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Rezension: Die Gärten der Künstler-Jackie Bennett- Gerstenberg


#Jackie_Bennett, die Autorin dieses bemerkenswerten, reich bebilderten Kunst- und zugleich Gartenbuches hat Gartenarchitektur und Landschaftsgeschichte studiert. Im britischen Fernsehen hat sie zahlreiche Sendungen zu den Themen Garten und Naturgeschichte produziert. Zudem hat sie einige mehrfach ausgezeichnete Gartenbücher verfasst und die halbe Welt bereist, um Gärten von Künstlern und Künstlerkolonien aufzusuchen. 

Wie sie eingangs schreibt, sind Freilicht- und Pleinairmalerei ein relativ junges Phänomen, das Verbesserungen in der Maltechnik zu verdanken gewesen sei. Vor dem 19. Jahrhundert hätten die Werkstätten mit all ihren Firnissen, Binde- und Lösungsmitteln, Pigmentpulvern, den Zusätzen wie zerstoßenem Glas und Bienenwachs einem Chemielabor geähnelt. Wasserfarben waren übrigens die ersten wirklich transportablen Malfarben gewesen. 

Die #Impressionisten waren es, die zwei Kunstformen meisterhaft vereinten: das Malen und das Gärtnern. #Claude_Monet und sein Garten in #Giverny sind weltberühmt, aber selbst Maler, die man nicht unbedingt sogleich mit Gärten in Verbindung bringen würde, haben sich offenbar anregen lassen. 

#Paul_Klee und #Wassily_Kandinsky, Meister des Expressionismus aber auch der abstrakten Kunst,  waren gleichfalls begeisterte Gärtner.

Das Buch, so Bennett,  sei eine Reise zu den Gärten, den Ateliers und Häusern großer Künstler, die von ihnen geschaffen wurden, in denen sie einst lebten und die noch immer existieren und für Besucher geöffnet sind. Dabei handelt der erste Teil von Malern, die allein oder im engsten Familienkreis dort lebten, der zweite Teil, ist denen gewidmet, die in Künstlerkolonien wohnten. Allen gemeinsam ist, dass sie das Schaffen im Garten mit ihrer Kunst verbunden haben. 

Im ersten Abschnitt mit dem Titel "Künstler zu Hause und bei der Arbeit", geht es um folgende Künstler: Leonardo da Vinci; Peter Paul Rubens; Paul Cézanne; Pierre-Auguste Renoir; Max Liebermann; Joaquin Sorolla; Henri Le Sidaner; Emil Nolde; Frida Kohla und Salvador Dalí. 

Über jeden der #Künstler, sein Wirken und seine Affinität zum Garten erfährt man in den einzelnen spannend zu lesenden Textporträts Wissenswertes. Fotos von den Wirkstätten aber auch von Kunstwerken vervollständigen die jeweilige Präsentation. 

Bei den #Künstlerkolonien werden thematisiert: Monet und Freunde; die Skagen-Maler, die Kirkcudbright-Künstler; William Moris und sein Kreis; die Neuengland-Impressionisten, die deutschen Expressionisten und die Charleston –Künstler. 

Monet und seine Freunde ging es um das Gefühl der Freiheit, das ihnen das Malen "en plair air", schenkte. Es ging um die Möglichkeit, die Reflexion des Lichts, eine Stimmung und eine eigene Wahrnehmung eines flüchtigen Augenblicks auf die Leinwand bannen zu können. So trafen die Maler sich, um in ihren Gärten nicht selten die gleichen Szenen zu malen. Man liest von den Gärten #Argenteuil, #Vétheuil und #Giverny.

In Giverny setzte Monet die Blumen in Farbblöcken, auch die Beetränder wurden von Blumen geformt und nicht wie üblich von gestutzten Sträuchern. Es waren die Farben, auf die Monet achtete. Dabei waren die "Malkastenbeete" eine Besonderheit. Es handelte sich um Blöcke einfarbiger Blumen von nur einer Sorte. 

Man erfährt Näheres zu seinen Wassergärten und hier den Seerosen, die er um 1897 zu malen begann. Er fertigte Serien, experimentierte mit immer kleineren Bildausschnitten, auch der Wirkung von Farben und der Auflösung der Formen bis zur Abstraktion. Monet soll bis zu seinem Lebensende den Gärten in Giverny, speziell den Wassergärten neue schöpferische Impulse geschenkt haben. 

Sehr beeindruckend auch ist #Murnau, wo sich die deutschen Expressionisten aufhielten. Dort wurden Gabriele Münter und #Kandinsky begeisterte Gärtner. Die beiden und die Malerin Marianne von Werefkin sowie Alexander Jawlensky entwickelten einen expressiven Stil mit explodierenden Farben und sich auflösenden Gegenständen Mit "Improvisation 27" ging Kandinsky abstrakt der Geschichte des Garten Edens nach.

Das Buch hat unendlich viel zu bieten und ist für alle, die Freude am Schönen haben, ein mehr als nur zufriedenstellende Investition. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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