen zurück und reist von da an immer wieder nach Brasilien. 1957 stirbt der Künstler in Tübingen. 

Die vorliegende Publikation enthält einige  aufschlussreiche Textbeiträge unterschiedlicher Autoren zum Künstler und dessen Werk. Hervorheben möchte ich den Essay "Begegnungen mit dem Unbekannten- Fritz Steisslingers Blick auf das Fremde." Hier liest man, dass der Maler im Gegensatz zu seinen Zeitgenossen im Fremden- in diesem Fall in Brasilien- einen Sehnsuchts- und Zufluchtsort sah. Die dort gesammelten Eindrücke eröffneten ihm eine geradezu unerschöpfliche Inspirationsquelle. 

Seine zweite Reise im Jahre 1947 führt dazu, dass er bei aller Befreiung des Pinselschwungs eine große Realitätsnähe schafft. Hierdurch transportiert er einen emotionalen Einblick in die brasilianische Lebensart.

Sich mit den Bildtafeln zu befassen, heißt einen Eindruck von der brasilianischen Landschaft, dem satten Grün dort zu gewinnen und die Ruhe zu erfühlen, die von den gemalten Orten ausgeht. 

Die Porträts von Brasilianern dokumentieren den freundlichen Zugangs des Künstlers zu dem Fremden, das sich ohne Scheu ihm öffnet. 

Wer mehr über den Künstler und dessen Werk erfahren möchte, findet in diesem Buch reichlich Gelegenheit dazu. 

Empfehlenswert 

Helga König

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