Dieser Prachtband befasst sich mit dem japanischen Holzschnitt in 200 Meisterwerken. Die informativen Texte in dem reich bebilderten Buch sind in englischer, französischer und deutscher Sprache nachlesbar.
Der Autor des Werks ist Andreas Marks. Er studierte ostasiatische Kunstgeschichte an der Universität Bonn und wurde an der Universität in Leiden promoviert. Von 2008- 2013 war er Direktor und Chefkurator des Clark Center of Japanese Art in Hanford/Kalifornien. Seit 2013 ist er u.a. Direktor des Clark Center for Japanese Art am Minneapolis Institut of Art.
Zunächst erfährt man Wissenswertes über die Anfänge des Holzschnitts in der Neuzeit, der als neue, erschwingliche Kunstform die Welt des Kunstsammelns und- genießens erweiterte. Da die Kunstform des Holzschnitts gewerblich organisiert und in der Herstellung vergleichsweise günstig war, haben die Verlage die kaufende Öffentlichkeit mit immer neuen Drucken bedient. Mit ihren Kaufentscheidungen beeinflussten sie, welche Themen, Formate, Künstler und auch Verleger die größten Erfolge damit hatten.
Heute ist diese Kunstform, die nur in Japan gedieh, als "ukiyo-e" oder "Bilder der fließenden Welt" bekannt. Die Bezeichnung "ukiyo" kommt aus den Buddhismus. Dort wird durch sie ein vergängliches Leben bezeichnet, das der Mensch mit Sinn füllen soll. Das geschieht, indem er sich auf spirituelle Arbeiten konzentriert. Der Begriff wurde seitens der städtischen Kultur "Edos" zum Genuss der vergänglichen Freuden des Lebens umdefiniert.
Begründer der Kunstform ist der Maler Hishikawa Moronobu (gest. 1694). Im folgten andere Maler, die ebenfalls Holzschnittserien schufen. Im Laufe der Zeit bildeten sich verschiedene Sujets heraus, darunter erotische Szenen, Krieger und schöne Frauen.
Man erfährt Wissenswertes zur Entstehung des Farbdrucks, auch über das Zeitalter der späten 18. Jahrhunderts. In jener Zeit produzierten zahlreiche Künstler in relativ kurzer Zeit viele bemerkenswerte Holzschnittzeichnungen.
1790 erging ein Erlass, der den liberalen Markt der Holzschnittsujets zum Erliegen brachte.
Thematisiert wird auch der Höhepunkt der Holzschnittproduktion im mittleren 19. Jahrhundert. Es war #Hokusai, der damals zu großer Bekanntheit gelangte mit seinen Landschaftsdarstellungen. Niedergang und die Wiedergeburt des Holzschnitts bleiben nicht ausgespart, bevor man sich alsdann in den Katalog der Werke vertiefen kann.
Untergliedert sind die Werke des Katalogs in die Kapitel:
Die frühen Meister 1680- 1761
Die Anfänge des Vielfarbendrucks 1765- 1783
Das Goldene Zeitalter 1784-1798
Die Auseinandersetzung mit der Zensur 1800- 1829
Der Höhepunkt der Produktion 1830- 1852
Die letzte Phase des traditionellen Holzschnitts 1857-1904
Shin Hanga 1916- 1938
In jedes Kapitel wird textlich sehr gut einführt. Unmöglich auf dien großartigen Meisterwerke der 89 Künstler nun näher einzugehen. Alle Holzschnitte werden in französischer, englischer und deutscher Sprache ausführlich erklärt.
Sehr beeindruckend und wunderschön
Maximal empfehlenswert
Helga König
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen