Der Fotograf, der in diesem Prachtband gezeigten Schwarzweiß- Bilder ist der Musiker Till Brönner, der seine frühe Kindheit in Rom verbrachte, wo die ersten Grundsteine für sein ästhetisches und künstlerisches Empfinden gelegt wurden.
Seine Schulzeit absolvierte der Künstler in Bad Godesberg. Dort erhielt er seinen ersten Trompetenunterricht und entschied sich im Alter von 14 Jahren Jazzmusiker zu werden.
Im Alter von 16 Jahren wurde er jüngstes Mitglied im frisch gegründeten Bundesjazzorchester unter Peter Herbholzheimer und fünf Jahre danach- 1992- Solotrompeter des damaligen RIAS Tanzorchesters unter Horst Jankowski. Ab 1999 widmete sich Till Brönner vollständig seiner Solokarriere. Dabei verkauften sich eigene Alben beim renommierten Jazz-Label Verve bis heute über 1 Million Mal. Sie erbrachten dem Musiker zwei Grammy- Nominierungen und sechs Echos.
Zum Fotografieren kam Brönner eher durch Zufall. Seit 2009 fotografiert der Leica-Fan selbst. Dabei entstanden innerhalb von 5 Jahren beinahe ausschließlich spontane Momente sehr persönlicher Schwarzweiß-Porträts von Künstlern, Sportlern und Persönlichkeiten, mit denen man sich im vorliegenden Buch näher befassen kann.
Ines Fayed, die Chefredakteurin des Magazins Leica Fotografie hat das Vorwort geschrieben. Sie meint, dass das Besondere an Brönners Fotografien darin zu sehen sei, dass er die porträtierten Gesichter in den Rahmen seines Blicks zwinge. Erstaunlich jedoch sei die Nähe, die jedes Porträt in sich trage und der flüchtige Moment, der erst im Bild durch die Fotografie sichtbar werde.
Im Index erfährt man in englischer und deutscher Sprache, wer die einzelnen Protagonisten sind und wie Till Brönner diese Personen sieht bzw. in welcher Beziehung er zu ihnen steht.
Ein wunderbares Foto hat er u.a. von Armin-Müller- Stahl realisiert und auch sehr beeindruckt bin ich von dem Porträt Klaus Maria Brandauers. Für die Aufnahme hat der Fotograf nur 18 Sekunden benötigt und doch ist der Schauspieler völlig präsent.
Eine tolle Aufnahme von Vincent Klink beeindruckt mich ebenso sehr, wie das nachdenkliche Foto von Hannelore Elsner. Unmöglich all die abgelichteten Personen zu benennen, alle Bilder laden zum Verweilen und Studieren ein.
Zwei Bilder haben mir es besonders angetan. Das eine zeigt Bob Geldof, das andere Sebastian Koch. Beide Männer haben einen faszinierenden Gesichtsausdruck, der viel von ihrer inneren Tiefe freigibt.
Till Brönner lockt mit seiner Kamera die Seele der Menschen hervor, um sie in seinen Bildern visualisieren zu können. Das gelingt ihm mit Bravour.
Alle Fotos habe ich übrigens im Original in Frankfurt/ Main in der Leica-Galerie bewundert und kann auch unter diesem Eindruck bestätigen, dass die Präsentation im Buch ganz hervorragend gelungen ist.
Sehr empfehlenswert.
Helga König
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