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Rezension: KUNST sehen und verstehen (Gebundene Ausgabe)

"Schließen Sie die Augen und stellen Sie sich ein Landschaft vor. Was sehen Sie?" Frage der Autorin Sibylle Zambon an ihre Leser, S.71)

Dieses reich bebilderte Buch der freien Journalistin Sibylle Zambon hilft dem interessierten Leser, Kunst besser zu verstehen.

Untergliedert ist dieser umfangreiche Ratgeber in fünf Kapitel:
Kunst: Was ist das?
Kunst hat uns etwas zu sagen- Hat sie das?
Nur keine falschen Hemmungen!
Schubladen, die für Ordnung sorgen
Eine Zeitreise durch Klischees.

Zu Beginn eines jeden Kapitels wird der kurz Leser befragt, dann folgt eine Fülle von Erläuterungen. Zunächst werden unterschiedliche Kunstdefinitionen geliefert, um diese mittels einer Sentenz von dem Künstler Dieter Meier abzurunden, der zutreffend bemerkt: "Kunst erreicht Teile meiner Seele, die andere Dinge nicht erreichen."

Unterrichtet wird man über die Ursprünge von Kunst und es wird mit Anekdoten und Merksätzen aufgewartet, übrigens zu vielen Themen im Buch, das Seite für Seite bereichernd ist. Über den Kunstmarkt wird man aufgeklärt und erfährt, dass die Kunst immer mehr dem freien Markt unterworfen wurde, nachdem sie sich vom Mäzenatentum löste und dass erst im 19. Jahrhundert die Idee des Künstlers und dessen Originalität die Oberhand gewann.

Die Autorin vergleicht Kunst mit einer Universalsprache, die über die kulturellen Grenzen hinweg Botschaften verständlich machen kann. Sie unterstreicht, dass das Publikum stets zwei Möglichkeiten hat, auf ein Kunstwerk zu reagieren: Mit dem Bauch und mit dem Kopf, (vgl.: S.27). Zambon motiviert, sich entspannt und selbstbewusst Kunstwerken zu nähern, erläutert Wissenswertes zur Porträtmalerei nicht zuletzt auch zu den Schlüsselbegriffen Karikatur, Idealporträt, Selbstporträt. Dabei prägt der Künstler ein Bildnis durch seinen Stil und das Modell tut es, mittels seiner Erscheinung und seinem Image, (vgl.: S.55)

Man erfährt auch, was man unter Genremalerei zu verstehen hat. Es geht hier um Themen des Alltags. Diese Malerei erlebte ihre Hochblüte in Holland im 17. Jahrhundert und war ein Spiegel der Gesellschaft, (vgl.S.70).

Was man unter Landschaftsmalerei zu verstehen hat, erfährt man auch und hier werden Begriffe wie Idylle, Paradies und Arkadien, Heroische Landschaft, Luft- und Lichtperspektive, Vedute etc. inhaltlich ausgelotet. Früheste Zeugnisse für Landschaften findet man in der antiken Freskomalerei. Wie sich dieser Malerei im Laufe der Geschichte weiterentwickelt hat, wird bestens erläutert und nicht vergessen darauf hinzuweisen, dass sie in jüngster Vergangenheit von Land Art, aber auch von der traditionellen Malerei wiederentdeckt worden ist, (vgl.: 92).

Sehr gut auch wird das Stillleben und in der Folge die Historienmalerei beschrieben. Nicht jeder wird sofort wissen, was man unter "Trompe l`oeil" zu verstehen hat, doch auch über diesen Begriff wird der Leser gut aufgeklärt.

Was man unter Historienmalerei zu verstehen hat, wird auch erklärt und schlussendlich werden Klischees hinterfragt, so etwa ob der Barock tatsächlich überladen und schwülstig ist.

Ein lesenswertes Buch, das ich gerne empfehle.

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