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Rezension:Der Louvre. Alle Gemälde, m. DVD (Gebundene Ausgabe)

Dieser Prachtband präsentiert alle Gemälde des Louvre in Paris und enthält zudem eine DVD mit den insgesamt rund 3000 Werken. Viele Bilder werden ausführlich besprochen, Eckdaten (Name des Künstlers, Titel des Gemäldes und Entstehungsjahr, Größe, Technik sowie der konkrete Ort, wo es im Louvre hängt) sind bei allen Gemäldeabbildungen beigefügt.

Das Vorwort hat Henri Loyrette, der Präsident und Generaldirektor des Musée du Louvre verfasst. Er begründet, weshalb in diesem Werk Farbreproduktionen der rund 3000 im Louvre ausgestellten Gemälde gemeinsam mit den Kataloginformationen präsentiert und 400 dieser Werke mittels Kommentartexten vorgestellt werden.

Es folgt dann die Einführung von Jean-Marie Roland de la Patière und ein Plan der Gemäldegalerien.

Untergliedert ist die Gemäldeschau in die Rubriken: Italien, Nordeuropa, Frankreich und Spanien. Bevor die Gemälde der einzelnen Kapitel vorgestellt werden, wird im Rahmen von Textbeiträgen allgemein Wissenswertes zunächst über die italienische, dann die nordeuropäische, die französische und schließlich über die spanische Malerei im Louvre mitgeteilt.

Ich selbst war bislang zweimal -jeweils viele Stunden- im Louvre und fand es interessant, welche der Gemälde mir speziell im Gedächtnis hängen geblieben sind.

In der Rubrik der italienischen Malerei ist es "Christus an der Geißelsäule" von Antonello da Messina, ein nicht sehr großes, aber mich sehr beeindruckendes Ölgemälde, das hier im Buch näher beschrieben wird. Dann Sandro Botticellis "Venus und die drei Grazien geben einer jungen Frau Geschenke", diese Freske ist 211 cm hoch und 283 cm breit. Zu besagtem Bild erfährt man auch Näheres, keineswegs nur, dass es zu den schönsten Werken der Florentiner Wandmalerei der Renaissance zählt. Bei meinem letzten Besuch im Louvre war ich so begeistert, dass ich mir einen Kunstdruck davon vor Ort kaufte und ihn mit nachhause schleppte. Seither hängt er (ein bestimmter Ausschnitt der Freske) gerahmt bei mir im Büro.

Von Leonardo da Vinci hängen einige Gemälde im Louvre. Es ist aber nicht seine Mona Lisa, die mich am meisten anspricht, sondern das Frauenporträt, bekannt als "La Belle Ferronnière", das auf Seite 72 näher erläutert wird. Auch an Tizians "Frau mit dem Spiegel" kann ich mich gut erinnern und an Tizians "Porträt von Franz dem I.", das der Maler im Auftrag des italienischen Dichters Pietro Arentino anfertigte, der mit dem französischen König in einer regen Korrespondenz über ästhetische und künstlerische Fragen stand.

Ein großes Vergnügen für mich sind die beiden Gemälde von Giuseppe Arcimboldo und auch Cavaraggios "Die Wahrsagerin", alle sehr gut beschrieben. Ein Gemälde, das ich offenbar nicht bewusst wahrgenommen habe, ist Domenico Fettis "Melancholie". Wie man erfährt, ist es bei Fetti mehr als bei Dürers Stich eine "christliche Melancholie" und eine Meditation über den Tod und die Nichtigkeit des Irdischen, vgl.: S.157).

Sehr beeindruckend auch finde ich auch "Das letzte Abendmahl" von Giovanni Battista Tiepolo und in der Folge diverse Gemälde aus der Rubrik "Die nordeuropäische Malerei im Louvre", zu der man eingangs auch wieder gute textliche Erläuterungen erhält. Gemälde von Memling kann man bewundern und auch "Das Narrenschiff" von Hieronymus Bosch. Er ist übrigens einer meiner Lieblingsmaler, einer der intellektuellsten Maler, die ich kenne.

"Der Turmbau von Babel" von Lucas van Bruch legt den Akzent nicht auf die selbstzerstörerische Moral, sondern rückt mit seiner miniaturhaft-feinmalerischen Manier die Pracht des Turmbaus, sowie die Stadt und die Hafenanlage in den Mittelpunkt, (vgl.: S.253). In die Gemälde von Rembrand und vielen anderen niederländischen Künstlern kann man sich immer wieder vertiefen, wobei ich die Kunstwerke Jan Vermeers besonders schätze und im Louvre speziell seinen "Astronom".

 Ein Gemälde von Joseph Mallord William Turner und zwar die "Flusslandschaft mit fernem Ufer" warten auf den Betrachter, aber auch Albrecht Dürers "Selbstbildnis mit Distel", das während seiner Wanderjahre am Oberrhein entstand. Von Lucas Cranach dem Älteren hängen u.a. "Die drei Grazien" im Louvre und von Hans Holbein dem Jüngeren das "Porträt des Erasmus von Rotterdam", das sehr gut beschrieben wird.

Wie schon erwähnt, wird die französische Malerei im Louvre textlich auf einigen Seiten ebenfalls kurz skizziert. Anschließend folgt eine Fülle wunderschöner Gemälde, darunter auch ein Porträt von Ludwig XIV von Hyacinthe Rigaud und Francois Bouchers "Die Odaliske", ein üppig, sinnlicher Frauenakt und auch das zauberhafte "Porträt der Marquise de Pompadour" von Maurice Quentin de La Tour sowie "Der zerbrochene Krug" von Jean-Baptiste Greuze.

Wirklich schön auch ist Jacques- Louis Davis „Madame Récamier“, über das man auch bestens aufgeklärt wird, doch die vielen Landschaftsbilder ungezählter französischer Maler begeistern mich ebenfalls.

Schlussendlich wird dann die spanische Malerei (hier ist die Auswahl eher klein) gezeigt und erläutert und hier beeindruckt mich vor allem El Grecos "Die Kreuzigung mit zwei Stiftern".

Dieses Buch ist für Kunstinteressierte eine wahre Freude. Ich empfehle es sehr gerne, weil die Gemäldeablichtungen hervorragend und die Texte sehr lehrreich und dabei aber kurzweilig zu lesen sind.

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