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Rezension: Nennt mich Rembrandt- Hirmer


Dies ist der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung "Nennt mich Rembrandt", die vom 14.5.–6.9.2021 in Ottawa/ Kanada und vom 6.10.2021–30.1.2022 im Städel Museum in Frankfurt am Main gezeigt wird. 

Herausgeber des Werks sind Stephanie S. Dickey, Gastkuratorin der National Gallery of Canada und Jochen Sander, der Stellvertretende Direktor und Sammlungsleiter Deutsche, holländische und flämische Malerei von 1800, Städel Museum. 

Im Rahmen von mehreren sehr lesenswerten Essays unterschiedlicher Autoren erfährt man zunächst Wissenswertes über Rembrandts Durchbruch in Amsterdam, liest hier auch von dessen Schüler Ferdinand Bol, mit dem er vier Jahre zusammenarbeitete. Rembrandt hatte viele Schüler. Einige werden speziell erwähnt. Wie man erfährt, entlehnten auch Künstler, die nicht seine Schüler im strengeren Sinne waren, Motive und Ideen bei ihm. 

Rembrandt Gemälde erzielten schon zu seinen Lebzeiten sehr hohe Preise und bedienten das gehobene Marktsegment. Er habe sich das universelle Ideal zu Eigen gemacht, auf allen Gebieten der Kunst zuhause zu sein. Man erfährt von preisträchtigen Aufträgen aber auch davon, warum er in den 1640 Jahren seine Stellung als herausragender Porträtist der Stadt verlor. Als Grund wird der Generationenwandel genannt. 

Rembrandt Amsterdam, zunächst die Ausweitung der Wirtschaft aber auch die allmähliche Veränderung sind weitere Themen. Der  hochangesehene Maler lebte in den Jahren in Amsterdam, wo die Stadt ihren wirtschaftlichen Zenit erreicht. Man liest von der Explosion der Kreativität in dieser Metropole, die damals zur "Buchhandlung der Welt" wurde. 

Es werden bemerkenswerte Porträts, die Rembrandt gemalt hat, gezeigt und über ihn und den Amsterdamer Kunstmarkt berichtet. Zudem erfährt man Näheres über seine Historienmalerei, seine Landschaftsmalerei, seine Stillleben und seine Genremalerei und kann entsprechende Gemälde bewundern. Auch über seine internationalen Ambitionen wird man informiert und zudem über seine Porträtaufträge außerhalb Amsterdams. 

Weitere Themen sind Zeichnen innerhalb und außerhalb von Rembrandts Atelier und das Geschäft mit der Druckgraphik. So belegen mehrere außergewöhnliche Aspekte des Marktes, dass zeitgenössische Kenner der Druckgrafik eine regelrechte Sammelleidenschaft für Rembrandt entwickelten. Es wurden Höchstpreise gezahlt. 

Der  hochbegabte Künstler selbst soll einer der routiniertesten und kundigsten Grafiksammler seiner Zeit gewesen sein. 

Rembrandt brillierte mit seinem Stil aus Licht und Schatten. Seine Gemälde sind Kunstwerke, die für die Ewigkeit geschaffen sind. Sie stehen über dem Zeitgeist.

Schon jetzt freue ich mich auf die Ausstellung im Städel Museum. 

Den hier vorliegenden Katalog empfehle ich nachdrücklich allen Kunstliebhabern und solchen, die es noch werden wollen. 

Helga König

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